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Die Gartenparty

Die Gartenparty

Titel: Die Gartenparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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ehrlicher.«
    »Ich wollte Sie um einen Gefallen bitten«, lächelte Masters.
    »Sie befinden sich außerhalb Ihres Bezirks, nicht wahr?«
    »Außerhalb meines Bezirks, außerhalb meines Elements und außerhalb meiner Prinzipien.«
    Shrill hielt mit dem Einschaufeln inne und starrte Masters an. Dann sagte er: »Sagen Sie mir, um was es sich handelt. Wir werden sehen.«
    Er konzentrierte sich wieder auf Eier und Leber, und Masters sah ihm hungrig zu. Es war sicher Zufall, daß Shrills Stimme, sogar wenn sie Eier und Leber zu überwinden hatte, seinem Namen alle Ehre machte. Hoch, geziert, fast feminin. Daß sie aus einem schweren Körper kam, machte sie sogar lächerlich. So lange, bis man lernte, oder am eigenen Leibe verspürte, daß an dem Mann durchaus nichts Lächerliches war. Shrill besaß ein breites, dunkles Gesicht mit kleinen, ruhigen, in dunkel aufgedunsene Fleischfalten gebetteten Augen; sein Haar, in der Mitte gescheitelt, war schwarz und glänzend wie ein Toupee, und war auch eins. Überdies litt er an einem sehr femininen, unstillbaren Hunger nach Klatsch, speziell delikater Art. Shrill wußte mehr pikante Einzelheiten über die unglaublichsten Leute als jeder andere im Mittelwesten, und dieser Fundgrube galt Masters’ Besuch.
    »Ich brauche Informationen, Lew«, sagte Masters.
    »Seit wann kommt die Polizei zu mir wegen Information nen?«
    »Sie bedeuten für mich eine Abkürzung des üblichen Weges, und mir wird die Zeit ein bißchen knapp.«
    »Zur Sache, Gus. Was wollen Sie wissen?« Mit ungebrochen nem Appetit aß Shrill weiter.
    »Alles, was Sie über zwei Personen wissen: Lila Connor und Dr. Jack Richmond.«
    Shrills Gabel machte mitten zwischen Teller und Mund halt. Nach einem Augenblick beendete sie dann ihren Weg und kehrte auf den Teller zurück. Shrill kaute mit Behagen. Seine Stimme bahnte sich mühsam einen Weg nach draußen.
    »Die Dame ist tot, Gus. Über Tote pflege ich nicht zu plaudern. Das bringt Unglück.«
    »Nehmen Sie diesmal das Risiko auf sich, Lew. Ich brauche die Auskunft.«
    »Haben Sie Ihren Beruf gewechselt, oder bearbeiten Sie neuerdings nebenbei Fälle von Ehebruch?«
    »Also doch Ehebruch«, grinste Masters.
    »Spielen Sie nicht Verstecken mit mir, Gus. Es war auch Mord dabei, soviel ich gehört habe. Ihr Mann hat sie umgelegt, und wäre darüber eigentlich nicht überrascht gewesen, wüßte ich nicht, daß er selbst auch keine ganz weiße Weste hatte.«
    »Sie denken da an eine gewisse Sekretärin?«
    »Ach so, Sie wissen von ihr und Connor!« Shrills Stimme klang überrascht. Plötzlich lachte er. »Ach was, mir kann’s ja nichts schaden. Über den Doktor wollen Sie was hören? Nun ja, er liebt Abwechslung. Die Dame Connor war nicht die erste, und sie wird auch nicht die letzte sein.«
    »Lew!« Masters beugte sich vor. »Was war mit Richmond und der Connor? War er über beide Ohren in sie verknallt?«
    Der Dicke zuckte die Achseln. »Wer soll das wissen? Er hat’s lange mit ihr ausgehalten, soviel weiß ich. Er hat sie sogar mehrmals hierhergebracht, und das macht midi neugierig. Ich amüsiere mich immer über Burschen wie den Doktor, und manchmal kann ich aus dem, was ich weiß, auch ein paar ehrliche Dollars schlagen. Ich habe gute Verbindungen in Kansas City – Hotels, Motels, Privatdetektive und so weiter. Ich habe mir Berichte geben lassen.«
    »Und?«
    Shrill zwinkerte. Merkwürdiger Anblick, einen Buddha zwinkern zu sehen. »Die Berichte waren äußerst pikant. Ich könnte ein paar Nächte nennen, von denen Mrs. Doktor bestimmt gerne wüßte.«
    »Mit Lila Connor?«
    Shrill schob denn Teller zurück und wischte sich mit einer Serviette, so groß wie ein Tischtuch, die Lippen. Gewissenhaft faltete er sie zusammen und legte sie neben den sauber leergegessenen Teller.
    »Jawohl«, sagte er. »Mit Lila Connor. Und ich sage Ihnen eins, Gus: dieser Richmond hat Glück gehabt, daß er so leicht davongekommen ist. Sie war ein gemeines Biest – von der Sorte, die tut, als sei sie nymphoman und dann noch nicht mal schneller atmet.«
    Masters bückte sich und nahm seinen Hut. »Und haben Sie ein paar ehrliche Dollars herausschlagen können aufgrund der Berichte, Lew?«
    »Hören Sie, Gus«, quiekte Lewis Shrill. Dann wurde sein massiger Körper von einem Rülpser geschüttelt. »Verzeihung… Würden Sie mir glauben, wenn ich nein sage?«
    »Nein«, sagte Masters.
    »Warum fragen Sie dann? Tatsache ist jedoch leider, daß mir keine Zeit blieb, mich mit diesem Fall

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