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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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und den General überhaupt nicht beachteten.
    »Das sind die Jungs, die für das Material in Paschtu zuständig sind. Sie waren es, die die Namen der verschwundenen pakistanischen Atomphysiker herausgefunden haben.«
    »Was haben sie sonst noch entdeckt?«
    »Detaillierte Erläuterungen, wie man einen Atomsprengkopf an den Sensoren vorbeischmuggelt, die wir an den zuvor erwähnten Häfen installiert haben.«
    Rapp schloss entsetzt die Augen. »Was noch?«
    »Eine Liste von Materialien, die man braucht, um die Zündvorrichtung zu basteln, und eine Anleitung, wie das spaltbare Material anzuordnen ist, um die maximale Sprengkraft zu erreichen.«
    »Wissen wir schon, wie groß die Sprengkraft sein soll?«
    »Wenn das stimmt, was hier drin steht«, antwortete Harley und tippte auf eine Mappe auf dem Tisch, »dann sollten es zwanzig Kilotonnen sein.«
    »Wie bitte?«, fragte Rapp schockiert.
    »Zwanzig Kilotonnen.«
    »Das ist keine schmutzige Bombe!«
    »Nein.«
    »Wissen wir schon, woher sie das Ding haben könnten? Haben sie die Bombe den Pakistanis geklaut?«
    »Da tappen wir noch im Dunkeln, aber wir schicken das ganze Material ans Joint Counterterrorism Center, ans Pentagon und das National Security Council. Ich kann mir vorstellen, dass ein hochrangiger Regierungsvertreter sehr bald in Pakistan anrufen wird und sich Rechenschaft über das Atomwaffenarsenal des Landes geben lässt.«
    »Ich hoffe, Sie haben recht. Sonst noch etwas?«
    »Wir haben auch einige interessante Seefrachtbriefe, die wir zu entschlüsseln versuchen, aber das ist ein mühsames Puzzlespiel.«
    »Wurde etwas auf dem Luftweg transportiert, wie einer der Kerle gesagt hat?«
    Harley fragte einen der Analytiker, der die Frage verneinte.
    »Könnte es auf einem der Computer zu finden sein?«, fragte Rapp.
    Der Analytiker zuckte die Achseln.
    Harley und Rapp gingen zu der Gruppe, die sich mit den Computern beschäftigte. Dort bekamen sie die Auskunft, dass man noch keine derartigen Unterlagen gefunden habe, das bisher durchgearbeitete Material sei jedoch nur die Spitze des Eisbergs.
    Rapp fragte sich, ob Abdullah ihn belogen haben mochte, und nahm sich vor, ihm einige weitere Fragen zu stellen. »General, kann mich einer Ihrer Männer dorthin bringen, wo das Verhör abläuft?«
    Harley rief einen seiner Adjutanten zu sich und sagte ihm, wo er den Mann von der CIA hinbringen solle. »Wenn wir etwas Neues finden, lasse ich Sie holen«, fügte er, zu Rapp gewandt, hinzu.
    »Gut.« Rapp wollte schon gehen, drehte sich aber noch einmal um. »General, um einen Gefallen möchte ich Sie noch bitten. Können Sie meinen Flieger auftanken und startklar machen lassen?«
    »Wird erledigt.«

28
    WASHINGTON D.C.
    Special Agent Skip McMahon gehörte dem FBI an, seit er vor fünfunddreißig Jahren sein Studium an der Penn State University absolviert hatte. Er hatte in seiner Laufbahn schon einiges erlebt. Wahrscheinlich hatte er mehr schwierige Fälle bearbeitet als jeder andere im Bureau, aber das hier schien alles zu übertreffen. Dass es sich um keine Übung handeln konnte, wusste er deshalb, weil er als Leiter der Counterterrorism Division des FBI eingeweiht gewesen wäre.
    Es war nie angenehm, mitten in der Nacht vom schrillen Klingeln seines abhörsicheren STU-3-Telefons aus dem Schlaf gerissen zu werden, aber die Nachricht, die er in dieser Nacht vom Counterterrorism Watch Center erhielt, ließ ihn so schnell aus dem Bett springen, wie es seine arthritischen Knie erlaubten.
    Operation Ark war eingeleitet worden. Der Präsident, sein Kabinett, das Oberste Bundesgericht und die führenden Vertreter von Senat und Repräsentantenhaus wurden aus der Stadt evakuiert. Das Ganze gehörte zu einer Strategie, die als »Regierungskontinuität« ( Continuity of Government , kurz »COG«), bezeichnet wurde. McMahon selbst war für »COOP«, die Continuity of Operations , zuständig. Während die anderen in Sicherheit gebracht wurden, war es sein Job, hier zu bleiben und alles zu versuchen, um die Terroristen an ihrem Vorhaben zu hindern.
    Genau damit war er beschäftigt, während er in einem erhöht angeordneten verglasten Raum in der neuen Einrichtung am Tyson’s Corner saß. Er blickte auf die CT, die Counterterrorism Watch, hinaus, jene Zentrale, die terroristische Aktivitäten auf der ganzen Welt verfolgte. In dem riesigen Hightech-Raum saßen zweiundsechzig Special Agents sowie dreiundzwanzig CIA-Leute, die Geheimdienstmaterial analysierten. Die Analytiker gehörten

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