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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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in Karatschi ausgelaufen und sollen in Miami, Baltimore und New York ankommen.«
    Bevor Rapp weiter sprechen konnte, fiel ihm der Minister für Homeland Security McClellan ins Wort. »Mr. President, wir müssen diese Häfen sofort schließen.«
    »Dem stimme ich zu«, warf Justizminister Stokes ein.
    Rapp hatte Minister McClellan bereits kennengelernt. Der ehemalige Zweisternegeneral im Marine Corps war das genaue Gegenteil des unentschlossenen Generals aus dem Bürgerkrieg, mit dem er den Namen gemeinsam hatte.
    »Mr. President«, warf Rapp mit lauter Stimme ein. »Das wäre ein schwerer Fehler.«
    »Wie bitte?«, fragte Minister McClellan mit gerötetem Gesicht.
    Rapp hatte sich aus zwei Gründen dazu entschlossen, persönlich an der Telekonferenz teilzunehmen; zum einen, weil er wusste, wie leicht wichtige Details der übermittelten Informationen übersehen wurden, zum anderen, weil er genau wusste, dass es Leute gab, die dazu neigten, einen Bulldozer für eine Arbeit einzusetzen, die man sehr gut mit einer Schaufel erledigen konnte.
    »Das Schlimmste, was wir jetzt tun könnten, wäre, diese Häfen zu schließen.«
    »Da bin ich, mit Verlaub, anderer Ansicht«, entgegnete McClellan. »Unsere oberste Priorität muss es sein, die Bevölkerung zu schützen.«
    Rapp ließ sich durch den Einwand nicht beirren. »Und der beste Weg, das zu erreichen, ist es, die Leute von NEST und das FBI die Bombe aufspüren zu lassen.«
    »Mr. Rapp«, sagte McClellan herablassend, »Sie sind sicher sehr gut in Ihrem Job, aber Sie sind achttausend Meilen von hier entfernt. Ich glaube nicht, dass Sie die Situation hier in Washington wirklich gut beurteilen können. Also, Mr. President, es gibt für eine solche Situation eine ganz bestimmte Vorgehensweise, die wir …«
    »Secretary McClellan«, fiel ihm Rapp ins Wort, »Sie sitzen selbst in einem bombensicheren Bunker in einem Berg zwei Stunden von Washington entfernt. Also erzählen Sie mir nicht, dass Sie die Lage besser beurteilen können. Die Situation in Washington ist genauso wie sie jeden Mittwochmorgen zweiundfünfzig Wochen im Jahr ist. Die Leute stehen auf und gehen zur Arbeit, und wenn Sie diese Häfen schließen lassen, dann verursachen Sie damit eine landesweite Panik, was wiederum dazu führen wird, dass erstens die NEST-Leute, die die Bombe finden sollen, in ihrer Arbeit behindert werden, und zweitens die Terroristen wissen, dass wir ihnen auf den Fersen sind.«
    »Mr. President«, warf Paul Reimer ein, der ehemalige SEAL-Team-Kommandeur, der nun die Nuclear Emergency Support Teams leitete. »Ich kann Mitch Rapp nur zustimmen. Eine solche Sperre würde die Suche nach der Waffe ganz sicher beeinträchtigen.«
    »Entschuldigen Sie«, meldete sich General Flood zu Wort. »Die Küstenwache hat soeben die betreffenden vier Schiffe ausfindig gemacht.« Flood las die Nachricht von einem Blatt Papier ab. »Das Schiff nach Miami und das nach New York sind noch auf hoher See und werden erst im Laufe des Nachmittags im Zielhafen erwartet. Das Schiff nach Baltimore hat soeben die Chesapeake Bay erreicht, und …« – er blickte mit grimmiger Miene auf – »das vierte Schiff befindet sich in den Docks von Charleston.«

37
    Die Nachricht, dass das Schiff bereits den Hafen von Charleston erreicht hatte, führte dazu, dass jede Menge wichtige Leute mit imposanten Titeln wild durcheinander redeten und einander klarzumachen versuchten, welche Maßnahme nun die beste sei. Zum Glück gab es zwei Anwesende, die wussten, was zu tun war, und die sich in dem allgemeinen Durcheinander nicht erst die Mühe machten, um Erlaubnis für ihre Vorgangsweise zu fragen. Der Erste war Skip McMahon, der im Counterterrorism Watch Center des FBI saß.
    McMahon wies einen seiner Stellvertreter an, sofort mit dem Hafenmeister von Charleston Kontakt aufzunehmen. Er selbst rief Dick Schoyer an, den Special Agent, der das FBI-Büro in Columbia, South Carolina, leitete. Schoyer und einige seiner Agenten waren bereits auf dem Weg nach Charleston, das eineinhalb Stunden von Columbia entfernt war. Sie sollten sich dort mit einem Mitglied von Reimers Teams treffen, das nach Charleston kommen würde, um den Hafen abzusuchen. Das Positive war, dass sie nun wussten, wo sie suchen mussten.
    McMahon gab Schoyer sehr präzise Anweisungen, wie er seine Leute einsetzen sollte. Als er das Gespräch beendete, war der Hafenmeister von Charleston bereits am Apparat. McMahon erfuhr, dass das liberianische Containerschiff

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