Die Gefangene des Elfen. Teil 1:Der Dunkle Prinz (Elven Warrior Series) (German Edition)
ich niemals gelernt, die Menschen so sehr zu hassen, wenn sie mir nicht das Einzige geraubt hätte, an dem mir jemals etwas lag. Aber sag mir Sterbliche, welches Schicksal wirst du erwählen?" flüsterte er in ihr Ohr. Seine Stimme war nicht lauter als ein Windhauch. "Wirst du dich mir unterwerfen?"
Igraine bebte am ganzen Körper, als er ihr Haar losließ und die Stelle zwischen ihren Brüsten berührte, wo er den Blutstropfen mit einer eleganten Bewegung seines Fingers auffing. Dann führte er ihn langsam an seine Lippen und kostete den Geschmack ihres Blutes. Erschauernd stellte sie sich vor, wie es sich angefühlt hätte, wenn er die schmale rote Spur einfach aufgeleckt hätte, bis hinauf zu ihrem Hals. Gleichzeitig fragte sie sich, seit wann sie sich in solch abartigen Fantasien verlor.
"Nun sag mir, Menschenfrau", fuhr er unvermittelt fort. Seine Stimme klang tief und verführerisch, beinahe wie die eines Liebhabers. "Willst du leben oder sterben?"
Nun wusste sie es. Der Tod besaß eine schöne Gestalt. Zumindest ihr eigener, ganz persönlicher Tod, der sie in Form dieses ebenso faszinierenden wie gefährlichen Elfen heimgesucht hatte. Sie war nicht mehr in der Lage, auch nur ein Wort zu sprechen. Momentan war sie viel zu sehr damit beschäftigt, seine Lippen anzustarren. Eine Spur ihres Blutes färbte noch immer seine Unterlippe rot. Sie fragte sich, wie er wohl schmecken mochte, wenn sie ihn dort küsste und sauber leckte. Ob dieser unerbittliche Krieger jemals eine Frau küsste, sanft und tief? Oder nahm er sich nur ihren Körper. Nein, an diesem harten, zynischen Mund gab es nichts, was sich als sanft bezeichnen ließ - außer, wenn er lächelte. Dann wirkten seine Lippen voller, sogar sinnlich. Was für ein unwiderstehliches Wesen er doch war.
"Leben", flüsterte sie. "Ich will leben … Elathan." Als sie seinen Namen zum ersten Mal aussprach, zuckte ein winziger Schock wie ein Stromstoß durch ihr Nervensystem. Es war, als sei dieser Augenblick der Zeitpunkt, an dem sie endlich akzeptierte, dass all das hier wirklich geschah. Sie befand sich tatsächlich an diesem Ort und stand einer Kreatur gegenüber, die unsterblich war und eigentlich nur in alten Legenden oder Fantasygeschichten existieren sollte. Aber dies war kein Traum, und sie war auch nicht verrückt geworden. Das hier war real. Er war real .
Elathans Augen verengten sich, was seinem Blick einen gefährlichen Ausdruck verlieh. "Dann sollst du leben, wenn auch nur für den Moment. Aber höre mir zu, Mensch. Du wirst mich niemals mehr mit meinem Namen ansprechen. Du bist nicht von meiner Art, und du bedeutest mir nichts. Alles, was du bist, ist eine wankelmütige Sterbliche, eine Sklavin. Wenn du also am Leben bleiben willst, wird es von nun an deine Pflicht sein, mir zu Gefallen zu sein. Sollte es sich als notwendig erweisen, wirst du mich "Master", oder "Mylord" nennen. Du sagtest, man nennt dich Igraine?"
Igraine nickte, gefolgt von einem geflüsterten "Mylord." Wenn sie es vermeiden wollte, getötet zu werden, war es bis aufs Erste die klügste Wahl, seinen Wünschen Folge zu leisten. Später würde sie dann darüber nachdenken, wie sie entkommen konnte.
Elathan musterte sie eindringlich. "Ein alter, edler Name für einen so jungen Menschen", sagte er. "Ich kannte einst eine Sterbliche, die diesen Namen trug. Sie war die Mutter eines großen Königs - dem Letzten nach unzähligen Generationen von Herrschern, die sich an die Waffenruhe hielten und im Frieden mit den Fae lebten."
"Arthur?" Igraine's Augen weiteten sich, als sie begriff. "Du hast König Arthur gekannt? Aber man sagt, er habe in Wirklichkeit nie gelebt", warf sie ein.
Elathan lächelte mit einem Anflug von plötzlicher Traurigkeit. "Er wünscht selbst, dass die Menschen das glauben. In Wahrheit lebt er noch immer in Avalon, seitdem er seiner verachtenswerten Welt für immer den Rücken kehrte. Ich kann nicht behaupten, in solch einer glücklichen Lage gewesen zu sein. Nun komm, Sklavin." Er drehte sich abrupt herum. Seine gerade, stolze Haltung machte ihr deutlich, dass die Plauderstunde endgültig vorbei war. Der Elf ging hinüber zum Trainingszirkel und nahm zwei lange Holzstöcke von einem der Regale. Einen von ihnen warf er so schnell in ihre Richtung, dass sie ihn kaum kommen sah. Als sie die Waffe gefangen hatte, folgte sie ihm, erleichtert, dass es ihr gelungen war. Er musste nicht allzu früh bemerken, wie ungeschickt sie wirklich war.
Der Prinz wartete bereits
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