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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Radiological Assistance Program des Energieministeriums. Er hatte insgesamt siebenundzwanzig Teams dieser Art über das ganze Land verteilt. Sie waren nicht so gut ausgerüstet wie die Search Response Teams, a ber solange man über keine genaueren Informationen verfügte, würden sie in die Bresche springen müssen.
    »Lassen Sie’s mich wissen, wenn Sie irgendwas Neues erfahren.«
    »Mach ich«, sagte McMahon und beendete das Gespräch. Als er aufblickte, sah er Peggy Stealey etwas zerzaust durch das Emergency Crisis Center stürmen. Die Falte über seiner Nasenwurzel wurde noch eine Spur tiefer.
    Diese Tussi aus dem Justizministerium war manchmal schwer zu ertragen. Sie war klug, aggressiv und sah verdammt gut aus, wenn man auf den amazonenhaften Typ stand. Vor zehn Jahren hätte er sie sich entweder einmal so richtig vorgeknöpft oder mit ihr gebumst, vielleicht auch beides. Aber heute, nach drei Jahrzehnten beim FBI, nach einer Scheidung, einem Aufenthalt in einer Reha-Klinik und dem nahenden Ruhestand war er ruhiger geworden und konnte sie – wenn auch manchmal mit Mühe – ertragen.
    Er hatte Leute wie Peggy mit jedem neuen Justizminister kommen und gehen sehen. Es waren allesamt starke Persönlichkeiten, die oft großen Druck auf das FBI ausübten – sei es, um sich selbst zu profilieren, sei es, um zu verhindern, dass das FBI ihrem Boss in die Quere kam. McMahon verlor nie die wahren Motive dieser Leute aus den Augen. Diese ehrgeizige Powerfrau hier war da keine Ausnahme.
    Peggy Stealey kam die Stufen heraufgestürmt und auf McMahon zu, wo sie ihre Tasche neben seinem Schreibtisch auf den Boden stellte. »Was zum Teufel geht hier vor?«, fragte sie.
    McMahon hatte seinen Bildschirm etwas nach oben geneigt, damit er auch im Stehen die Berichte ablesen konnte, die sein Team ihm schickte. Er war erleichtert, gerade jetzt eine Nachricht zu erhalten, dass die Verbindung zwischen Al Kaida und den verschwundenen pakistanischen Atomphysikern erwiesen sei.
    Er blickte nicht einmal von seinem Monitor auf, als er antwortete. »Nett von Ihnen, dass Sie gekommen sind, Peggy.«
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet«, beharrte sie.
    Sie waren nicht allein in der Kommandozentrale. McMahon hatte sie bereits einmal darauf aufmerksam gemacht, was er von ihrer lästigen Gewohnheit hielt, mit Kollegen so zu sprechen, als wären sie im Zeugenstand. Er blickte beiläufig auf seine Uhr und sagte: »Peggy, sie hätten schon vor einer Stunde hier sein sollen.« Er sah schließlich von seiner Uhr zu ihren trügerisch sanften, blauen Augen auf. »Wir stecken in einer absoluten Krisensituation, also geben Sie Ihr Ego in der Garderobe ab, dann erzähle ich Ihnen, was passiert ist, sobald ich Zeit habe.«
    McMahon griff nach seinem Telefon, während Peggy Stealey ihn vor Wut kochend anstarrte.
    »Wo ist der Justizminister?«, fragte sie.
    »Er ist mit Direktor Roach im abhörsicheren Konferenzzimmer.«
    Stealey wollte schon weggehen, als McMahon hinzufügte: »Sie können da jetzt nicht hinein.«
    »Wie bitte?«, versetzte sie ungläubig.
    »Da drin fängt gerade eine Sitzung des National Security Council an. Wenn Sie also nicht gerade eine Beförderung bekommen haben, von der ich nichts weiß, dann hocken Sie sich gefälligst hin und warten Sie, bis er aus der Sitzung kommt.«

29
    VIRGINIA
    Der Ford Taurus fuhr nordwärts auf dem Interstate-Highway 95; den Tempomat hatte er auf genau drei Stundenkilometer unter der erlaubten Höchstgeschwindigkeit eingestellt. Er nahm die Ausfahrt beim U.S. Highway 17 und näherte sich in nordöstlicher Richtung der Stadt Charleston. An einer kleinen Fernfahrerraststätte westlich der Stadt hielt er an, um zu tanken. Mustafa al-Yamani wachte auf, als der Wagen an den hell erleuchteten Zapfsäulen hielt. Er rappelte sich auf dem Rücksitz hoch und blickte auf die Uhr am Armaturenbrett. Er hatte fast drei Stunden geschlafen. Die Übelkeit überkam ihn fast augenblicklich.
    Al-Yamani stieg aus dem Wagen und ging in den Laden, wo er sogleich die Toilette aufsuchte. Er nahm eine der Pillen, die ihm der Arzt in Pakistan gegeben hatte, und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser. Auf das Waschbecken gestützt betrachtete er seine blutunterlaufenen Augen und seine gereizte Haut.
    Mustafa al-Yamani hatte nicht mehr lange zu leben. Er schätzte, dass er in höchstens zehn Tagen tot sein würde. Alles, was er brauchte, waren sechs Tage, um seine Aufgabe zu erfüllen. Er hatte sein Schicksal längst

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