Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gang: Roman (German Edition)

Die Gang: Roman (German Edition)

Titel: Die Gang: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
davon gehört.«
    »Ich hab ihn heute Abend gesehen«, sagte Liz und trat neben Tanya.
    »Geht es ihm gut?«
    »Sie haben sein Ohr wieder angenäht. Wahrscheinlich kommt er morgen aus dem Krankenhaus.«
    »Prima.«
    »Er hat erzählt, du hättest gezeigt, dass du ein Mann bist.«
    »Ja, muss gut gewesen sein«, sagte ein Mädchen, das er nicht erkannte.
    Jeremy spürte, wie er errötete. »Na ja, ich wollte ihm helfen.«
    »Wünschte, ich wäre da gewesen«, sagte der große Kerl. »Ich hätte die Drecksäcke kaltgemacht.«
    »Eine von den Bullen hat das beinahe geschafft.« Das kam von dem Mädchen, das er nicht kannte. Sie trat einen Schritt nach vorn, zwängte sich zwischen Tanya und Liz durch und bot ihm ihre Hand an. »Schön, dich kennenzulernen. Ich bin Shiner.«
    »Hallo«, sagte er und schüttelte ihre Hand. Sie hatte einen Anorak und Jeans an und sah schlank aus. Ihr Haar war hell. Er konnte sie zwar im Dunkeln nicht richtig sehen, aber er hatte den Eindruck, dass sie hübsch war und vielleicht jünger als Tanya.
    Sie trat zurück, und der Typ neben Tanya streckte die Hand aus. »Ich bin Nate«, sagte er.
    »Hallo.« Jeremy schüttelte seine Hand. Nate hatte einen festen Händedruck, versuchte aber nicht, Jeremys Hand zu quetschen. Er erinnerte sich, dass Cowboy gesagt hatte, Nate sei Tanyas Freund. »Willkommen an Bord«, sagte Nate.
    Ich habe überhaupt keine Chance, dachte er. Der Typ sah wie ein Athlet aus – wie ein sehr gut aussehender Athlet. »Ich bin Samuel«, sagte der große Kerl, der Jeremy hinter die Bude gezogen hatte. Er trug eine Lederjacke mit einem gewaltigen B auf der Brust. Hatte irgendwas mit Highschool-Sport zu tun, vielleicht mit Football. Oder Sumo-Ringen, dachte Jeremy.
    Samuel schüttelte seine Hand. Und quetschte sie. »Du kannst mich Samson nennen.«
    »Ihr könnt mich Duke nennen, wenn ihr wollt«, sagte Jeremy, zog seine Hand zurück und bewegte die gequetschten Finger. Sie funktionierten noch. »Das hat sich Cowboy ausgedacht.«
    Ein kleiner, schmächtiger Junge mit Brille kam von der Seite. »Sei gegrüßt und willkommen. Ich bin Randy. Du kannst mich Randy nennen.« Er lächelte.
    »Oder Sandy«, sagte Liz.
    »Du musst Elizabeth schon entschuldigen, Duke. Sie lehnt jeden ab, der einen höheren IQ hat als sie – der entspricht übrigens ungefähr dem einer Auster.«
    Sie haute ihm auf den Hinterkopf.
    Tanya schubste sie. »Lass das sein.«
    »Er nervt mich.«
    »Heb dir das für die Trolle auf«, sagte Tanya.
    »Lasst mich durch«, ertönte eine quengelnde weibliche Stimme. »Ich will ihn auch sehen.« Ein Mädchen schob sich zwischen den anderen durch. Sie hatte ein pummeliges Gesicht. Ihr dunkles Haar umschloss den Kopf wie ein Footballhelm. Bekleidet war sie mit einem engen Gymnastikanzug aus dehnbarem Material, der all ihre Speckrollen betonte. »Ich bin Heather«, sagte sie und schüttelte seine Hand.
    »Hi«, sagte Jeremy.
    Sie drängte sich dicht an ihn heran und drückte ihre Brüste und ihren Bauch gegen ihn. Ihr Atem roch nach Zwiebeln. »He, du bist irgendwie süß.«
    Er schaffte es, zu lächeln und ihr zu danken.
    »Das waren jetzt alle, außer Karen«, sagte Tanya und blickte über die Schulter. »Komm her und sag Duke guten Tag.«
    »Ja, ja.«
    Tanya ging zur Seite, und ein dunkelhaariges Mädchen trat nach vorn. Sie trug eine Baskenmütze. Um den Hals hatte sie einen Seidenschal geschlungen, ein Ende hing über eine Schulter, das andere nach vorn über ihre rechte Brust. Sie trug einen Gymnastikanzug, ähnlich wie der Heathers, aber ihr Körper war schmal und kompakt und wirkte irgendwie hart.
    »Hi«, sagte Jeremy.
    »Also, ich kann dir wirklich nicht sagen, wie aufregend es ist, dich kennenzulernen.«
    Ihr Sarkasmus dämpfte seine gute Laune.
    »Nimm es nicht persönlich«, erklärte Randy. »Karen überhäuft jede männliche Kreatur auf Erden mit ihrer Geringschätzung.«
    »Und das schließt dich auch ein«, bemerkte Liz.
    »Und schon wieder ein scharfsinniger Seitenhieb von unserem Schwachkopf.«
    »Also, jetzt kennst du alle«, sagte Tanya. »Ich nehme an, Cowboy hat dir erzählt, was wir hier tun.«
    »Ihr schnappt euch die Trolle.«
    »Was dagegen?«, fragte Karen.
    »Nein. Verdammt, ich denke, sie sind eine Pest.«
    »Was haben sie dir getan?«, fragte Nate.
    Jeremy zuckte die Schultern. »Nicht viel, glaube ich.«
    »Warum willst du uns dann helfen, sie fertigzumachen?«
    Er wusste, dass es falsch wäre, jetzt die Wahrheit zu sagen: dass er nichts

Weitere Kostenlose Bücher