Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)
Herzschlag spürte - oder war es ihr eigener? Igraine starrte geradewegs in seine Augen, in denen mit einem Mal unbändiger Zorn zu brennen schien. Sie fühlte eine erregende Mischung aus Furcht und Verlangen, die es ihr unmöglich machte, sich zu bewegen. Stattdessen stand sie einfach da wie eine Maus im Angesicht der Schlange und fragte sich, wie alt er war, wie viele Schlachten er gesehen haben mochte. Elathan schien direkt i ihre Seele zu blicken, als seine Augen sie erkundeten. Hatte er entschieden, dass sie unwürdig war, von ihm am Leben gelassen zu werden? Vielleicht würde er sie nun doch noch töten.
Doch er ließ sie nur abrupt los, bevor er sich abwandte. "Mach dich auf ein hartes Training gefasst, Menschenfrau", sagte er mit rauer Stimme. "Wir werden sofort beginnen. Falls du nicht jeden meiner Befehle befolgst, werde ich dich für deinen Ungehorsam bestrafen. Verlierst du dich in Selbstmitleid oder beklagst dich, so wie es der Brauch deiner Art ist, wird der nächste Tag nur umso härter für dich sein. Sollte ich aber Gefallen an deinen Bemühungen finden …" Er starrte sie einen Augenblick lang an, so als ob er nachdachte. Dann aber breitete sich ein jungenhaftes, verwegenes Grinsen auf seinem Gesicht aus, das seine Züge sanfter erscheinen ließ. "Vielleicht werde ich mir dann etwas ausdenken, womit ich dich für deine Anstrengung belohnen kann."
Igraine vergaß für einige Momente, zu atmen. Unter normalen Umständen war seine überirdische Schönheit schon kaum zu ertragen, aber wen er lächelte, schien sein Gesicht zu leuchten wie ein Stern in der Nacht.
"Nun wähle deine Waffe, Sterbliche. Dein erstes Kampftraining hat gerade begonnen."
3. Kapitel
Zu den Waffen
"Wähle deine Waffe, Sterbliche!" wiederholte Elathan mit gefährlich leiser Stimme, als Igraine seinem Befehl nicht nachkam. Stattdessen stand sie einfach da und starrte ihn an, als hätte sie ihn nicht richtig verstanden.
Sie sollte eine Waffe wählen? Gütiger Gott! Igraine hatte seit Jahren nichts mehr angefasst, dass gefährlicher war als ein Papiercutter. Sie benutzte in der Küche nicht einmal allzu scharfe Messer, aus Angst, sich zu verletzen. Leider schien sie Unfälle und Verletzungen geradezu anzuziehen. Sie konnte kaum einen Apfel schälen, ohne sich in die Hand zu stechen und beinahe zu verbluten. Als ihr das einmal passiert war, hatte der Arzt, der ihre Hand genäht hatte, ihr freundlich empfohlen, in Zukunft lieber nicht zu viel Zeit im Haushalt zu verbringen. Er befürchtete, sie könnte sich sonst versehentlich umbringen. Einmal war sie sogar beim Aufhängen eines Vorhanges von der Leiter gefallen und hatte sich das Bein gebrochen.
"Ich bin nicht sicher", sagte sie schließlich. Könnte ich dir vielleicht Haarspray in die Augen sprühen, um dich zu blenden?" Aufkeuchend bedeckte sie ihren Mund mit einer Hand. Warum musste sie nur immer versuchen, in den unmöglichsten Situationen witzig zu sein? Allem Anschein nach war Elathan nicht im geringsten amüsiert von ihrer Bemerkung. Mit einer blitzschnellen Bewegung zog er einen kleinen silbernen Dolch hervor und presste ihn an ihre Kehle. Indem er mit der anderen Hand in ihr Haar griff, zwang er sie dazu, den Kopf in den Nacken zu legen und direkt in seine kalten, gnadenlosen Augen zu blicken. Sie stieß einen kleinen Schmerzensschrei aus, als er sie plötzlich eng an seinen Körper presste und sie in seine Armen gefangen hielt.
Die scharfe Klinge ritzte die zarte Haut ihres Halses, und sie fühlte, wie sich ein Blutstropfen an der Wunde bildete. Elathan legte den Kopf schief und beobachtete, wie er eine tiefrote Spur hinterließ, während er an ihrem Körper hinunterlief und zwischen ihren Brüsten endete. Ihr oft getragener Lieblingspullover war ihr über eine Schulter gerutscht, und ein beachtlicher Teil ihres Dekolletés war entblößt. Der Elf betrachtete sie eindringlich, so wie ein Löwe seine Beute abschätzen würde, bevor er zum tödlichen Biss ansetzte.
"Bemerkenswert", murmelte er. "Dein menschliches Blut ist ebenso rot wie meines, obgleich sich unsere Völker so sehr voneinander unterscheiden. Ich wünschte, deine wertlosen Vorfahren hätten den Frieden gewahrt, den sie mit den Fae vereinbart hatten. Stattdessen wurden sie gierig und begannen, immer mehr unserer Ländereien einzunehmen. Aber ja, ich kann mich an eine Zeit erinnern, als es Frieden zwischen meinen und deinen Leuten gab. Doch es war vor langer Zeit. Vielleicht hätte
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