Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)
Hitschi-Himmels umherschlich und Ränke schmiedete, halb irr vor Wut und Angst und Sorge um seine Frau und die anderen, war nicht völlig verrückt. Er war derselbe Paul Hall, dessen Sanftheit und Geduld Dorema Herter veranlasst hatten, ihn zu heiraten, der ihre freche, manchmal unverschämte kleine Schwester und ihren reizbaren Vater mit in Kauf genommen hatte. Er wollte sie unbedingt retten und ihnen die Freiheit wieder verschaffen. Selbst bei einem hohen Risiko für sich selbst. Für ihn gab es immer einen Fluchtweg aus dem Risiko, selbst wenn er nur in Wans Schiff kroch und zur Nahrungsfabrik zurückflog, um von dort aus – langsam, allein und trauernd, aber in Sicherheit – zur Erde und zum Reichtum zurückzukehren.
Aber wie hoch war, abgesehen vom Risiko, der Preis?
Der Preis bestand darin, vielleicht eine ganze Bevölkerung von lebenden und intelligenten Wesen auszulöschen. Sie hatten ihm seine Frau weggenommen, gewiss, aber ihr im Grunde nichts getan. Und sosehr er sich auch darum bemühte, Paul vermochte sich nicht einzureden, dass er das Recht hatte, sie auszurotten.
Und hier war nun dieser »Retter«, dieser halb tote Schiffbrüchige namens Robin Broadhead, der sich Pauls Plan beiläufig anhörte, überlegen lächelte und ganz höflich sagte: »Sie arbeiten immer noch für mich, Hall. Wir machen es nach meinen Vorstellungen.«
»Ich denke nicht daran!«
Broadhead blieb höflich und sogar vernünftig – es war erstaunlich, was ein Bad und ein bisschen Essen bei ihm bewirkt hatten.
»Es kommt darauf an herauszufinden, womit wir es zu tun haben«, erklärte er. »Helfen Sie mir, den Informationsprozessor dahin zu schaffen, wo die Toten Menschen sind, und wir klären das. Das ist das Erste.«
»Das Erste ist, meine Frau zu retten!«
»Aber warum denn, Hall? Wo sie ist, geschieht ihr nichts – das haben Sie selbst gesagt. Ich rede nicht von der Ewigkeit. Von einem Tag, vielleicht. Wir bringen von den Toten Menschen alles in Erfahrung, was wir erwischen können. Wir zeichnen alles auf, quetschen sie aus, wenn das geht. Dann nehmen wir die Bänder, bringen sie in mein Schiff, und dann …«
»Nein!«
»Doch!«
»Nein, und schreien Sie nicht so!« Sie gingen in Boxerstellung wie Jungen im Schulhof, beide erhitzt und wütend, durchbohrten einander mit den Augen. Bis Robin Broadhead eine Grimasse schnitt, den Kopf schüttelte und sagte: »Ach, verdammt, Paul, denken Sie das Gleiche wie ich?«
Paul zwang sich zur Ruhe. Nach einer Pause erwiderte er: »Eigentlich denke ich, wir sollten uns besser überlegen, wie wir es am klügsten anstellen, statt darüber zu streiten, wer die Entscheidungen trifft.«
Broadhead grinste.
»Das denke ich auch. Wissen Sie, woran es bei mir fehlt? Ich bin so erstaunt, noch am Leben zu sein, dass ich nicht weiß, wie ich das verdauen soll.«
Sie brauchten nur sechs Stunden, um den PMAL-2-Prozessor dorthin zu schaffen und aufzubauen, wo sie ihn haben wollten, aber es waren sechs Stunden harter Arbeit. Sie waren beide der Erschöpfung nahe, und es wäre vernünftig gewesen zu schlafen, aber die Ungeduld ließ sie nicht ruhen. Sobald sie die Programmbänke an die Stromleitung angeschlossen hatten, wies Alberts aufgezeichnete Stimme sie Schritt für Schritt an, wie es weitergehen musste – der Prozessor selbst stand im Korridor, die Sprechterminals befanden sich in der Kammer der Toten Menschen, neben der Funkanlage. Robin sah Paul an, Paul zog die Schultern hoch, Robin ließ das Programm anlaufen. Unmittelbar vor der Tür konnten sie die tonlose, nörgelnde Stimme aus dem Terminal hören: »Henrietta? Henrietta, Liebste, kannst du antworten?«
Pause. Keine Antwort. Das Programm, das Albert mithilfe von Sigfrid Seelenklempner geschrieben hatte, versuchte es noch einmal: »Henrietta, hier ist Tom. Bitte, sprich mit mir.«
Es wäre schneller gegangen, Henriettas Code einzugeben, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen, aber schwerer mit dem Bluff zu vereinbaren gewesen, dass ihr lang vermisster Ehemann sie von irgendeinem fernen Vorposten aus über Funk erreicht hatte.
Die Stimme versuchte es noch einmal und noch einmal. Paul zog die Brauen zusammen und flüsterte: »Es klappt nicht.«
»Nur abwarten«, meinte Robin, aber ohne Zuversicht.
Sie blieben nervös stehen, während die tote Computerstimme weiterflehte. Dann flüsterte endlich eine zögernde Stimme: »Tom? Tomasino, bist du das?«
Paul Hall war ein normales menschliches Wesen, durch vier Jahre
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