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Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition)

Titel: Die Gateway-Trilogie: Mit einem Vorwort von Jack Vance (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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»du kannst in den Normalzustand zurückkehren. Das Kommando ist aufgehoben – genügt das? Ist es aufgehoben?«
    »Ja, Robbie.«
    »Da fängst du schon wieder an!«, brülle ich. »Überleg dir doch endlich, wie du mich nennen willst!«
    »Ich rede dich mit dem Namen an, der deinem Gemütszustand entspricht, oder dem Gemütszustand, den ich in dir hervorrufen will, Robbie.«
    »Und jetzt möchtest du, dass ich ein Baby bin? – Nein, schon gut. Hör zu«, sage ich und stehe auf, »erinnerst du dich an unser ganzes Gespräch vorhin?«
    »Gewiss, Robbie.« Dann fügt er von selbst hinzu, erstaunliche zehn oder zwanzig Sekunden nach Ablauf meiner Zeit: »Bist du zufrieden, Robbie?«
    »Was?«
    »Hast du zu deiner Zufriedenheit nachgewiesen, dass ich nur eine Maschine bin? Dass du mich jederzeit beherrschen kannst?«
    Ich bleibe stehen.
    »Ist es das, was ich mache?«, frage ich überrascht. Und dann: »Na gut, mag sein. Du bist eine Maschine, Sigfrid. Ich kann dich beherrschen.«
    Und als ich gehe, sagt er hinter mir her: »Das haben wir eigentlich immer gewusst, nicht wahr? Das, was du wirklich fürchtest – der Ort, wo du fühlst, dass Beherrschung notwendig ist –, liegt das nicht in dir?«

Wenn man Woche um Woche einem Menschen so nah ist, dass man jeden Schluckauf, jeden Geruch, jeden Kratzer an der Haut kennt, hasst man entweder einander am Ende oder man hat sich so ineinander verkrallt, dass man nicht mehr hinausfindet. Klara und ich hatten beides. Unsere kleine Liebelei hatte sich zu einer Beziehung wie zwischen siamesischen Zwillingen entwickelt. Es gab keine Romantik darin. Wir hatten nicht genug Platz dafür. Und trotzdem kannte ich jeden Zentimeter von Klara, jede Pore und jeden Gedanken viel besser, als ich diese Dinge bei meiner eigenen Mutter gekannt hatte.
    Am Tag unserer Rückkehr gingen wir, schmutzig und erschöpft, automatisch zu Klaras Wohnung. Da gab es das Privatbad, da gab es genug Platz, und wir fielen danach wie ein altes Ehepaar ins Bett. Nur waren wir kein altes Ehepaar. Ich hatte keine Ansprüche auf sie. Beim Frühstück am nächsten Morgen (kanadischer Speck mit Eiern von der Erde, skandalös teuer; frische Ananas; Weizenflocken mit echter Sahne; Cappuccino.) erinnerte mich Klara daran, indem sie ostentativ die Rechnung übernahm. Ich lieferte den gewünschten Reflex.
    »Das brauchst du nicht zu tun. Ich weiß, dass du mehr Geld hast als ich.«
    »Und du möchtest gerne wissen, wie viel«, antwortete sie mit einem süßen Lächeln.
    Dabei wusste ich es. Shicky hatte es mir gesagt. Sie hatte siebenhunderttausend Dollar und ein paar Cent auf ihrem Konto. Genug, um auf die Venus zurückzukehren und dort ihr Leben in einiger Sicherheit zu verbringen, wenn sie wollte.
    »Du solltest wirklich zulassen, dass du geboren wirst«, sagte ich. »Du kannst nicht ewig im Mutterleib bleiben.«
    Sie war überrascht, machte aber mit.
    »Lieber Bob«, erwiderte sie, fischte eine Zigarette aus meiner Tasche und ließ sich Feuer geben, »du solltest deine arme Mutter wirklich in Frieden ruhen lassen. Es ist so mühsam für mich, dich abzuweisen, damit du sie in meiner Person umwerben kannst.«
    »Klara«, sagte ich freundlich, »du weißt, dass ich dich liebe. Es macht mir Sorgen, dass du vierzig Jahre alt geworden bist, ohne je eine richtige, dauerhafte Beziehung zu einem Mann gehabt zu haben.«
    Sie kicherte.
    »Liebling«, erklärte sie, »darüber wollte ich schon mit dir reden. Deine Nase.« Sie schnitt eine Grimasse. »Gestern Nacht im Bett wollte ich trotz meiner Müdigkeit etwas für dich tun, bis du dich umgedreht hast. Wenn du ins Hospital gingst, würde man sie vielleicht entleeren …«
    Nun, ich konnte es sogar selbst riechen. Ich versprach es also, und um sie zu bestrafen, aß ich die hundert Dollar teure Ananas nicht auf, und sie räumte, um mich zu bestrafen, meine Sachen in ihren Schränken um, damit sie Platz für ihren Ranzen hatte. Natürlich musste ich darauf sagen: »Tu das nicht, Liebes. So sehr ich dich auch liebe, ich glaube, ich ziehe mich besser eine Weile in mein Zimmer zurück.«
    Sie tätschelte meinen Arm.
    »Es wird sehr einsam sein«, sagte sie und drückte die Zigarette aus. »Ich bin schon sehr daran gewöhnt, neben dir aufzuwachen. Andererseits …«
    »Ich hole meine Sachen auf dem Rückweg vom Hospital«, erwiderte ich. So gut gefiel mir das Gespräch auch nicht. Ich wollte es nicht verlängern.
    Im Hospital musste ich über eine Stunde warten, und danach tat

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