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Die Gang: Roman (German Edition)

Die Gang: Roman (German Edition)

Titel: Die Gang: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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würde Harold nicht stören.«
    »Und ich könnte das eine oder andere über erogene Zonen aufschnappen.«
    »Da habe ich so meine Zweifel«, sagte Joan.
    »Ja, ein Zuschauer würde ihn wahrscheinlich bremsen.«
    »Machst du Witze? Er behält seine Pfoten bei sich. Zuschauer oder nicht.«
    »Scheiße.« Sie starrte Joan mit zusammengekniffenen Augen an. »Er überlässt es wohl dir?«
    »Das wäre mir neu.«
    »Jetzt lügst du aber.«
    »Genau. Darin bin ich Weltklasse.«
    »Das ist aber … ziemlich merkwürdig. Lässt du ihn nicht ran, oder was?«
    »Geht dich das was an?«
    »Ich bin einfach nur neugierig. Ich meine, du gehst seit einem Monat mit dem Kerl aus. Was steckt dahinter?«
    »Ich weiß es nicht.« Sie spürte, wie sie rot wurde.
    »Also liegt’s an ihm. Ist er schwul oder so was?«
    Joan zuckte die Schultern. »Beenden wir das Thema. Ich habe keine Ahnung, was nicht stimmt, und ich will auch nicht darüber reden.«
    »Und warum, zum Teufel, gehst du mit ihm aus?«
    »Ich habe dir schon gesagt, er ist ein netter Kerl. Also, kommst du jetzt mit oder nicht?«
    »Was macht ihr, wenn ihr miteinander ausgeht? Nichts?«
    »Komm mit und finde es heraus.«
    »Auf keinen Fall. Mann! Ich wusste, dass mit dem Kerl was nicht stimmt.«
    Die Türglocke läutete.
    »Also bis dann«, sagte Joan, »Mitternacht!«
    »Ja. Viel Spaß.«
    Joan nahm ihre Handtasche vom Bett, ging zur Haustür und öffnete sie. Harold stand auf der Veranda, ein paar Schritte entfernt. Er sah ihr kurz ins Gesicht, als wollte er sich überzeugen, dass sie es auch wirklich war, dann senkte er seinen Blick auf ihre Brust. Nicht, weil ihn ihre Brust mehr interessierte; er war einfach nur unfähig, ihr für längere Zeit ins Gesicht zu sehen. »Wie geht’s meinem Lieblingsbullen?«
    »Tierisch gut«, sagte sie.
    Er lächelte und nickte. »Na, fertig?«
    »Ja.« Sie zog die Tür hinter sich zu, ging zu ihm hin und nahm seine Hand. Er drückte sie ein wenig.
    »Ich glaube, der Film wird dir gefallen«, sagte er, als sie zu seinem Volvo gingen.
    »Bedeutet das, er hat keine Untertitel?«
    »Es ist Macbeth von Polanski.«
    »Wirklich? Ich hatte immer angenommen, dass Shakespeare dahintersteckt.«
    »Du bist unmöglich.«
    »Ich bin nicht unmöglich, ich bin albern.«
    »Schrecklich.«
    Er öffnete die Beifahrertür für Joan. Als sie ins Auto stieg, beobachtete sie ihn. Er stand da und schaute kein einziges Mal auf ihre Beine.
    Typisch. Aber sie hatte gehofft, dass das neue Kleid ein wenig sein Interesse wecken würde.
    Das Geld hätte ich mir sparen können, dachte sie und schloss die Tür.
    Sie sah an sich herunter. Wenn der Rock noch kürzer wäre, könnte man ihr Höschen sehen. Sie spürte das Sitzpolster an ihren Oberschenkeln.
    Harold rutschte hinter das Steuer.
    »Wie findest du mein neues Kleid?«, fragte Joan.
    »Steht dir sehr gut«, sagte er und startete den Wagen.
    »Warum lassen wir den Film nicht ausfallen?«
    »Aber es ist ein Klassiker.« Er wurde störrisch.
    »Ich habe ihn schon gesehen. Er reicht bei Weitem nicht an die Version mit Orson Welles heran. Der Gipfel des Erfindungsreichtums ist, dass ein paar nacktärschige Mädchen darin herumspazieren. Ist es das , worauf du so scharf bist?«
    »Sei nicht albern.«
    »Lass uns doch zur Promenade gehen.«
    Er sah sie entsetzt an.
    »Bist du schon mal dort gewesen?«
    »Einmal. Und ich kann dir versichern, das hat gereicht.«
    »Ich würde gern hingehen. Es macht bestimmt Spaß.«
    »Joan! Du gehst Streife auf der Promenade. Du bist jeden Tag dort. Hast du den Verstand verloren?«
    »Was, glaubst du, mache ich dort im Dienst? Riesenrad und Karussell fahren? Weißt du, was ich heute getan habe? Ich habe etwa ein Dutzend Mal die Toiletten überprüft und ein paar Wahnsinnigen zugehört, die über fliegende Untertassen und Erscheinungen der Heiligen Jungfrau brabbelten.«
    »Es ist ein geschmackloser Ort. Und gefährlich.«
    »Die Gefahr weiß genau, dass ich noch viel gefährlicher bin. Wir sind zwei Löwen, gesäugt von derselben …«
    »Und schmutzig. Dieser Vergnügungspark ist dreckig, und du trägst ein neues Kleid – ein weißes Kleid. Du wirst es ruinieren, sobald du dich irgendwo hinsetzt. Es ist Wahnsinn. Totaler Wahnsinn.«
    »Ich habe in den letzten drei Wochen so viele hochgestochene künstlerische Filme gesehen, dass selbst Renoir die Nase voll hätte. Also, was ist los? Komm, lass uns ins Funland gehen. Bitte. Ich kaufe dir auch Zuckerwatte.«
    »Ich kann das Zeug nicht

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