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Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)

Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)

Titel: Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Court
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wusste nicht, wie es ihr überhaupt möglich war, seinem tödlichen Blick standzuhalten. Dennoch gelang es ihr.
    "Nun … ein Elf, natürlich", sagte er sehr langsam, so als ob er mit jemandem sprach, der minderbemittelt war. Seine Arroganz machte sie mit einem Mal wütend.
    "Manche deines Volkes nennen uns Fae, Sidhe, oder die Tuatha Dé Dannan", fuhr er ungerührt fort. "Dennoch sind wir nicht im geringsten die Wesen, für die uns die Menschen halten. Ich bin Prinz Elathan, Lord der Elfenreiche, König Bres' erstgeborener Sohn."
    Sie war zu nichts anderem fähig, als ihn wortlos anzustarren. Es war unglaublich, was sie gerade sah und hörte. Wie in aller Welt sollte sie auch einen Elfenprinzen begrüßen, der sie entführt und in seine unterirdische Behausung gebracht hatte? Und wieso machte er sich überhaupt die Mühe, sich ihr vorzustellen, wenn er nichts anderes im Sinn hatte, als sie zu töten? Immerhin hätte er es sofort tun können, dort, wo er sie eingefangen hatte. Die Brücke war zu dieser späten Nachtstunde verlassen gewesen. Niemand hätte ihn aufhalten können. Vielleicht war er doch kein geisteskranker Mörder? Zumindest im Augenblick wirkte der arrogante Elf nicht, als ob er sie angreifen wollte. Stattdessen blickte er sie von oben herab an, als sei sie nichts weiter als ein Insekt, das zu seinen Füßen kroch. Wahrscheinlich erwartete er von ihr, dass sie vor ihm knickste oder sich verbeugte. Trotz der gefährlichen Situation, in die sie sich selbst hineinmanövriert hatte, verspürte Igraine das plötzliche Bedürfnis, unkontrolliert zu kichern. Das hier war alles viel zu absurd, um wahr zu sein. Vielleicht hatte sie nur einen äußerst realistischen, drogeninduzierten Traum? Da sie nicht sicher war, welche Vorgehensweise die beste war, entschied sie, erst einmal mit diesem "Prinzen" zu sprechen. Es war sinnlos, ihm eine andere Identität vorzugaukeln. Sicher hatte er den Inhalt ihrer Handtasche durchsucht und den Namen auf ihrem Ausweis gelesen, während sie bewusstlos gewesen war. Nun, falls man davon ausging, dass Elfen menschliche Reisedokumente lesen konnten.
    "Mein Name ist Igraine Chandler", sagte sie daher ehrlich und hob dabei stolz ihr Kinn, um keine Schwäche vor ihm zu zeige. "Aus dem einfachen Volke. Krankenschwester im Reich der Menschen und Tochter von niemandem."
    Verdammt. Ihr loses Mundwerk wieder einmal. Igraine besaß die merkwürdige Eigenschaft, mehr oder weniger witzige Kommentare von sich zu geben, wenn sie Angst hatte. Es half ihr, ihre Spannung abzubauen, auch wenn es sie schon so manches Mal in Schwierigkeiten gebracht hatte. Aber sie konnte einfach nicht anders.
    "Und dürfte ich fragen, Eure Königliche Hoheit" - sie betonte den Titel, um zu zeigen, dass sie sehr an seinen Worten zweifelte - "warum du mich von einer Brücke entführt hast? Und warum konnte ich dich nicht sehen, als du mir gefolgt bist? Falls du beabsichtigst, mich zu ermorden, hättest du dir gar nicht erst die Mühe machen müssen. War es denn nicht deutlich zu sehen, dass ich springen wollte?"
    Der Prinz (falls er tatsächlich die Wahrheit gesprochen hatte, was sie immer noch nicht glaubte) wirkte entsetzt. Seine Miene ließ deutlich erkennen, dass er sie für vollkommen verrückt hielt. Er musterte sie für eine Weile eindringlich, bevor er antwortete.
    "Du hast mich nicht gesehen, weil ich meine wahre Gestalt hinter einem magischen Schleier verborgen hatte. Deine Vorfahren wussten von der Fähigkeit der Fae und nannten sie Glamour . Und die Antwort ist nein. Du hättest dein wertloses Leben nicht selbst genommen. Ich habe bereits zu viele deiner Art gesehen, die ohne jede Hoffnung waren. Ihre Augen waren leer, ohne jede Regung; ganz anders als deine. Es brennt ein Feuer tief in dir, Sterbliche, und es wird geschürt von deinem Zorn. Ich fühle großes Leid in dir. Doch du hast nicht zugelassen, dass es dich zerstört, so wie die meisten schwachen Menschen es getan hätten. Du bist äußerst starrsinnig, Rotschopf."
    Nun war sie es, die ihn ungläubig anstarrte. Sie kämpfte gegen das Verlangen an, sich mit der Hand durch das schulterlange lockige Haar zu fahren. Sie hatte die Farbe immer für ein langweiliges Braun gehalten, obwohl es von Natur aus mit rötlichen Strähnen durchzogen war. Bisher hatte sie niemand einen "Rotschopf" genannt. Immerhin war sie nichts Besonderes, nur eine Krankenschwester aus New Jersey, die ein paar Kilos zu viel auf den Rippen hatte. Nur die gute alte Igraine, die

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