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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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akzeptiert. Sein starker Glaube half ihm, die Übelkeit und das ständige Jucken zu ignorieren und seinen Auftrag auszuführen.
    Die Strahlenkrankheit war bereits im letzten Stadium. Der Arzt in Pakistan hatte ihm erklärt, wie die Krankheit fortschreiten würde. Zuerst würde sie sich in Form von Müdigkeit und einem Hautausschlag bemerkbar machen, der eher wie ein starker Sonnenbrand aussah. Danach würden heftige Kopfschmerzen auftreten, gefolgt von Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Als Nächstes würden ihm Haare und Zähne ausfallen, und wenn er lange genug bei Bewusstsein blieb, würde er zusehen können, wie er von innen heraus verblutete.
    Er hatte aber nicht die Absicht, es so weit kommen zu lassen. Er würde den Amerikanern schon bald einen schweren Schlag versetzen und gleich darauf, wenn sie es am wenigsten erwarteten, noch einmal zuschlagen. Al-Yamani verließ die Toilette und kaufte eine Flasche Wasser und ein paar Lebensmittel, die er hoffte, bei sich behalten zu können. Er hatte bereits fünf Kilo abgenommen, und Appetit hatte er schon lange nicht mehr.
    Diesmal stieg er vorne neben dem Fahrer ein, und sie machten sich auf den Weg zum Hafen. Der junge Mann aus Kuwait, der den Wagen lenkte, studierte an der University of Central Florida. Seine Familie hatte die nötigen Beziehungen, um ihm ein Studentenvisum zu verschaffen – in einer Zeit, in der arabische Männer in seinem Alter kaum noch Chancen hatten, in Amerika zu studieren. Man hatte ihm gesagt, dass er keine Fragen stellen solle, und daran hatte er sich bis jetzt gehalten. In den vergangenen Monaten hatte Ibrahim Yacoub per E-Mail Anweisungen erhalten, in denen man ihm mitteilte, was für Informationen er zu sammeln habe und was er besorgen solle. Vor allem aber musste er seiner Moschee fernbleiben.
    Al-Yamani hatte ihn noch einmal motiviert, als sie das Naturschutzgebiet verlassen hatten. Immerhin befanden sie sich auf einer glorreichen Mission im Namen Allahs. So wie al-Yamani selbst war auch Yacoub ein Wahhabit, ein Angehöriger der radikalsten islamischen Sekte. Der Mann hatte Verwandte in Kuwait und Saudi-Arabien, die stolz auf ihn sein würden, wenn sie erfuhren, welchen Weg er gewählt hatte. Al-Yamani sah, dass er mit seinen Worten die gewünschte Wirkung erzielte. Das Gesicht des jungen Mannes leuchtete vor Stolz, als er an die Bewunderung dachte, die ihm zuteil werden würde.
    Al-Yamani versicherte dem Studenten, dass er ihn in den gesamten Plan einweihen würde, wenn die Zeit reif sei, dass er das jedoch aus Sicherheitsgründen nicht sofort tun könne. Der Mann war verständlicherweise nervös. Es stand sehr viel auf dem Spiel, und al-Yamani war lieber auf sich allein gestellt, als dass er den Plan irgendeinem Idioten anvertraute, der gar nicht begriff, worum es eigentlich ging. Der Junge hatte al-Yamani gefragt, wie er ihn ansprechen solle. Al-Yamani hatte geantwortet, dass er Mohammed zu ihm sagen solle – nicht weil er sich für den Propheten hielt, sondern weil das der häufigste moslemische Name war.
    Während sie schweigend durch Charleston fuhren, drehte sich al-Yamani alle paar Minuten nach den Autos um, die hinter ihnen fuhren. Jetzt, um vier Uhr morgens, herrschte noch kein starker Verkehr. Als sie zum Hafen kamen, sah al-Yamani mit Staunen, wie groß die Kräne waren, mit denen die Schiffe entladen wurden, die Tag für Tag in großer Zahl in den Hafen einliefen. Er hatte wohl Fotos davon gesehen, die jedoch in keiner Weise wiedergaben, wie groß der Hafen in Wirklichkeit war.
    Als sie sich dem Haupttor des Hafens näherten, fragte al-Yamani: »Kommt dir irgendetwas ungewöhnlich vor?« Es warteten bereits Lastwagen in einer Reihe, um ihre Container abzuholen.
    Yacoub schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Warst du jemals zu dieser Tageszeit hier?« Al-Yamani stellte die Frage vor allem, um den jungen Mann zu prüfen.
    »Dreimal.«
    »Und es hat immer so ausgesehen wie jetzt?«
    »Ja.«
    Als sie auf der Höhe des Haupttors waren, nahm Yacoub den Fuß vom Gaspedal und trat auf die Bremse.
    »Nicht langsamer werden«, befahl al-Yamani. »Wir dürfen keine Aufmerksamkeit erregen.«
    Yacoub beschleunigte wieder, und sie fuhren in gleichmäßigem Tempo weiter. Al-Yamani hatte nichts Ungewöhnliches bemerkt. Es waren jedenfalls keine zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen zu erkennen. »Fahr zu der Stelle, von der du mir erzählt hast. Von dort behalten wir den Hafen im Auge.«
    Es sollte keinen Kontakt zwischen den beiden Zellen

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