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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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manchmal, was die Hitschi in Peggys Planet gesehen hatten. Angeblich waren die Hitschi doch an intelligentem Leben interessiert – wenn sie auch nicht viel davon aufspürten –, auf Peggys Planet gab es nun wirklich nicht viel. Das schlaueste Tier war ein Raubtier, so groß wie ein Fuchs und so schnell wie ein Maulwurf. Es hatte den IQ eines Truthahns, was es dadurch bewies, dass es sein eigener, erbittertster Feind war. Seine Beute war noch dümmer und noch langsamer als er – dadurch hatte es immer reichlich zu fressen –, und seine verbreitetste Todesart war das Ersticken an den Brocken seines Fressens, die es wieder auskotzte, wenn es sich überfressen hatte. Für menschliche Wesen war das Fleisch dieses Raubtiers genießbar, wenn man wollte, ebenso das der meisten seiner Beutetiere, auch ein Teil der übrigen Fauna und Flora … wenn man vorsichtig war.
    Die hartgesottenen Prospektoren waren nicht vorsichtig gewesen. Als der heftige tropische Sonnenaufgang über dem Dschungel aufflammte und Walthers das Flugzeug auf der nächsten Lichtung aufsetzte, war einer deswegen gestorben.
    Er sah aus wie wenigstens neunzig und stank wie hundertzehn. Aber die Erkennungsmarke an seinem Handgelenk wies ihn als Selim Yasmeneh aus, dreiundzwanzig Jahre alt, geboren in einem Slum südlich von Kairo. Der Rest seiner Lebensgeschichte war nicht schwer zu erraten. Er hatte sich mühsam in den ägyptischen Elendsvierteln als Jugendlicher durchgeschlagen, bis er auf die phantastische Gelegenheit gestoßen war, ein neues Leben auf Peggys Planet anfangen zu können, falls er die Hinfahrt überlebte. Auf dem Transporter war er vor Hitze fast umgekommen. Zehn Betten waren übereinander angebracht. Bei der Landung der Kapsel, die sich aus der Umlaufbahn löste, litt er Höllenqualen  – fünfzig Kolonisten in eine Nussschale ohne Pilot geschnallt  –, die Kursänderung wurde durch einen Schub von außen bewirkt. Beim Eintritt in die Atmosphäre gerieten alle so in Panik, dass es ihnen die Exkremente heraustrieb, als sich die Fallschirme öffneten. Dabei landeten fast alle Kapseln sicher. Lediglich etwa dreihundert Siedler waren bisher beim Aufprall umgekommen oder waren ertrunken. Yasmeneh hatte Glück gehabt. Als er aber vom Gerstenfarmer auf Prospektor für Schwermetalle umsattelte, zerrann sein Glück, weil seine Gruppe nicht vorsichtig gewesen war. Die Knollen, von denen sie sich ernährten, als ihnen die Vorräte ausgegangen waren, enthielten, wie beinahe jede leicht auffindbare Nahrungsquelle auf Peggys Planet, einen Wirkstoff, der Vitamin C auf unglaublich nachhaltige Weise vernichtete. Das musste man gesehen haben. Aber sie glaubten es selbst dann nicht, als sie es mit eigenen Augen erlebten. Sie kannten das Risiko. Jeder kannte es. Sie wollten nur noch einen Tag bleiben, dann noch einen und noch einen, während ihre Zähne sich lockerten und ihr Atem zu stinken begann. Als dann der Schafhirte auf ihr Lager stieß, war es für Yasmeneh zu spät und beinahe auch schon für die anderen.
    Walthers musste die ganze Gruppe, Überlebende und Retter, zu der Station zurückfliegen, wo eines Tages die »Schlaufe« gebaut werden würde. Dort gab es bereits über ein Dutzend fester Unterkünfte. Als er endlich zu den Libyern zurückkam, war Mr. Luqman außer sich vor Wut. Er hängte sich an die Tür von Walthers’ Flugzeug und brüllte: »Siebenunddreißig Stunden weg! Das ist die Höhe! Für die Unsummen, die wir für diesen Charterflug ausgeben, können wir auch anständigen Service verlangen!«
    »Es handelte sich um Leben und Tod, Mr. Luqman«, verteidigte sich Walthers und versuchte die Verärgerung und die Erschöpfung nicht anklingen zu lassen, als er das Flugzeug nach der Landung versorgte.
    »Leben ist hier doch das Billigste, was es gibt! Und sterben müssen wir alle!«
    Walthers schob ihn beiseite. »Es waren Landsleute von Ihnen, Mr. Luqman, Araber …«
    »Nein! Ägypter!«
    »… na schön! Auf alle Fälle Moslems …«
    »Es wäre mir scheißegal, wenn es meine eigenen Brüder wären! Unsere Zeit ist kostbar! Hier steht wirklich Wichtiges auf dem Spiel!«
    Warum sollte er seinen Ärger noch länger zurückhalten? Walthers brüllte zurück: »So lautet aber das Gesetz, Luqman! Ich miete das Flugzeug bloß! Ich muss bei Notfällen fliegen, wenn man mich ruft. Lesen Sie mal das Kleingedruckte!«
    Dagegen konnte selbst Luqman nichts mehr einwenden. Wie wütend er aber darüber war, zeigte sich, als er Walthers all

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