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Die Gartenparty

Die Gartenparty

Titel: Die Gartenparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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zu befassen. Connor hat mich ‘ne Menge ehrlicher Dollars gekostet.«
    Masters zog eine skeptische Miene. Trotzdem lächelte er, als er sagte: »Vielen Dank, Lew.« Dann ging er.
    Er überlegte, ob er noch irgendwo kurz auf eine Bulette und eine Tasse Kaffee haltmachen sollte, doch der Appetit war ihm vergangen. Er schloß einen Kompromiß und trank in einer Bar ein paar Gläser Schnaps.
     
    Die Howells waren gegangen, und das dunkle Haus schien langsam, leise im Dunkeln zu atmen. Vera Richmond lag neben ihrem Mann im Bett und lauschte auf dieses Atmen. Es war ihr eigenes. Seit einer halben Stunde lag sie auf dem Rücken und konnte nicht schlafen. Würde sie je wieder schlafen können? Aber natürlich! Schlaf ist, wie der Tod, unausweichlich, und am Ende bestand vielleicht gar kein Unterschied zwischen den beiden.
    »Bist du wach?« fragte sie.
    »Ja«, erwiderte Jack Richmond. Nach einer Weile sagte er: »Ich habe nachgedacht.«
    »Ich auch. Ich habe über das nachgedacht, was Nancy Howell uns heute abend erzählt hat. Was, glaubst du, geschieht als nächstes?«
    »Ich weiß nicht. Einer Tatsache müssen wir jedoch ins Auge sehen, Vera: Lila lebte noch, als Larry Samstag nacht das Haus verließ. Also ist er entweder später zurückgekommen, oder… jemand anders hat sie umgebracht.«
    Sie schwiegen wieder. Abermals nach einer Weile sagte Vera: »Aber was ist mit Larrys Tod? Wieso kann man da überhaupt auf etwas anderes schließen als Selbstmord?«
    »Die Frage ist nicht, auf was >man< schließen kann, sondern auf was die Polizei schließt. Dieser Masters hat uns bewiesen, daß er keineswegs dumm ist. Gott allein weiß, was er noch herausgefunden oder kombiniert hat.«
    »Es schien zuerst alles so einfach«, sagte Vera. »Es wäre besser gewesen, wenn es dabei geblieben wäre.«
    Jack räusperte sich. »Ich weiß nur, daß ich von jetzt an jeden Augenblick mit einem Anruf von Masters rechnen muß. Er wird kommen.«
    »Aber er kann dich doch nicht verhaften, Jack! Was für Beweise hat er denn?«
    »Es hat keinen Sinn, alles noch mal durchzusprechen, Vera. Motiv und Gelegenheit sind durchaus genug. Wenn Masters mich nicht aufgrund direkten Beweismaterials überführen kann, so kann ich doch ebensowenig meine Unschuld beweisen. Am Ende haben wir dann Indizien, die wie Beweise aussehen, aber keine sind.«
    »Aber das ist nicht fair! Das lasse ich nicht zu!«
    »Du kannst nichts daran ändern. Ich will auch nicht, daß du dich da einmischst. Ich bin der allergrößte Idiot gewesen, und jetzt muß ich dafür büßen. Tut mir leid, Vera.«
    »Alles wird gut werden. Du wirst sehen.«
    »Ja, mein Liebes.«
    »Jack, warum ziehen wir nicht um? Ich möchte so gerne in ein anderes Stadtviertel ziehen.«
    »Wenn’s nicht zu spät dazu ist«, sagte Dr. Richmond.
    Es war später, als sie dachten. Schon am nächsten Abend kam Masters zu Dr. Jack Richmond. Normalerweise wäre es anders herum gewesen – Dr. Richmond wäre zu Masters bestellt worden, doch Masters hatte in der Nachbarschaft zu tun gehabt. Um genau zu sein, im Haus nebenan.
    In der Zwischenzeit hatte sich in den Gärten einiges getan. Jack Richmond war mit einer Hacke nach draußen gekommen und hatte die Erde rund um die Rosenbüsche zu lockern begonnen; David, der kurz darauf in seinem Garten auftauchte, sah Jack drüben schuften und beschloß, ihn dabei zu beaufsichtigen. Doch Jack schien nicht allzu interessiert an den Rosenstöcken, eine Tatsache, die sich dadurch zeigte, daß er bei Davids Erscheinen sofort die Hacke fallen ließ und ein kühles Bier auf der Terrasse vorschlug. Der Form halber brachte David einen schwachen Protest hervor. Dann verschwand Jack im Haus, kam kurz darauf mit dem Bier zurück, und da saßen sie nun, gemütlich in die Gartenstühle gelehnt, als Nancy herauskam, um nach ihrer großen Hilfe Ausschau zu halten.
    Da sie ihn vor der Tür gewähnt hatte, war sie leicht verärgert, ihn dort nicht zu finden. Sie hatte in der heißen Küche Geschirr gespült, und ihr schien es nur recht und billig, daß ihr Mann, wenn er ihr schon nicht helfen wollte, doch wenigstens im eigenen Garten blieb, bis die Arbeit getan war. Er jedoch saß gemütlich auf der Terrasse der Richmonds und kippte sein Bier, als sei er ein Angehöriger der privilegierten Klasse.
    Nancy fand, was gut genug war für ihn, war ganz gewiß auch nicht zu gut für sie. Mit freundlichem Lächeln marschierte sie hinüber und wurde eiligst eingeladen, den beiden Gesellschaft zu

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