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Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Titel: Die Gefährtin Des Lichts erbin2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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über einen Ständer, den ich neben der Ablage gefunden hatte. Dann setzte ich mich und schrubbte mich ab. »Schließlich sind wir auch Senmiten.«
    »Seit der Lord der Finsternis das Maroland vernichtet hat«, sagte sie und schnappte dann nach Luft. »O Finsternis! Tut mir leid.«
    »Warum?« Ich zuckte mit den Schultern und legte den Schwamm ab. »Nur, weil man es erwähnt, wird es nicht noch einmal geschehen.« Ich fand einen Flakon, öffnete ihn und schnupperte daran. Haarwaschmittel. Es enthielt Gerbstoffe; das war nicht ideal für Maroneh-Haare, aber es musste reichen.
    »Nun, ja, aber ... dich an so etwas Entsetzliches zu erinnern ...«
    »Es widerfuhr meinen Ahnen, nicht mir. Ich werde es niemals vergessen - wir werden es niemals vergessen —, aber Maroneh hat mehr zu bieten als nur eine längst vergangene Tragödie.« Ich spülte mich mit dem Inhalt der Schüssel ab und seufzte. Dann wandte ich mich an sie. »Wo ist das Vollbad?«
    Erneut nahm sie meine Hand und führte mich dann zu einem riesigen Holzzuber.
    Der Boden bestand aus Metall; ein Feuer darunter beheizte den Zuber. Um hineinzuklettern, musste ich die Stufen, die in die Seite eingelassen waren, benutzen. Das Wasser war kälter, als ich es mochte, und ohne Duftzusätze. Immerhin roch es sauber. Maddings Becken waren immer gerade richtig gewesen ...
    Genug davon, maßregelte ich mich, denn meine Augen brannten und warnten mich vor Tränen. Du wirst ihm nichts nützen, wenn du nicht herausfindest, wie du von hier wegkommst.
    Jont kam mit mir und lehnte an der anderen Seite des Zubers. Ich wünschte, sie würde weggehen, aber ich nahm an, dass sie nicht nur als meine Führerin, sondern auch als meine Wache abgestellt war.
    »Die Maroneh haben unter den Drei Itempas immer am meisten verehrt, genau wie wir Amn«, sagte sie. »Ihr betet keine niederen Götter an. Das stimmt doch, oder?«
    Die Art, wie sie das sagte, alarmierte mich. Ich hatte ihresgleichen schon früher getroffen. Nicht alle Sterblichen waren froh darüber, dass die Gottkinder gekommen waren. Ich hatte ihre Denkweise nie verstanden, weil ich — bis vor Kurzem — der Meinung gewesen war, dass Bright Itempas Seine Meinung über die Untersagung geändert hatte. Ich war davon ausgegangen, dass Er Seine Kinder im Reich der Sterblichen sehen wollte. Da ich nicht mehr praktizierte, entging mir, was jeder gläubige Itempaner sofort bemerkt hätte: Der Herr des Lichts änderte Seine Meinung nicht.
    »Die Gottkinder anbeten?« Ich weigerte mich, ihre Formulierung zu übernehmen. »Nein. Ich habe aber einige von ihnen kennengelernt. Ein paar nenne ich sogar meine Freunde.« Madding. Paitya. Vielleicht auch Nemmer. Kitr ... nun, nein, sie mochte mich nicht. Ganz bestimmt nicht Lil.
    Sonnenschein? Ja, ich hatte ihn einen Freund genannt, obwohl die schweigsame Göttin recht behalten hatte ... er nannte mich wohl nicht so.
    Ich hörte beinahe, wie Jonts Gesicht sich fassungslos verzog. »Aber ... sie sind keine Menschen.« Sie sagte es, so wie man ein Insekt oder ein Tier beschrieb.
    »Und welchen Unterschied macht das?«
    »Sie sind nicht wie wir. Sie können uns nicht verstehen. Sie sind gefährlich.«
    Ich lehnte mich über den Rand des Zubers und begann, meine nassen Haare zu flechten. »Hast du jemals mit einem von ihnen gesprochen?«
    »Natürlich nicht!« Sie klang entsetzt bei der Vorstellung.
    Ich wollte noch mehr sagen, hielt dann aber inne. Wenn sie Götter nicht als Menschen sah - sie sah mich ja kaum als Menschen an -, dann machte nichts, was ich noch sagen konnte, einen Unterschied. Das machte mir etwas klar. »Denkt euer Nypri so wie du über Gottkinder? Hat er mich und meine Freunde deshalb in diese Leere gezerrt?«
    Jont hielt ihren Atem an. »Deine Freunde sind Gottkinder?« Sofort wurde ihre Stimme scharf. »Dann ja, das ist der Grund. Und der Nypri wird sie ganz bestimmt nicht so bald herauslassen.«
    Ich schwieg und war viel zu angeekelt, um an eine Erwiderung zu denken. Kurz darauf seufzte Jont. »Ich wollte dich nicht verärgern. Bitte, bist du fertig? Wir haben viel zu tun.«
    »Hm, ich glaube nicht, dass ich etwas von dem, was dir vorschwebt, tun möchte«, sagte ich so abweisend ich konnte.
    Sie berührte meine Schulter. Was sie dann sagte, verhinderte für immer, dass ich sie noch einmal als unschuldig ansah: »Doch, das wirst du.«
    Ich stieg aus dem Zuber und trocknete mich ab. Dabei zitterte ich nicht nur wegen der kühlen Luft.
    Nachdem ich mich abgetrocknet und in

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