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Die Gartenparty

Die Gartenparty

Titel: Die Gartenparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellery Queen
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– falls sie überhaupt eins anhatte.«
    »Das haben wir doch schon zur Genüge durchgekaut«, stieß Slanley hastig hervor. »Willst du denn schon wieder davon anfangen…?«
    »Vermutlich werden wir wieder davon anfangen müssen, ob du nun willst oder nicht«, sagte Mae. »Lila umbringen ist möglicherweise nicht das einzige, was du ihr angetan hast. Du hast oft genug bewiesen, daß du sofort deinen dicken Kopf verlorst, wenn sie den Büstenhalter fallen ließ.«
    »Nun«, sagte Stanley bitter, »vergiß ja nicht, das Masters zu erzählen. Er wird sich sehr für die Meinung meiner eigenen Frau interessieren.«
    »Nun hör schon auf, Mae«, sagte Jack. »Ich hab’ Stanley doch nur aufgezogen. Vielleicht war es auch Wunschdenken von mir. Dabei bin zweifellos ich derjenige, den Masters aufs Korn genommen hat.«
    »Wieso glaubst du das?« fragte Nancy plötzlich.
    »Ich glaube es nicht, Nancy, ich weiß es. Als die MordSelbstmordtheorie plötzlich ins Wanken geriet, wußte ich, daß es nur eine Frage der Zeit sein konnte, bis er auf mich stoßen würde. Er hat schon im Krankenhaus Fragen über mich gestellt. Und zweifellos auch anderswo.«
    »Laß ihn fragen«, sagte David herzlich. »Du warst in jener Nacht im Krankenhaus, Jack, und kannst es beweisen.«
    »Das kann ich eben nicht. Ich kann nicht beweisen, daß ich die ganze Zeit dort war. Und das ist noch nicht alles. Es gibt noch etwas, das er herausfinden wird, wenn er’s nicht schon weiß. Du solltest dich glücklich schätzen, daß du Stanley hast, Mae. Du hättest an mich geraten können.«
    »Soweit ich mich erinnere, bist du aber mit mir verheiratet«, sagte Vera. »Und wenn ich Grund zur Beschwerde hatte, habe ich ihn stets nur zu dir geäußert.«
    »Das hast du, mein Liebes, und dafür bin ich dir dankbar. Nun ja, was geschehen muß, geschieht. Alles, was Masters gegen mich in der Hand hat, sind Indizien. Er kann höchstens beweisen, daß ich den Mord hätte begehen können, nicht daß ich ihn begangen habe. Mit einem guten Rechtsanwalt müßte ich meine Haut retten können.«
    »Das würde dich ruinieren«, sagte Vera. »Was kann ein Arzt anfangen, den man vom Mordverdacht freigesprochen hat?«
    »Mehr als einer, den man verurteilt hat. Mir bliebe immer noch die Forschung oder die Tiermedizin.«
    In diesem Augenblick ging nebenan das Licht aus. Die drei Ehepaare saßen schweigend in der zunehmenden Dunkelheit. Sie warteten. Nach einer Weile wurde die Hintertür des Connorschen Hauses geöffnet, und Leutnant Masters erschien. Es war jetzt ziemlich dunkel, und Masters war nur als undeutlicher Schatten zu erkennen. Er schien an der Hintertür, die er hinter sich ins Schloß gezogen hatte, herumzumanipulieren, und schon bald wurde allen der Sinn seines mysteriösen Tuns klar: Die Tür öffnete sich wieder. Er hatte sie von außen aufgeschlossen.
    »Er hat ihn gefunden!« rief Nancy. »Er hat den Schlüssel gefunden!«
    Als Masters sich umwandte, sah er, daß man ihn von der Terrasse der Richmonds her beobachtete und ging hinüber. Er machte den Eindruck, als habe er schwere, körperliche Arbeit geleistet. Die Krawatte hing ihm schlaff um den offenen Hemdkragen, sein Gesicht war voller schweißverkrusteter Schmutzstreifen. In der rechten Hand hielt er den Schlüssel. Vielsagend warf er ihn in die Luft und fing ihn wieder auf.
    »Guten Abend«, sagte er mit eigenartiger Betonung.
    »Irgendwie«, sagte Nancy, »werde ich das Gefühl nicht los, daß es gar kein guter Abend ist.«
    »Ich möchte Ihre Unterhaltung nicht stören, Mrs. Howell. Wenn es Ihnen lieber ist, komme ich später wieder. Oder vielmehr zu demjenigen, den ich vor allem sprechen will.«
    »Nein, danke. Ich jedenfalls möchte lieber nicht länger warten und mich auf die Folter spannen lassen. Könnten Sie den Hinrichtungstermin nicht vorverlegen?«
    »Ganz meine Meinung«, sagte Jade Richmond. »Selbst der Schuldige schläft besser, wenn alles vorüber ist.«
    »Wenn das so ist«, sagte Masters, »und da Sie, Doktor, derjenige sind, den ich vor allem sprechen möchte, komme ich Ihrer Aufforderung gerne nach.«
    »Das klingt reichlich ominös. Wollen Sie mich etwa verhaften?«
    »Haben Sie etwas zu gestehen?«
    »Durchaus nicht. Nehmen Sie Platz, Leutnant.«
    »Danke.«
    »Wie wohlerzogen wir doch alle sind«, spöttelte Mae Walters.
    »Halt den Mund«, sagte Stanley Walters ärgerlich. Sein Ton überraschte seine Frau dermaßen, daß sie augenblicklich schwieg. David Howell sagte: »Meine Frau

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