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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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kamen mit einem breiten Grinsen aus dem Bauwagen.
    Al-Yamani nahm das als gutes Zeichen. Er umarmte die beiden wortlos – zutiefst erleichtert, dass sie es geschafft hatten. Er zeigte auf den Bauwagen, und alle vier gingen hinein, um ungestört sprechen zu können.
    »Imtaz«, sagte al-Yamani und nahm die Sonnenbrille ab, »das sind Khaled und Hasan.«
    Die beiden Männer und der Wissenschaftler begrüßten einander. Al-Yamani hatte oft an seine beiden alten Freunde gedacht, seit er sich vor fast einer Woche in Kuba von ihnen verabschiedet hatte. Er war froh, dass die Amerikaner sie nicht aufgespürt hatten.
    »Sind unsere Lieferungen schon eingetroffen?«, fragte al-Yamani.
    Es war Hasan, der größere und ältere der beiden, der auf die Frage antwortete. »Ja, der Hauptbestandteil ist gestern gekommen.«
    »Bring mich hin. Ich will ihn gleich sehen.«
    Die vier Männer gingen hinaus. Hasan führte sie zu einem Kleintransporter und ließ die Heckklappe herunter. Auf der Ladefläche stand eine große Holzkiste. Hasan kletterte in den Wagen und reichte seinem geschwächten Freund die Hand. Dann brach er die Kiste mit einer Brechstange auf und zog eine zusammengeknüllte Abdeckplane herunter. Die beiden Männer standen einen Moment lang nur da und betrachteten die mächtige Waffe, die sie sich unter so großen Mühen beschafft hatten. Lächelnd sahen sie einander an – in dem Wissen, dass sie etwas Großes vollbringen würden.
    Zubair, der draußen vor dem Wagen stand, war wie ein Kind, das zu erraten versuchte, was die Erwachsenen betrachteten. Er hatte zu dem Projekt beigetragen, indem er die Zündvorrichtung und den Sprengstoff vorbereitet hatte. Nun konnte er seine Neugier nicht länger bezähmen und kletterte ebenfalls in den Wagen.
    Was er sah, erschreckte ihn zutiefst. Zubair hatte erwartet, stabiles radioaktives Material in einem entsprechend abgeschirmten Behälter vorzufinden, doch stattdessen erwartete ihn ein rostiger Metallklumpen von der Größe eines Basketballs. Seine Augen weiteten sich vor Schreck, und er sprang so hastig aus dem Wagen, dass er sich beinahe den Knöchel verstauchte.
    Zubair rappelte sich hoch und lief zum Bauwagen zurück, während ihm die drei anderen Männer erstaunt nachblickten. »Ihr müsst schnell weg von dem Ding«, rief Zubair aufgeregt. Ohne entsprechende Ausrüstung konnte Zubair nicht sagen, wie stark das Material strahlte, doch er befürchtete das Schlimmste.
    Al-Yamani sah den ängstlichen Wissenschaftler mit strenger Miene an. Er war genauso wie die anderen drei. Al-Yamani hatte alle Atomphysiker persönlich rekrutiert und sie getötet, sobald sie ihre Aufgabe erfüllt hatten. Er hatte gehofft, dieser eine würde sich als ein bisschen tapferer erweisen, doch er war offensichtlich genauso feige wie die anderen.
    »Wovor hast du denn solche Angst?«
    »Das ist extrem instabiles Material, und es ist nicht einmal abgeschirmt. Wie habt ihr es bloß ins Land geschmuggelt?«
    Khaled, der zwischen dem Wissenschaftler und dem Kleintransporter stand, zeigte auf den einachsigen Trailer, der gestern mit dem Sattelschlepper gekommen war. »Es war in eine Ladung Granit eingebettet.«
    Ja, dachte Zubair, das war die Lösung. Der Granit schirmte nicht nur die Waffe ab, sondern gab selbst eine natürliche Strahlung ab, die die Sensoren irreführte. »Trotzdem dürft ihr euch nicht der Strahlung aussetzen.«
    »In meinem Zustand kann mir das Ding keinen Schaden mehr zufügen.«
    »Oh doch. Wenn du noch länger daneben stehst, dann bist tu tot, bevor die Sonne untergeht.«
    Al-Yamani blickte in die Kiste und beschloss, sich erst einmal anzuhören, was der Wissenschaftler zu sagen hatte. Er kletterte aus dem Wagen, und Hasan folgte ihm.
    »Erkläre mir, warum du dir solche Sorgen machst.«
    »Die Strahlung ist wahrscheinlich enorm, und es ist nicht einmal abgeschirmt. Es könnte tödlich sein, sich dieser Strahlung auszusetzen.«
    »Ich habe ohnehin nicht mehr lange zu leben.«
    »Aber durch die Strahlung wird sich dein Zustand rasch verschlimmern. Damit wir die Waffe transportieren und zusammenbauen können, müssen wir sie entsprechend abschirmen, sonst wird sie uns alle umbringen.«
    »Wie schnell?«, fragte al-Yamani. Das Einzige, worum es ihm ging, war, dass sie es bis zum Ziel schafften.
    »Wahrscheinlich noch bevor wir in Washington sind.«
    Al-Yamani runzelte die Stirn. »Was sollen wir deiner Meinung nach tun?«
    »Wie gesagt, das Material muss abgeschirmt werden.«
    »Ist das

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