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Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Titel: Die Gefährtin Des Lichts erbin2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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nicht, dass du noch so ein schöner Anblick bist.«
    »Dein Platz?« Ein Schrottplatz war in meinen Augen nicht gerade das ideale Zuhause, aber Gottkinder brauchten die materiellen Bequemlichkeiten nicht, die wir Sterblichen so liebten. »Oh. Tut mir leid.«
    Messie zuckte mit den Schultern. »Kannst ja nichts dafür.« Er trat von einem Fuß auf den anderen und schien sich plötzlich unwohl zu fühlen. »Kann dir aber nicht helfen.«
    »Was?«
    »Jemand will dich. Ihn auch. Kann euch beiden nicht helfen.«
    Auf einmal verstand ich alles. »Du bist der Lord des Ausschusses«, sagte ich. Unwillkürlich lächelte ich. Ich war mit den Geschichten über ihn aufgewachsen, obwohl ich seinen wahren Namen nicht kannte. Sie waren die Lieblingsgeschichten meiner Kindheit. Er war ein humorvoller Gauner, der die Hauptrolle in Geschichten über weggelaufene Kinder und verlorene Schätze spielte. Sobald etwas weggeworfen, nicht mehr gewollt oder vergessen war, gehörte es ihm.
    Er grinste zurück und entblößte wieder diese unglaublich flachen Zähne. »Ja.« Dann verblasste sein Lächeln. »Aber ihr seid nicht weggeworfen. Jemand will euch unbedingt.« Er machte einen Schritt zurück, als ob meine Gegenwart ihm Schmerzen bereitete, und zog eine Grimasse der Abneigung. »Ihr müsst hier weg. Ich schicke euch irgendwohin, wenn ihr nicht laufen könnt ...«
    »Ich weiß etwas über die vermissten Gottkinder«, platzte es aus mir heraus. »Ich weiß, wer sie getötet hat.«
    Messie erstarrte und ballte seine riesigen Fäuste. »Wer?«
    »Eine Sekte verrückter Sterblicher. Da oben.« Ich zeigte auf den Baum. »Es sind viele. Ein Schreiber, der ...« Ich zögerte und wurde mir plötzlich der Gefahr bewusst, Dateh als Dämonen zu entlarven. Wenn die Götter wussten, dass es noch Dämonen auf der Welt gab ...
    Nein. Mir war es inzwischen egal, was mit mir geschah. Sollten sie mich doch töten, solange sie auch Maddings Mörder zur Rechenschaft zogen.
    Doch bevor ich die Worte aussprechen konnte, hielt Messie plötzlich den Atem an und wirbelte herum. Seine Gestalt loderte heller, als er seine Magie einsetzte. In der Ferne ertönte ein Schrei. Dann hörte ich kleine Füße um einen Haufen Abfall herumrennen und einmal ausrutschen, während sie über etwas trotteten, das wie ein loses Brett klang.
    »Messie!«, rief ein junges Mädchen. »Leute im Hof! Rexy hat ihnen gesagt, sie sollen sich zum Teufel scheren, und sie haben ihn geschlagen! Er blutet!«
    Ich wurde angerempelt, denn Messie schubste das Mädchen in die kleine Nische zu mir und Sonnenschein. »Bleibt hier«, befahl er. »Ich kümmere mich um sie.«
    Ich quetschte mich um das Mädchen herum. Es gab nicht viel Platz für sie, aber sie war klein. Ich drückte mich gegen sie. Sie bestand nur aus Haut und Knochen und trug zerfetzte Kleidung. »Lord Messie, Vorsicht! Der Schreiber, den ich erwähnte ... seine Magie ...«
    Messie stieß ein Geräusch der Verärgerung aus und verschwand.
    »Verdammt!« Ich hämmerte meine gesunde Faust auf Sonnenscheins lebloses Bein. Wenn Dateh sich unter den Lichtern befand, die nach mir suchten, oder wenn sie noch eine Pfeilspitze aus Dämonenblut hergestellt hatten ...
    »Hey«, sagte das Mädchen verärgert. »Schubs den Toten und nicht mich.«
    Tot, tot, nutzlos und tot. Ich konnte allerdings nicht sagen, dass er mich nicht gewarnt hatte. Aus diesem Grund wollte er, dass ich vor dem Ausbruchsversuch zu Kräften kam. Damit ich ihn zurücklassen konnte? Für einen Moment kreisten meine Gedanken um diese Möglichkeit. Wenn die Lichter ihn nicht fanden, kehrte Sonnenschein ins Leben zurück und suchte sich seinen Weg zurück zur Stadt, so, wie er es auch getan hatte, bevor er mich traf. Wenn sie ihn fanden ... nun, vielleicht konnte er sie lange genug aufhalten, damit ich entkam.
    Ich wusste bereits, als ich es dachte, dass ich es nicht übers Herz brachte. So sehr ich Sonnenschein auch für seine Selbstgefälligkeit, seinen Jähzorn und seinen erbärmlichen Charakter hassen wollte - auch er hatte Madding geliebt. Allein dafür verdiente er ein gewisses Maß an Loyalität.
    In der Zwischenzeit brauchte ich Hilfe. Ich konnte mich nicht darauf verlassen, dass Messie zurückkehrte. Ich hatte keine Möglichkeit, Hilfe von Sterblichen zu bekommen. Wenn ich doch nur ein anderes Gottkind herbeirufen könnte, um zu helfen, oder noch besser ...
    Mein erster Gedanke war so widerwärtig, dass es mir schwerfiel, ihn in Betracht zu ziehen. Ich zwang mich, es

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