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Die Gebeine von Zora

Die Gebeine von Zora

Titel: Die Gebeine von Zora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Weise in eine kompromittierende Situation mit Vázni gebracht hatte, wie er ihn, Reith, zur Ehe mit Vázni gezwungen hatte, indem er ihm im wahrsten Sinne des Wortes das Messer an die Kehle gesetzt hatte, und wie er, Reith, sich schließlich davongemacht hatte. »Tashians Motiv war klar«, erklärte er. »Es gefällt ihm, Regent zu sein und alle Fäden in der Hand zu halten. Und er ist überzeugt, genau zu wissen, was gut ist für Dur und was nicht. Sein Gedanke war, wenn Vázni einen Krishnaner heiraten würde, dann gäbe es Nachwuchs, und einer davon würde, sobald er erwachsen wäre, Kaiser werden. Das aber wäre das Ende von Tashians Regentschaft. Ich weiß das, weil Tashian mich fragte, ob die Möglichkeit bestehe, dass Krishnaner, und Terraner miteinander Nachwuchs zeugen könnten.«
    Sir Vaklaf grinste höhnisch. »Wieso sollte ich den Worten eines verlogenen Ertsu mehr Glauben schenken als denen des edlen Tashian?«
    »Glaubt, was Ihr wollt. Aber wenn Ihr der Sache tiefer auf den Grund geht, werdet Ihr feststellen, dass ich die Wahrheit sage. Im übrigen muss ich Euch daran erinnern, Sir Vaklaf, dass Ihr Euch in eine äußerst prekäre Situation manövriert habt.«
    »Habt Ihr vor, mich zu ermorden?«
    »Vielleicht; aber es gibt noch andere Möglichkeiten. Ich’ kann Euch einkerkern lassen oder von der Universität verstoßen lassen oder Euch Eurer Ritterwürde entkleiden lassen. Da ich selbst einmal Ritter von Dur war, kenne ich die Duellvorschriften, und Ihr habt sie allesamt flagrant verletzt.«
    Vaklaf starrte betreten auf seine Stiefelspitzen. In einem deutlich weniger kecken Ton sagte er: »Ich muss zuviel Kvad getrunken haben.«
    »Zweifelsohne. Aber ich will noch einmal Gnade vor Recht ergehen und Euch ungeschoren davonkommen lassen, wenn Ihr Euch bereit erklärt, mir einige Fragen zu beantworten und mir Euer Wort als Ritter gebt, dass Ihr fürderhin keine feindseligen Handlungen mehr gegen mich unternehmt.«
    »Ich verspreche es, Sir Fergus.«
    »Nun gut. Erstens: Steht Ihr in irgendeiner Verbindung mit dem Bákh-Kult in Chilihagh?«
    »Nein. Verehrt man dort wahrhaftig Bákh?«
    »Ja. Hat irgend jemand Euch angestiftet, gedrängt oder mit Geld dazu verlockt, mich anzugreifen?«
    »Wollt Ihr mich beleidigen, Herr? Ein durischer Ritter, der sich mit Geld dazu bestechen lässt, einen anderen zu ermorden? Wie könnt Ihr mir eine solche Schurkerei zutrauen? Schließlich bin ich der, der ich bin!«
    »Nach meiner Erfahrung gibt es unter den Männern Eures Standes gute, schlechte und solche, die weder das eine noch das andere sind – wie bei allen anderen Eurer Spezies auch. Nächste Frage: Wo ist Vázni jetzt?«
    »Das ist auch ein Teil des großen Skandals, den Ihr verursacht habt. Ein paar Monde, nachdem Ihr aus Dur geflohen wart, brannte die Prinzessin mit einem jungen Mann durch, mit welchem sie eine amouröse Verbindung eingegangen war. Sie ließen sich in Hershid nieder, wo Dour Eqrar sie in Schutzhaft hält, als Faustpfand gegen Tashian. Der kleine Wichtigtuer Eqrar ließ sogleich eine dubiose Zeremonie veranstalten, um ihre Verbindung zu legitimieren. Nun müssen wir jeden Tag mit der Nachricht rechnen, dass ihr erster Sprössling aus dem Ei geschlüpft ist.«
    Reith lächelte. »Ich hoffe, meine kleine Vázni hat nun endlich ihr Glück gefunden. Besser ein richtiger Partner aus ihrer eigenen Spezies als ein widerwilliger Ertsu.«
    »Was Ihr sagt, entbehrt nicht einer gewissen Vernunft, aber eine Beleidigung bleibt eine Beleidigung und kann nur mit Blut getilgt werden.«
    Reith seufzte. »Auf meiner Welt hat einmal ein Poet geschrieben: ›Gegen Dummheit kämpfen selbst die Götter vergebens.‹ Er muss dabei an jugendliche Heißsporne wie Euch gedacht haben. Und nun schwört Euren Eid …«
    Als Vaklaf bei seiner Ritterehre geschworen hatte, ihn nicht mehr zu belästigen, sagte Reith: »Meister Khamine, bindet ihn bitte los. Vaklaf, nun flugs nach Hause mit Euch, auf Euer Studierzimmer!«
    Der Student verschwand. Alicia sagte: »Fergus, möchtest du mich sehr glücklich machen?«
    »Das kommt darauf an«, sagte Reith, sofort wachsam. »Was willst du denn?«
    »Lass uns zum Speisesaal zurückgehen. Seit aus dir so ein glänzender Tänzer geworden ist, möchte ich am liebsten jede freie Minute dazu nutzen, mit dir das Tanzbein zu schwingen.«
    Reith seufzte erneut. »Okay, meine Teure.«
     
    Der langersehnte große Einkaufsbummel fand am nächsten Morgen statt. Marot kaufte sich neue

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