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Die Gartenparty

Die Gartenparty

Titel: Die Gartenparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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Schein von dessen Taschenlampe; außerdem hörte er deutlich den schlurfenden Schritt des Lahmen über das unebene Pflaster. Er wartete jetzt eine Viertelstunde. Es war ihm eingefallen, daß der Wachmann im Besitz von wichtigen Informationen sein könnte.
    Bald tauchte Jake Kimble aus der Dunkelheit auf und trat in den Lichtschein der Straßenlaterne.
    »Hallo, Jake«, sagte Masters.
    »Hallo?« Der Alte fuhr zusammen. Angestrengt suchte er in dem ungewissen Licht den anderen zu erkennen. »Leutnant Masters?«
    »Richtig. Irgend etwas Ungewöhnliches, Jake?«
    »Nein, Leutnant. Nichts Ungewöhnliches.«
    »Aber neulich nachts gab es etwas Ungewöhnliches, nicht wahr?«
    »Nicht für mich, Leutnant«, erwiderte Jake rasch.
    Masters lachte. »Finden Sie nicht, daß ein Selbstmord etwas Ungewöhnliches ist?«
    »Ach, Sie meinen Mr. Connor, der sich umgebracht hat, nachdem er seine Frau erstochen hat. Nein, der hat nichts Ungewöhnliches gebracht. Mir nicht.«
    »War das nicht Samstag nacht?«
    »Jawohl, Samstag nacht, auf meiner ersten Runde. Sonntagmorgen bin ich dann wiedergekommen.«
    »Und jedesmal haben Sie die Hintertür kontrolliert?«
    »Jawohl, Sir. Und jedesmal war sie verschlossen. Ich kenne meine Pflicht, Leutnant.«
    »Das weiß ich, Jake. Wissen Sie, ich bearbeite den Fall, und da habe ich mir gedacht, daß Sie vielleicht etwas wissen könnten.«
    »Glaube ich kaum. Bei meiner ersten Runde war er nicht in seinem Büro, das weiß ich genau. Aber als ich wiederkam, da war er da. Vielleicht war er da schon tot.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Was? Daß er tot war? Das weiß ich nicht. Ich habe gesagt, vielleicht.«
    »Nicht, daß er tot war. Daß er da war.«
    »Na, weil sein Wagen doch hinter dem Haus stand.«
    Masters grinste enttäuscht. »Sonst noch Gründe?«
    »Na klar. Im Fenster neben der Hintertür hat er ‘nen Klimaapparat stecken. Das erstemal, als ich kam, war der aus. Das zweitemal war er an.«
     
    Es war kurz nach elf. Da er bereits soviel vom Abend vertan hatte, fand Masters, er könne ruhig noch etwas mehr vertun. Auf der Ausfallstraße verließ er die Stadt und parkte fünfzehn Minuten später, auf halbem Weg nach Kansas City, vor einem luxuriösen, reich mit Steinurnen, Glasziegeln und Riesen-Neonröhren verzierten Gebäude.
    Die Halle war mit teuren Teppichen ausgelegt; dahinter lag ein großer, eng mit Tischen vollgestellter Raum, den er vom Eingang aus überblicken konnte. Nicht alle Tische waren besetzt; an Wochentagen lief das Geschäft nicht so recht. Im Augenblick war der Raum dunkel, bis auf einen bläulichen Scheinwerfer, in dessen Licht ein Mädchen in hautengem Abendkleid zur Begleitung einer kleinen Combo sang. Gleich an der Tür, bewaffnet mit einem Stapel Speisekarten, stand der Geschäftsführer in einem Frack, der um einen Schein blauer war als seine Wangen. Der Mann musterte Masters kühl. Nun ja, Masters mußte zugeben, daß er in seinem verdrückten Anzug, dem weißen Hemd und der schlecht gebundenen Krawatte keine besonders gute Figur machte.
    »Einen Tisch für eine Person… Sir?« Das >Sir< kam nur widerwillig.
    »Nein, danke«, sagte Masters. »Ich will mich nur umsehen.«
    »Suchen Sie einen Freund? Vielleicht kann ich Ihnen dabei helfen?«
    »Freund ist zuviel gesagt. Lewis Shrill. Ist er da?«
    »Mr. Shrill ist in seinem Büro. Aber ich glaube, er will nicht gestört werden.«
    »Keine Angst, er stört mich ebenso wie ich ihn.« Er klappte sein Etui mit der Marke auf. »Bemühen Sie sich nicht, mein Freund. Ich kenne den Weg.«
    Das Büro lag linker Hand, hinter einer schweren Eichentür. Masters klopfte, und eine Stimme, die hinter einem enormen Hindernis hervorzukommen schien, forderte ihn zum Eintreten auf. Masters trat ein.
    Das Hindernis bestand aus Rührei und Hühnerleber. Shrill nahm sein Abendessen ein, und das erinnerte Masters daran, daß seit dem Mittagessen eine sehr lange Zeit verstrichen war, und daß bis zum Frühstück eine noch viel längere verstreichen würde. Er setzte sich auf einen Stuhl vor Shrills Schreibtisch.
    »Nehmen Sie Platz, Gus«, sagte Shrill.
    Masters legte seinen Hut neben sich auf den Boden. »Lassen Sie sich nicht beim Essen stören, Lew.«
    »Möchten Sie auch was? Ich lasse gleich was kommen.«
    »Lieber nicht. Jemand könnte es sehen und glauben, ich ließe mich bestechen.«
    »Immer noch bescheiden, he, Gus? Wenn es etwas gibt, das ich ekelhafter finde als einen korrupten Polypen, dann ist es ein

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