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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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sich herausgestellt hatte, dass die CIA Mohammed Ansari dazu verholfen hatte, in die Vereinigten Staaten einzuwandern. Wenn dieses interessante Detail erst an die Öffentlichkeit drang, konnte sie sich auf einiges gefasst machen, obwohl sie damals nur ein kleines Rädchen im Getriebe der Agency gewesen war.
    Es gab eine Sache, an die Irene Kennedy den ganzen Nachmittag über mit großer Besorgnis gedacht hatte. Diesen Abend fand das Festbankett zu Ehren der großen drei aus dem Zweiten Weltkrieg statt, nämlich Amerika, Großbritannien und Russland. Dies wäre der ideale Zeitpunkt für einen Anschlag. Das Einzige, was sie daran hinderte, den Präsidenten anzurufen, war die Tatsache, dass er bereits in Camp David mit dem britischen Premierminister Golf spielte. An diesem Ort waren sie kaum gefährdet. Sie stimmte im Grunde mit Rapp überein, dass man die Ermittlungen nun dem FBI und der lokalen Polizei überlassen sollte. Vorsichtshalber blieb sie jedoch in engem Kontakt mit Jack Warch, dem Special Agent, der für das Sonderkommando zum Schutz des Präsidenten verantwortlich war.
    Von Warch wusste sie, dass der Präsident gegenwärtig zusammen mit dem britischen Premierminister an Bord von Marine One zum Weißen Haus zurückflog. Sie würden aller Voraussicht nach zu spät zu dem Bankett kommen. Für Warch kam das nicht weiter überraschend, denn der Präsident hatte sich in letzter Zeit eine gewisse Unpünktlichkeit zur Gewohnheit gemacht. Der russische Präsident traf ebenfalls mit Verspätung ein, was durch ungewöhnlich starken Gegenwind während des Fluges verursacht wurde. Er war eben erst in der russischen Botschaft eingetroffen und würde gegen neun Uhr abends ins Weiße Haus kommen, also eineinhalb Stunden später als vorgesehen. Außerdem hatte Irene Kennedy mit Paul Reimer gesprochen, der ihr versicherte, dass die Sensoren rund um und in Washington Alarm geschlagen hätten, wenn jemand versucht hätte, eine Atomwaffe in die Stadt zu schmuggeln.
    Als Rapp mit seinem Bericht über den Verlauf der Fahndung fertig war, fragte sie ihn geradeheraus: »Was hast du für ein Gefühl bei der ganzen Sache, Mitch?«
    »Ich glaube, dass sie sich irgendwo versteckt halten. Wenn sie ein Fahrzeug gestohlen hätten, dann wäre das bestimmt aufgefallen. Nein, ich glaube eher, sie haben sich im Wald verkrochen. Du kennst ja die Gegend da unten. Es ist nicht weit von der Farm entfernt.« Rapp sprach von Camp Perry, wo die CIA ihre Rekruten ausbildete.
    »Und du glaubst immer noch, dass die dortige Polizei die Situation im Griff hat?«, fragte sie.
    »Im Moment sind die Jungs dort am ehesten in der Lage, die Kerle zu schnappen. Aber wenn wir die Autos irgendwo im Wald finden, dann würde ich gern die SEALs ranlassen.«
    »Na ja«, sagte sie und dachte an die Konsequenzen dieser Option, »du weißt ja, dass das einigen nicht sehr gefallen würde.«
    »Natürlich werden unsere Freunde vom FBI nicht begeistert sein. Ihr Hostage Rescue Team ist zum Beispiel in einer städtischen Umgebung sehr gut, aber Suchaktionen im Wald sind nicht unbedingt das, wofür sie ausgebildet sind.«
    »Das sehe ich genauso. Wir bringen es aber erst zur Sprache, wenn es wirklich notwendig werden sollte. Bis dahin halte mich bitte auf dem Laufenden.«
    »Mach ich.«
    Irene Kennedy beendete das Gespräch und sah durch die Glasschiebetür der Küche auf das Meer hinaus. Von draußen am Strand hörte sie das Lachen ihres Sohnes und der Kinder ihrer Cousine. Sie wünschte sich so sehr, dass sie auch einmal alles hinter sich lassen könnte, was ihren Alltag bestimmte, und ein ganz normales Leben führen dürfte. Der Chef ihres Sicherheitsteams stand draußen am Flur und blickte zu ihr herein.
    »Carl«, sagte sie, »würden Sie bitte Langley anrufen und ihnen sagen, dass ich einen Hubschrauber in ständiger Bereitschaft brauche?«
    »Sicher.«
    Irene Kennedy wählte eine Nummer aus dem Gedächtnis und blickte auf die Uhr. Es war fast halb acht. Special Agent Warch meldete sich schon nach dem ersten Klingeln. »Jack, ich bin’s, Irene. Seid ihr schon im Weißen Haus?«
    »Fast. Wir haben ein wenig Verspätung.«
    »Dann sitzt ihr also immer noch in Marine One?«
    »Genau.«
    Irene Kennedy überlegte einige Augenblicke. »Jack«, sagte sie schließlich, »Sie müssen mir einen Gefallen tun. Es geht um eine Art Vorsichtsmaßnahme.« Irene Kennedy erläuterte ihm, was sie von ihm wollte, und nachdem sie ihre Überredungskünste ein wenig hatte spielen lassen,

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