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Die gefangene Braut

Die gefangene Braut

Titel: Die gefangene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Philip junior jedesmal anfing zu schreien, wenn er auch nur in seine Nähe kam. Christina tat alles, um die beiden nach Möglichkeit auseinanderzuhalten.
    Zwei Tage nach Weihnachten kam John mit Kareen nach Hause. Sie trafen am frühen Morgen ein, und Christina schlief noch, als Johnsy in ihr Zimmer stürzte. Sie hatte gerade noch genügend Zeit, um in einen Bademantel zu schlüpfen, ehe John und Kareen ins Haus kamen. Christina lief auf sie zu und umarmte und küßte alle beide.
    »Ich freue mich so für euch, und ich bin so froh, daß ihr endlich zu Hause seid!« rief Christina aus, und Freudentränen traten in ihre hellblauen Augen.
    »Ich werde Wakefield nie wieder verlassen«, sagte John lachend, und er drückte Christina dicht an sich. »Das kann ich dir versichern. Aber wo steckt mein Neffe?«
    »Hier, Master John«, antwortete Johnsy voller Stolz, und sie öffnete die Tür, die die beiden Zimmer miteinander verband.
    Philip junior war hellwach und hatte einen Fuß in jeder Hand, als sie sich alle um die Wiege scharten.
    »Wie hübsch er ist, Christina, absolut bezaubernd!« rief Kareen aus. »Darf ich ihn auf den Arm nehmen – oder hast du etwas dagegen?«
    »Natürlich kannst du ihn nehmen – Philip junior ist begeistert, wenn man mit ihm schmust«, antwortete Christina.
    »Philip junior?« John zog eine Braue hoch. »Ich dachte, du würdest ihn nach unserem Vater benennen. Oder nach seinem Vater.«
    »Der Name hat mir einfach gut gefallen. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es sich macht, wenn ein Engländer Abu gerufen wird.«
    »Das könnte ich allerdings auch nicht«, sagte John lachend. Er drückte die Hand des kleinen Philip, der in Kareens Armen lag. »Er ist so kräftig wie ein Ochse. Aber woher hat er diese ungewöhnlichen Augen, Crissy? In unserer Familie gibt es keine grünen Augen, und einen Araber mit solchen Augen habe ich nie gesehen.«
    »Du stellst komische Fragen, John. Woher soll ich das denn wissen?«
    Er wollte noch mehr sagen, doch er schluckte die Worte hinunter, als er Kareens mißbilligenden Blick sah.
    »Und jetzt ist es an der Zeit, den Kleinen zu füttern. Und Sie scheren sich jetzt hier raus, Master John«, fiel Johnsy ein.
    John errötete wirklich bei dem Gedanken, daß seine Schwester das Baby an die Brust nehmen würde. »Komm runter, wenn du fertig bist, Crissy. Estelle ist mitgekommen, und wir können alle zusammen frühstücken.«
    Christina war froh, daß Estelle mitgekommen war. Estelle war ein sehr hübsches Mädchen, und vielleicht würde Tommy ganz bezaubert von ihr sein.
    Eine Weile später legte Christina Philip junior in seine Wiege, und als er wieder eingeschlafen war, ging sie zu den anderen ins Eßzimmer.
    »Wie schön, dich wiederzusehen, Estelle«, sagte Christina, als sie das Mädchen in die Arme schloß. »Ich hoffe, du hast vor, bei uns zu bleiben. Wir haben mehr als genügend Platz in diesem großen Haus.«
    »Eine Zeitlang, ja, aber dann muß ich meine Eltern besuchen«, sagte das Mädchen.
    »Hat dir die Reise Spaß gemacht?«
    »Oh – es war die schönste Zeit meines Lebens!« sagte Estelle überschwenglich.
    »Ich fürchte, Estelle hat sich hoffnungslos in einen der Passagiere verliebt, der mitgereist ist – in einen Freund von John«, sagte Kareen.
    »Er ist der bestaussehende Mann, der mir je unter die Augen gekommen ist, und ich weiß, daß er mich genauso sieht«, erwiderte Estelle beseligt.
    »Du setzt zuviel als selbstverständlich voraus, Estelle«, sagte Kareen. »Kleine Aufmerksamkeiten bedeuten noch lange nicht, daß er dich liebt.«
    »Doch, das tut er!« rief Estelle. »Und wir werden uns ganz bestimmt wiedersehen, selbst wenn ich dazu nach London fahren muß. Ich habe vor, Philip Caxton zu heiraten.«
    Alle Beteiligten zuckten zusammen, als in der Küche Geschirr zerschmettert wurde, und Christina wußte, daß Johnsy der Unterhaltung gelauscht hatte. Philip war zurückgekommen, und er war in London! Eine Woge der Eifersucht spülte über Christina hinweg, als sie sich vorstellte, daß Estelle und er auf demselben Schiff gewesen waren.
    Warum war er zurückgekommen? Und warum hatte er Nura verlassen? Vielleicht hatte er sie auch schon satt, und Estelle war jetzt sein neues Spielzeug. Würde er denn niemals aufhören, Frauen zu erobern?
    »Du erinnerst dich doch an Philip Caxton, Crissy?« fragte John, der nicht merkte, wie sehr sie um ihre Selbstbeherrschung rang.
    »Du hast ihn kennengelernt, Christina?« sagte Estelle. »Dann mußt

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