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Die gefangene Braut

Die gefangene Braut

Titel: Die gefangene Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Haus?«
    »Aber Philip wollte mich nicht haben. Er will dieses Kind nicht.«
    »Das kann ich nicht glauben, Miß Christina – dazu sind Sie viel zu hübsch«, sagte Mavis. »Ein solcher Dummkopf kann Mr. Caxton nicht sein. Weiß er, daß Sie sein Kind bekommen?«
    »Ich – ich wußte, daß er dieses Kind nicht will, und daher fand ich es nicht nötig, es ihm zu sagen.«
    »Wenn Sie es ihm nicht gesagt haben, dann können Sie nicht sicher sein, daß er so empfindet«, argumentierte Emma vernunftgemäß. »Nein, Sie werden hierbleiben, wie geplant. Sie können es mir doch nicht nehmen, Philip Caxtons Kind zu sehen.«
    »Aber … «
    »Ich will kein Wort mehr davon hören, daß Sie abreisen. Aber jetzt wüßte ich furchtbar gern, wie Sie Mr. Caxton kennengelernt haben.«
    »Ich möchte am liebsten die ganze Geschichte hören!« sagte Mavis.
    Christina blickte zu Lady Anjanets Porträt auf. Wie ähnlich Philip ihr doch sah!
    Wenige Wochen später setzten Christinas Wehen ein. Emma packte sie augenblicklich ins Bett und holte Mavis, die Erfahrungen als Hebamme hatte.
    Die Wehen dauerten vierzehn Stunden lang. Mit letzter Anstrengung stieß Christina das Kind in die Welt hinaus und wurde mit krähendem Geschrei belohnt.
    Trotz ihrer Ermattung lächelte sie. »Ich möchte meinen Sohn in den Arm nehmen«, flüsterte sie Emma matt zu. Emma wirkte ebenso erschöpft wie sie.
    »Gleich, aber woher wissen Sie, daß es ein Junge ist?«
    »Was sonst sollte Philip Caxton zeugen?«

27

    Es war Ende September, und Philip war erst gestern in Kairo eingetroffen. Heute morgen war es ihm gelungen, einen halbwegs passenden Anzug zu finden, und er hatte alles in Auftrag gegeben, was er für seine Heimreise brauchen würde. Jetzt saß er vor einem Glas Cognac und wartete auf sein Essen. Er dachte an gar nichts. An die letzten acht Monate, in denen er die Hölle auf Erden durchlebt hatte, wollte er auch gar nicht denken.
    »Philip Caxton, oder irre ich mich? Daß ich Ihnen über den Weg laufe! Was führt Sie nach Kairo?«
    Philip blickte von seinem Cognac auf und sah John Wakefield vor sich stehen.
    »Ich muß einiges Geschäftliche erledigen«, antwortete Philip. Er fragte sich, ob John wußte, daß sich diese geschäftlichen Angelegenheiten um Johns Schwester drehten. »Aber jetzt habe ich alles erledigt, und Ende des Monats werde ich nach England zurückkehren. Wollen Sie nicht mit mir zu Mittag essen?« fragte Philip aus reiner Höflichkeit.
    »Ich erwarte jemandem zum Mittagessen, aber ich trinke gern etwas mit Ihnen, solange ich warte.«
    »Sind Sie hier mit Ihrer Schwester verabredet?« fragte Philip, und er hoffte, die Antwort würde nein lauten. Er verspürte nicht den Wunsch, sie wiederzusehen – am liebsten wollte er sie nie mehr sehen.
    »Christina ist vor fünf Monaten nach England gereist. Es hat ihr in Ägypten nicht gefallen. Ich könnte auch nicht gerade behaupten, daß ich mir allzuviel daraus mache. Das einzig Gute, was dieser Aufenthalt für mich mit sich gebracht hat, ist, daß ich hier meine Frau kennengelernt habe. Wir haben erst im letzten Monat geheiratet, und wir reisen auch bald nach England, wahrscheinlich sogar mit demselben Schiff wie Sie.«
    »Dann muß ich Ihnen wohl gratulieren. Zumindest war Ihre Reise kein totaler Mißerfolg – was bei mir der Fall war«, sagte Philip verbittert. Er würde froh sein, wenn er Ägypten und die jüngst vergangenen Ereignisse hinter sich zurückgelassen hatte.
    John Wakefield stand auf und winkte, und Philip sah zwei bezaubernde Frauen, die auf den Tisch zukamen. John küßte die ältere der beiden auf die Wange und stellte Philip seiner Frau und deren Schwester vor.
    »Mr. Caxton ist ein Bekannter aus London. Es sieht ganz danach aus, als würden wir gemeinsam nach England zurückfahren«, teilte John den Damen mit.
    »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich bin, Sie kennenzulernen, Mr. Caxton!« sprudelte Estelle Hendricks heraus. »Jetzt weiß ich, daß die Reise weitaus angenehmer wird. Wenn Sie mitkommen, macht es sicherlich mehr Spaß. Sie sind doch nicht verheiratet, Mr. Caxton?«
    »Estelle!« rief Kareen aus. »Das geht dich überhaupt nichts an!« Dann wandte sie sich an Philip, und ein leichtes Lächeln stand auf ihren rosigen Lippen. »Ich muß mich für meine Schwester entschuldigen, Mr. Caxton. Sie ist direkter in ihrer Art, als es gut für sie ist.«
    Philip amüsierte sich über die Kühnheit des jungen Mädchens. »Das ist doch in Ordnung, Mrs.

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