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Die Gegenpäpstin

Titel: Die Gegenpäpstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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»Ein unheiliger Idiot, aber das sollte dich nicht weiter
     stören.«
     
    Eine halbe Stunde später stieg Padrig aus einem Taxi, das ihn in eine vornehme Gegend im Kölner Süden gebracht hatte. Sein
     Domizil befand sich im zweiten Stock einer modernen Villa aus Glas und Beton. Die Ausstattung ließ kaum Wünsche offen, wie
     Padrig erstaunt feststellte. Weiße Polstermöbel, braune Teppiche und ausgesuchte Kunstwerke prägten das moderne Ambiente.
    Padrig konnte sich nicht erinnern, je in einem zweimal zwei Meter großen Wasserbett mit einem echten Leopardenfellüberzug
     geschlafen zu haben. Vor einem offenen Kamin stand ein Korb mit Holz, und in der Küche fand er einen gut gefüllten Kühlschrank.
     Auf dem Küchentisch lag ein Zettel. Offenbar gab es eine Zugehfrau, die sich um alles kümmerte.
    Doch bevor er sich auch nur gesetzt hatte, wurde er an seinen Auftrag erinnert, indem das Mobiltelefon läutete. Erzbischof
     Mendez erkundigte sich wie ein treusorgender Vater, ob er gut angekommen sei.
    Wenig später ging Padrig in die Tiefgarage und inspizierte den 5er BMW. Eine anthrazitfarbene Limousine mit weißen Ledersitzen.
     Es war schon eine Weile her, daß er einen Wagen gefahren hatte, meistens hatte es sich dabei um schrottreife Transporter gehandelt
     oder heruntergekommene Fluchtwagen. Dieser Wagen |186| war etwas völlig Neues für ihn. Er beschloß daher, ihn sofort auszuprobieren und die wenigen Meter zur Zentrale der Beginen
     nicht zu Fuß zu gehen. Außerdem ließ sich das Haus von einem geheizten Wagen aus viel besser observieren.
    Vor dem Haus ging es zu wie in einem Taubenschlag. Gegen fünfzehn Uhr fuhren etliche Taxen vor. Ausschließlich Frauen stiegen
     aus und verschwanden im Haus. Gegen achtzehn Uhr kehrten sie zurück. An ihren Gesichtern konnte er ablesen, daß sie recht
     aufgeregt wirkten. Regine von Brest erspähte er jedoch nicht unter ihnen.
    Als Padrig schon zurück in seine Wohnung fahren wollte, glaubte er sie zu entdecken. Gegen neunzehn Uhr verließ ein dunkler
     Mercedes mit einem Kölner Kennzeichen das Anwesen. Am Steuer saß eine blonde Frau mittleren Alters. Wie er vermutete, mußte
     es sich um Regine von Brest handeln, und sie war nicht allein. Auf dem Beifahrersitz hatte eine schwarzhaarige Begleiterin
     Platz genommen, die um einiges jünger wirkte.
    Es war nicht leicht, dem Mercedes im dichten Verkehr quer durch Köln zu folgen. Zum Glück erklärte das GPS-System Padrig zuverlässig,
     wo er sich befand. Als sie schließlich in eine abgelegene Straße im Stadtteil Lindenthal einbogen, verlangsamte er sein Tempo
     und schaltete für einen Moment die Scheinwerfer aus. Die Straße war menschenleer, und von weitem konnte er sehen, daß er mit
     seiner Vermutung richtig gelegen hatte. Der Mercedes stoppte vor einer Tiefgarage, und die beiden Frauen schickten sich an
     auszusteigen.
    Plötzlich setzte sich ein schwarzer Kombi in Bewegung, den Padrig in der Dunkelheit übersehen hatte.
    Auf Höhe des geparkten Mercedes sprang jemand heraus und warf sich auf die dunkelhaarige Frau, während die Blonde im aufflackernden
     Türlicht in ihrer Handtasche kramte. Als sie sah, was hinter ihr passierte, versuchte sie ihrer Begleiterin zur Hilfe zu kommen,
     doch der Angreifer, ein schwarz gekleideter Riese, |187| schlug ihr mit seiner freien Hand so kräftig ins Gesicht, daß sie zu Boden stürzte.
    Padrig dachte nicht lange nach, er gab Gas und raste mit seinem BMW ohne Beleuchtung die nachtschwarze Straße entlang. Mit
     quietschenden Reifen blieb er vor den schreienden Frauen stehen. Die Schwarzhaarige kämpfte noch immer mit dem maskierten
     Zweimetermann. Dessen gleichfalls maskierter Komplize saß am Steuer des Kombis, offenbar bereit, jeden Augenblick durchzustarten.
    Padrig sprang aus seinem Wagen und warf sich auf den Angreifer. Mit einem Faustschlag traf er den Ahnungslosen ins Gesicht.
     Der Schwarzgekleidete taumelte und ging erst zu Boden, als Padrig ihm einen Hieb in den Rücken versetzte, indem er beide Arme
     zu einer Faust vereinte und auf den Mann niederkrachen ließ. Doch nun kam ihm sein Komplize zur Hilfe. Er fuchtelte mit einer
     Pistole herum und schrie etwas auf italienisch. Padrig attackierte die Hand des Angreifers mit einem blitzschnellen Tritt,
     die den Schwarzgekleideten überraschte, und die Pistole schlitterte unter den Kombi. Beide Angreifer sahen sich kurz an, dann
     nickten sie sich zu und liefen zu ihrem Wagen. Anscheinend waren sie

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