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Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)

Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition)

Titel: Die Gefangene des Elfen 2: Insel des Vergessens (Elven Warrior Series) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Court
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sauberes Tuch, um sie zu verbinden.
    Sie blickte an sich hinunter und bemerkte, dass sie vollkommen verwahrlost aussah. Ihre Kleidung bestand praktisch nur noch aus Lumpen, zerrissen von den Krallen der Dämonen. Sie war mit Schmutz und getrocknetem Blut bedeckt und hatte mehrere Wunden davongetragen. Am schlimmsten waren die auf ihrer Schulter und ein tiefer Schnitt über der Brust, der immer noch blutete, wenn sie sich zu schnell bewegte. Wahrscheinlich musste er genäht werden. Sie war froh, dass Elathan ihr von der Herberge auf der Ebene erzählt hatte. So hatte sie zumindest eine ungefähre Idee, wohin sie sich wenden sollte. Nach dem Kampf mit den Dämonen war ihr Orientierungssinn völlig verloren gegangen. Die Landschaft sah in jeder Richtung gleich aus, wohin sie auch ihren Kopf drehte.
    Vielleicht existierte kein einziger Kompass hier in dieser Welt, und die Elfen reisten mithilfe eines magischen Instinkts. Aber da sie keinen anderen Fixpunkt hatte, nicht einmal einen einzigen Baum oder Berg, folgte sie der Richtung des Mondes, der bereits schwach sichtbar am klaren Himmel des Nachmittags stand. Ein lächerlicher Gedanke kam ihr in den Sinn, und sie grinste unwillkürlich. Damals in der Schule hätte sie vielleicht doch den Pfadfinderinnen beitreten sollen. Möglicherweise hätte sie dort etwas über das Überleben in der Wildnis gelernt. Man konnte nie wissen, wann man einmal in einer verkohlten Graswüste gestrandet sein würde und noch dazu einen verwundeten Elfenprinzen mit sich herumschleppte.
    Der kalte Wind über dem Flachland zerrte an ihren zerrissenen Kleidern und ließ sie frösteln. Ihre Füße taten weh, und sie war schwach vom Blutverlust. Aber wenn sie hinter Elathan in den Sattel kletterte, würde das Pferd nicht mehr lange durchhalten. Und wenn es seinen Herrn nicht mehr tragen konnte, würden sie die Herberge niemals rechtzeitig erreichen. Die Sonne stand schon sehr niedrig, und wer wusste schon, ob nicht einige der Grasdämonen überlebt hatten und bereits im Boden lauerten, um sich zu rächen?
    Igraine beschloss, für einen kurzen Moment anhalten, um einen Schluck aus Elathans lederbezogener Flasche zu trinken. Dann sah sie nach dem Prinzen, nahm seine Hand und rief ihn bei seinem Namen. Er war immer noch bewusstlos. Sie hob den Kopf und versuchte, ihm etwas Wasser einzuflößen, aber es gelang ihr nur, seine Lippen zu benetzen. Sie mussten irgendwo einen Unterschlupf finden, und zwar sehr bald.
    Sie richtete ihren Blick auf den Horizont und kniff die Augen zusammen, um zu sehen, ob es eine Veränderung in der Landschaft gab. Vielleicht einen Hügel oder Baum, sodass sie abschätzen konnte, wohin sie ging. Aber es war überall dasselbe verbrannte Land, wohin sie auch den Kopf drehte.
    Plötzlich geschah etwas Seltsames mit ihren Augen. Sie konnte nichts mehr wahrnehmen, nicht einmal Dunkelheit. Es fühlte sich an wie die dunklen Flecken, die man sah, nachdem man zu lange in die Sonne geblickt hatte. Aber bevor sie überhaupt darüber nachdenken konnte, warum sie plötzlich blind geworden war, konnte sie wieder sehen. Sie zuckte überrascht zusammen.
    Nur ein paar Schritte von ihr entfernt waren in der Mitte der Ebene vor ihr die Umrisse eines großen Gebäudes erschienen. Es sah genauso aus, wie man sich ein mittelalterliches Gasthaus vorstellt. Da waren ein zweistöckiges Hauptgebäude mit Strohdach und zwei kleinere Häuser auf der Rückseite. Eine äußere Leiter führte zur oberen Etage, die vollständig von einem Holzbalkon umgeben war, und wo sich wahrscheinlich die Zimmer befanden. Die Ställe waren auf der rechten Seite des Hofes, der von einer schmalen, mit Efeu bedeckten Mauer umschlossen war. Zu Igraines Erstaunen war die Herberge von saftigem blauen Gras umringt, das sich sanft im Wind bewegte. Zweifellos besaß dieses Gasthaus seine eigene Magie, da es nicht von dem verheerenden Brand berührt geworden war. Es war, als ob das Haus ihr erlaubt hatte, es zu finden - gerade als sie dringend einen sicheren Ort brauchte, um die Nacht zu verbringen.
    Kopfschüttelnd wurde sie sich bewusst, wie lächerlich dieser Gedanke war. Wie konnte ein Gebäude darüber entscheiden, gefunden zu werden? In diesem Moment öffnete sich plötzlich die Tür und Calatin rannte heraus, als ob Höllenhunde hinter ihm her wären. Er schützte seinen rothaarigen Kopf mit einer Hand, was klug war, da mehrere Stücke schweren Tongeschirrs nach ihm flogen. Ein Teller, eine Schüssel und einen Krug voll

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