Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)
Dinge, die ich Euch gerne über unser Reich erzählen würde, wenn ich nur mehr Zeit hätte. Über Ruadan, Elathans Halbbruder. Er ist zwar noch nicht gekrönt, doch da König Bres alt und schwach geworden ist, regiert er das Elfenreich schon seit Jahren. Aber in Wahrheit ist er nur eine Spielfigur seiner rücksichtslosen Mutter, Breena, und erfüllt ihr jeden Wunsch. Ihr schlimmstes Verbrechen ist das Gesetz, das den Gebrauch von Magie verboten hat. Es sei denn, man bittet sie um Erlaubnis, aber die wird niemals gewährt. Ich wünschte, ich könnte Euch erklären, was dies für mein Volk bedeutet. Die Menschen verstanden niemals viel von Zauberei, sodass sie andere Wege fanden, um sich das Leben zu erleichtern. Aber die Fae sind hilflos ohne ihre Magie, denn es ist alles, was sie kennen. Ohne sie müssen sie zusehen, wie ihre Kinder sterben, wenn sie krank werden. Ihre Felder werden unfruchtbar und es wird bald nichts mehr zu essen geben. Sie werden nicht in der Lage sein, sich vor ihren Feinden verborgen zu halten.“
„Meint Ihr damit die Menschen?“, fragte Igraine nachdenklich.
Der Elf senkte den Blick. „Verzeiht mir, Mylady. Ich wollte Euch nicht beleidigen. Doch Ihr müsst wissen, dass es Krieg geben wird, wenn Ruadan König wird. Zuerst gegen seine eigene Rasse, bevor er versuchen wird, die menschliche Welt zu unterwerfen. Aber da er noch nicht gekrönt ist, ist noch nicht alles verloren. Sobald er einmal König ist, kann ihm niemand das Recht auf den Thron streitig machen, nicht einmal der rechtmäßige Erbe des Reiches. Dies ist der Grund, warum ich Euch sofort verlassen muss - um Elathans Armee wieder zu vereinen. Die meisten seiner Männer haben sich rund um das Schloss versammelt und erwarten seine Rückkehr. Ich habe ihre Verstecke mit meiner Magie geschützt. Ruadan wird sie nicht finden, gleichgültig, wie oft er seinen Wachen befiehlt, sie zu suchen“, fügte er nicht ohne Stolz hinzu. Dann wurde seine Miene erneut ernst. „Auch ohne Elathan werden wir mit all unserer Kraft versuchen, diese Krönung zu verhindern - bis mein Prinz sich erholt hat und sich uns anschließen kann, um das Reich zurückzuerobern.“
Nachdem er ihr genaue Anweisungen gegeben hatte, wo die verborgene Armee in den Wäldern zu finden war und wie man die magische Barriere überwinden konnte, erhob er sich und verneigte sich vor Igraine.
"Lebt wohl, Mylady, bis wir uns wieder treffen. Wenn Ihr etwas braucht, ruft einfach Eamon, den Wirt. Ihr könnt ihm vertrauen. Und denkt daran, es ist von größter Wichtigkeit, dass der Prinz am Leben bleibt. Sein Volk braucht ihn. Da Ihr seine Liebessklavin seid und sein Blut in Euch tragt, seid Ihr ein Teil von ihm. Sollte die Notwendigkeit entstehen ...". Zu ihrem Erstaunen errötete der Elf tief, bis hin zu den Wurzeln seiner kupferfarbenen Haare. „Nun, ich bin sicher, Ihr wisst, wie Ihr ihm einen Teil seiner Kraft zurückgeben könnt. Eure Verbindung ist stärker als jeder Heiltrank - viel mehr, als meine eigene Magie erreichen kann."
Sie nickte und verstand, was er meinte. „Ich würde ihn gerne meinen letzten Tropfen Blut trinken lassen, wenn ihn das retten würde, Calatin. Seid versichert, dass er sich Euch und Euren Männern sehr bald anschließen wird.“
Er warf einen besorgten Blick auf das Bett, aber schenkte ihr sein gewohnt charmantes Lächeln, bevor er den Raum verließ. „Ihr seid eine sehr mutige Frau, Igraine. Mir tun jetzt schon Elathans Feinde leid, sollten sie Euch jemals über den Weg laufen. Ich hoffe, ich werde diesen Tag bald erleben.“
Sie starrte ihm nach. Plötzlich fühlte sie sich sehr einsam, gestrandet in diesem fremdartigen Land. Seufzend erlaubte sie sich einen Moment schamlosen Selbstmitleids. Wohin sollte sie gehen, falls der Prinz nicht überlebte?
Aber er würde nicht sterben, nicht, solange sie es verhindern konnte. Ein leises Geräusch vom Bett ließ sie herumwirbeln.
„Igraine?“, flüsterte Elathan und streckte ihr die Hand entgegen. Er hatte einen fiebrigen Glanz in seinen Augen, und sein Gesicht war fast so blass wie die Bettlaken, auf denen er lag.
Ihre schlafender Prinz war endlich erwacht.
Elathan stöhnte auf vor Schmerz, als er sich aufrecht hinsetzte. "Verdammte Grasdämonen", fluchte er. "Ich hoffe, ich habe sie alle vernichtet.“
Igraine eilte an seine Seite und nahm seine Hand. „Das hast du. Aber jetzt müssen wir dafür sorgen, dass sie dich nicht auch noch umbringen. Leg dich hin“, befahl sie mit einer so
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