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Die Gauklerin von Buchhorn: Historischer Roman (German Edition)

Die Gauklerin von Buchhorn: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die Gauklerin von Buchhorn: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Erwin
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solange es noch ein Spiel ist, Heimkehrer. Wenn gewisse Fragen im Ernst gestellt werden, könntet Ihr trotz Eurer schönen Gemahlin in Schwierigkeiten geraten.«
    »Lasst Wendelgard aus dem Spiel!« Udalrich merkte, dass er laut wurde, und dämpfte seine Stimme. »Was habt Ihr mir zu sagen?«
    Ottmar stieß sich von der Wand ab und baute sich dicht vor Udalrich auf. »Eure erstaunliche Flucht nach so vielen Jahren macht nicht nur mich stutzig. Hat Arnulf, der verehrte Herzog von Bayern, etwa doch Lösegeld für Euch bezahlt? Er ist kein Freund des Königs. Was habt Ihr ihm als Gegenleistung versprochen?«
    Udalrich trat einen Schritt zurück, um sich nicht auf Ottmar zu stürzen. »Nennt Ihr mich allen Ernstes einen Verräter?«
    »Den Lebensretter des Königs, der auf so wunderbare Weise wusste, aus welcher Richtung das Messer kommen würde?« Ottmar kicherte böse. »Nicht doch! Aber vielleicht habt Ihr ja selbst einen Pakt mit den Ungarn geschlossen.«
    Udalrich hob die Hände und ließ sie wieder sinken. Er schloss die Augen.
    »Ihr werdet ja nervös!« Ottmar folgte Udalrich und stieß ihm den Finger gegen die Brust. »Habt Ihr Arnulf gesehen? Gesprochen? Hat er Euch freigekauft, damit Ihr den König ermordet? Hat er deshalb bis heute Heinrich nicht anerkannt?«
    »Haltet Euer dreckiges Maul!«
    Ottmar warf den Kopf zurück und lachte laut auf. »Jemand wie Ihr kann mich nicht beleidigen!«
    »Dazu bräuchtet Ihr auch Ehre! Ein Mann, der Ludowig angestiftet hat, mich ermorden zu lassen, als ich hilflos war!«
    »Aber Graf, glaubt Ihr wirklich, dass ich das je zugeben werde?«
    Udalrich wollte sich abwenden, doch Ottmar hielt ihn an der Schulter zurück. »Ich muss gar nichts zugeben, Udalrich. Ein Beweis für Euren Pakt mit den Ungarn, und Burchard wird Euch die Grafschaft entziehen und mir und meiner Familie zurückgeben, was uns rechtmäßig zusteht.«
    Udalrichs Gesicht lief hochrot an. »Ihr habt immer noch nicht aufgegeben? Es ist mein Land!«
    »Ludwig der Fromme hat es seiner Frau geschenkt, die eine Welfin war. Was ist daran unrechtmäßig?«
    »Dass es ihr nicht gehörte!«, brüllte Udalrich.
    »Aber Ihr! Ihr heiratet eine Sächsin, weil ihr Vater der Sohn des Herzogs war. Und dann spielt Ihr der Welt noch die große Liebe vor.«
    Udalrichs Faust schnellte vor.
    Ottmar tauchte weg. »Alter Mann!«, höhnte er und legte die Hand auf den Griff seines Dolches.
    Udalrich packte Ottmars Gelenk und verdrehte es, bis der Welfe aufstöhnte. »Der alte Mann wird dich Anstand lehren!«, zischte er und gab Ottmar einen Stoß.
    In den blauen Augen des jungen Mannes glühte plötzlich der Hass. »Fühlst du dich jetzt stark, alter Mann? Der ganze Hof lacht doch hinter deinem Rücken über dich und deine heldenhafte Flucht. Als Bettler bist du in dein eigenes Land gekrochen! Du Feigling!«
    Udalrichs Faust traf Ottmar frontal im Gesicht. Seine Nase knirschte.
    »Da habt Ihr meine Antwort, Junge!« Udalrich blickte eine Sekunde lang auf Ottmar hinunter, zwischen dessen Fingern das Blut hervorsickerte, dann drehte er sich um und ging mit festen Schritten durch den Kreuzgang und zum Bischofssitz.
    Wendelgard erschrak, als ihr Mann die Tür aufstieß. »Was ist geschehen?«
    »Nichts!« Er goss mit zitternden Händen Wein in einen Becher. »Frag nicht! Ich habe genug unsinnige Fragen gehört!«
    Sie stand wortlos auf und schmiegte sich an ihn.
    Über ihren Kopf hinweg starrte er aus dem Fenster. Sein Gesicht war hart. »Salomo hat recht, es muss etwas geschehen«, flüsterte er.
     
    H
     
    Eberhard schulterte die seltsame Ledertasche, die Eckhard ihm anvertraut hatte, am Riemen und verließ die Fähre. Der mächtige Rappe schnaubte und ließ sich nur widerwillig in die Menge führen. Eberhard hatte Verständnis für ihn. Obwohl er sich alle Mühe gab, wie ein erfahrener Reisender auszusehen, betäubte ihn die Größe des Hafens und des Marktes noch immer. Während er an seinen letzten Aufenthalt in Konstanz dachte, krampfte sich sein Magen zusammen.
    »Du bist der Bote des Grafen! Diesmal wird dir kein Fehler unterlaufen!«, spornte er sich an und saß auf. »He da, macht Platz!«
    Die Menschen sprangen rechts und links zur Seite, als er durch die engen Gassen trabte. Er ließ die Kirche auf dem flachen Stadthügel links liegen und hielt auf den Bischofssitz zu, dessen Dach im Licht der Abendsonne aufglänzte.
    Als er auf das Tor zuritt, vor dem ein Sachse und ein Schwabe gemeinsam Wache hielten, kehrte die Angst

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