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Die Gegenpäpstin

Titel: Die Gegenpäpstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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die wir verständigen müßten?«
    »Sie hat nur eine Tochter, die im Ausland lebt. Kanada, wenn ich mich recht erinnere. Ich werde mich um die Beerdigung und
     alle anliegenden Formalitäten kümmern«, fügte sie mit tränenerstickter Stimme hinzu.
    »Haben Sie eine Vorstellung, wer das gewesen sein könnte?«
    Regine schüttelte den Kopf. »Es gibt einige Leute, die mit unserer Arbeit nicht einverstanden sind, aber niemand von ihnen
     würde einen Mord begehen, noch dazu an einer völlig unbeteiligten Person.«
    Einer der Ermittler trat ein und schaute suchend in die Runde. »Wir benötigen von allen Anwesenden noch eine Speichelprobe.
     Wir machen einen DNA-Test, um herauszufinden, ob der oder |229| die Täter schon einmal irgendwo in Erscheinung getreten sind, und wir müssen ausschließen, daß die Ergebnisse von den hier
     Anwesenden stammen.«
    In Sarah tauchten schmerzhafte Erinnerungen an Aaron auf, als der Mann mit dem Plastikbürstchen ein paar Zellen von ihrer
     Mundschleimhaut entnahm.
    Der Kommissar war unterdessen in die Küche gegangen, um sich das ganze Ausmaß des Überfalls anzusehen.
    Padrig ließ die Abnahme der Speichelprobe geduldig über sich ergehen, während er Regine immer noch die Hand hielt.
    »Ich will nicht, daß Pollux und Castor auf irgendeinem Seziertisch landen«, stieß Regine verzweifelt hervor, als zwei kräftige
     Sanitäter sie kurze Zeit später auf eine Trage legten. Bis auf das blaue Auge war ihr Gesicht leichenblaß und tränenüberströmt.
     »Ich möchte die Tiere in meinem Garten beerdigen. Sagt das dem Kommissar!«
    »Ich werde dafür sorgen, daß er deine Wünsche berücksichtigt«, versicherte ihr Sarah Es kostete sie einige Überwindung, zurück
     in die Küche zu gehen. Während die Spurensicherung relativ emotionslos ans Werk ging, nahm Sarah den Kommissar beiseite und
     unterrichte ihn über Regines Anliegen.
    »Erwartet Frau von Brest etwa, daß ich die Tiere in einen Zinksarg lege und auf Eis packe«, murmelte er unwirsch, »möglichst
     so lange, bis endlich das passende Begräbnis stattfinden kann?«
    »Frau von Brest hat sehr an den Tieren gehangen.« Sarah ließ nicht locker.
    »Schon gut, schon gut«, lenkte Hellriegel ein. »Packt sie nach der Untersuchung in die Tiefkühltruhe«, befahl er seinen verblüfften
     Mitarbeitern, die im Begriff waren, die Blutspuren an der Wand zu inspizieren.
    »Blutdruckabfall, instabiler Kreislauf«, diagnostizierte der herbeigerufene Rettungsarzt. »Sie werden die Nacht im Krankenhaus
     verbringen müssen, Frau von Brest.«
    |230| »Und was wird aus dir, Sarah?« fragte Regine, während die beiden Sanitäter sie schon aus dem Raum schieben wollten.
    »Sie kann bei mir bleiben. Meine Wohnung liegt ganz in der Nähe. Ich habe zwei große Gästezimmer.« Padrig lächelte Sarah aufmunternd
     zu, und sie war überrascht und zugleich dankbar, wie selbstverständlich ihm dieses Angebot über die Lippen kam.
    Wenig später fuhr der Krankentransport davon. Sarah blieb mit Padrig und den Polizisten zurück. Der Kommissar setzte sich
     zu ihnen und wollte nun Genaueres über die Ereignisse in Israel von ihr wissen.
    Ausführlich erzählte Sarah von der Entführung des Professors und dem Tod Aaron Messkins, wobei sie geflissentlich den wahren
     Hintergrund der Ereignisse ausließ. Auch den Einbruch im Haus ihres Vaters ließ sie nicht unerwähnt. Daß sie die Nachfahrin
     von Maria Magdalena war, verschwieg sie allerdings weiterhin.
    »Es sieht leider danach aus, daß doch mehr dahintersteckt, als wir zunächst angenommen haben«, resümierte Hellriegel düster.
     »Ein verschwundener Professor und ein toter Molekularbiologe in Israel, ein abgebranntes Haus im Bergischen Land, ein mißglückter
     Überfall auf offener Straße in Köln und eine tote Haushälterin und zwei Katzen, die offenbar Opfer eines Ritualmordes wurden.«
     Er lächelte bitter. »So einen Fall hatten wir hier noch nie.«
    »Was können wir tun, um einen weiteren Anschlag zu verhindern?« Sarah schaute den grauhaarigen Kommissar fragend an.
    »Wir müssen abwarten. Ich werde die DNA-Spuren analysieren lassen und eine Streife abstellen. Ansonsten haben Sie meine Mobiltelefonnummer
     und rufen mich bitte an, sobald sich etwas Ungewöhnliches ereignet.«
     
    Erschöpft ließ sich Sarah von Padrig zu dessen Wohnung fahren. Sie schmiegte sich in den Sitz und beobachtete ihn von der
     Seite her. Es gab Männer, bei denen entwickelte Sarah sofort ein Gefühl |231| der

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