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Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Die Gefährtin Des Lichts erbin2

Titel: Die Gefährtin Des Lichts erbin2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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Lord der Finsternis.« Ihr aberwitziges Ziel.
    »Nicht nur den Lord der Finsternis, sondern auch Si'eh den Gauner ...« Ich musste mich zusammenreißen, um nicht erschreckt aufzufahren - »... Kurue die Weise und Zhakkarn vom Blut. Es war unausweichlich, dass sie irgendwann die Freiheit wiedererlangten. Vielleicht erschienen ihnen die Jahrtausende, die sie in Gefangenschaft verbrachten, nicht einmal als langer Zeitraum. Unsere Götter sind endlos geduldig. Dennoch vergessen sie nie, wenn man ihnen Unrecht zufügt. Dieses Unrecht lassen sie nicht ungesühnt.«
    »Kann man ihnen daraus einen Vorwurf machen? Wenn ich Macht hätte und mir fügte jemand Schaden zu, würde ich es demjenigen auch heimzahlen.«
    »Das würde ich wohl ebenso tun. Das habe ich auch getan, sogar mehrfach.« Ich hörte, wie sie die Beine übereinanderschlug. »Aber jeder, gegen den sich meine Rache richtete, hätte das Recht gehabt, sich zu verteidigen. Genau das ist es, was wir alle hier tun, Lady Oree. Uns verteidigen.«
    »Gegen einen der Drei.« Ich schüttelte den Kopf und beschloss, es mit Ehrlichkeit zu versuchen. »Es tut mir leid, aber wenn Ihr versucht, mich zu bekehren, indem Ihr an meinen ... gesunden Menschenverstand appelliert, oder an das, von dem Ihr glaubt, dass es uns einfache Bürger antreibt, dann gibt es da einen Fehler in Eurer Argumentation. Da, wo ich herkomme, wehrt man sich nicht, wenn jemand mit so viel Macht wütend ist. Man versucht so gut wie möglich, Wiedergutmachung zu leisten, oder versteckt sich und kommt nie wieder heraus. In der Zwischenzeit betet man, dass niemandem, der einem nahesteht, ein Leid geschieht.«
    »Arameri verstecken sich nicht, Lady Oree. Wir leisten auch keine Wiedergutmachung; erst recht nicht, wenn wir glauben, dass wir uns richtig verhalten haben. Schließlich ist das der Weg des Bright Itempas.«
    Und seht , wo Ihn das hingeführt hat\ hätte ich beinahe gesagt, aber ich hütete meine Zunge. Ich wusste weder, ob es Sonnenschein gut ging, noch, wo er war. Ich hatte zwar nur wenig Hoffnung, dass er sich die Mühe machte, uns zu helfen, falls er entkommen war. Doch für den unwahrscheinlichen Fall, dass er es doch tat, hatte ich nicht die Absicht, den Neuen Lichtern von ihm zu erzählen.
    »Ich glaube, ich sollte Euch darauf hinweisen«, sagte ich, »dass ich keine gute Itempanerin bin.«
    Serymn schwieg eine Weile. »Die Frage hatte ich mir schon gestellt. Ihr habt im Alter von sechzehn Eure Heimat verlassen — in dem Jahr, als Euer Vater starb, nicht wahr? Nur einige Wochen nach dem Aufstieg der Grauen Lady.«
    Ich wurde stocksteif. »Woher im Namen der Götter wisst Ihr das?«
    »Wir haben Nachforschungen angestellt, als Ihr uns zum ersten Mal aufgefallen seid. Das war nicht schwer. Es gibt schließlich nicht viele Städte im Nimaro-Reservat. Außerdem seid Ihr durch Eure Blindheit auffällig. Euer Priester von der Weißen Halle berichtete uns, dass Ihr als Kind während des Unterrichts gerne mit ihm gestritten habt.« Sie kicherte. »Irgendwie überrascht mich das nicht.«
    Mein Magen verkrampfte sich und drohte, mein Mahl wieder von sich zu geben. Sie waren in meinem Dorf gewesen? Hatten mit meinem Priester gesprochen? Bedrohten sie als Nächstes meine Mutter?
    »Bitte, Lady Oree. Es tut mir leid, ich wollte Euch nicht beunruhigen. Wir wollen weder Euch noch einem Eurer Famiii- enmitglieder ein Leid zufügen.« Das Klappern einer Teekanne war zu hören, dann wurde Flüssigkeit ausgegossen.
    »Ihr werdet verstehen, dass ich das kaum glauben kann.« Ich fand einen Tisch neben meinem Sessel und stellte meinen Teller darauf.
    »Es ist dennoch die Wahrheit.« Sie beugte sich vor und gab mir etwas in die Hände. Es war eine kleine Teetasse. Ich hielt sie fest, um das Zittern meiner Finger zu verbergen. »Euer Priester denkt, dass Ihr Nimaro verlassen habt, weil Ihr Euren Glauben verloren habt. Stimmt das?«
    »Dieser Priester war immer mehr der Priester meiner Mutter, Lady, als meiner. Und keiner von beiden kannte mich besonders gut.« Meine Stimme war ein bisschen zu laut für höfliche Konversation. Wut ließ meine Selbstbeherrschung schwinden. Ich holte tief Luft und versuchte, ihre ruhige, kultivierte Sprechweise zu imitieren. »Man kann keinen Glauben verlieren, den man nie gehabt hat.«
    »Ah. Also habt Ihr nie an Bright geglaubt?«
    »Natürlich habe ich an ihn geglaubt. Sogar jetzt glaube ich grundsätzlich noch an ihn. Aber als ich sechzehn war, sah ich die Scheinheiligkeit in all

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