Die geheime Sammlung
Gesellschaft können besondere Leihrechte erlangen.«
»Selbst die Pagen?« Vielleicht könnte ich mir auch magische Gegenstände ausleihen!
»Einige von ihnen, ja.«
»Wow!« Die Vorstellung, ein magisches Tuch zu Hause zu haben, mit dem man Dinge in Silber verwandeln könnte! Oder einen Tarnmantel. »Darf ich auch Gegenstände mit hinaus nehmen?«
»Vielleicht, hoffe ich. Aber das muss an einem anderen Tag geklärt werden. Nimm dir erst mal die Zeit zu verdauen, was du heute erfahren hast.«
»In Ordnung«, sagte ich. In Anbetracht all der Dinge, die dabei schiefgehen könnten, war ich mir ohnehin nicht sicher, ob ich dieser Art von Verantwortung gewachsen sein würde.
»Willst du ihr nicht von … du weißt schon … erzählen?«, fragte Ms.Callender.
»Die Diebstähle. Ja.« Dr.Rust wandte sich erneut mir zu. »Elizabeth, bedauerlicherweise sind in letzter Zeit einige Gegenstände aus dem Grimm-Sammelsurium gestohlen worden. Und nun haben wir von Gegenständen gehört, die unsere sein könnten, die auf dem freien Markt oder in privaten Sammlungen aufgetaucht sind.«
»Jemand stiehlt aus dem Sammelsurium? Das ist ja schrecklich!«
»Das ist es. Und es scheint, als ersetzten der Dieb oder die Diebe die gestohlenen Objekte durch Fälschungen, einige zumindest.«
»O nein!«, sagte ich und hoffte, dass niemandem auffiel, dass mir vermutlich gerade alle Farbe aus dem Gesicht gewichen war. Fälschungen! Wie die unmagischen Schuhe, die ich für Marc gegen die echten ausgetauscht hatte! War Marc etwa …? Ich schreckte vor dem Gedanken zurück und wandte mich stattdessen an die Bibliothekare. »Aber was kann
ich
tun?«
»Wir brauchen hier unten ein Paar vertrauenswürdiger Augen. Wir müssen allen, die hier unten arbeiten, vertrauen können. Wenn du irgendetwas Ungewöhnliches siehst, gib uns bitte Bescheid.«
»Natürlich, das werde ich. Aber … wie entscheiden Sie, welche Pagen Sie für den Test zulassen?«
»Durch eine Kombination verschiedener Dinge. Wir beobachten, wie du deine Arbeit hier im Repositorium erledigst. Und folgen Empfehlungen von früheren Pagen und anderen Mitgliedern unserer Gemeinschaft – wie etwa Stan Mauskopf.«
»Allerdings hatte die Pagin, die wir kürzlich rauswerfen mussten, eine Empfehlung von Wallace Stone, einem unserer Gäste«, warf Ms.Callender ein.
Dr.Rust wiegte den Kopf. »Ich will Wallace keine Schuld geben. Er war am Boden zerstört, als wir ihm von Zandras unabwendbarer Kündigung erzählten. Er hat sich das sehr zu Herzen genommen – und ist einer unserer großzügigsten Gönner.«
»Was hat Zandra getan?«, fragte ich.
»Neben ihrem Hang, Chaos zu verbreiten, haben wir sie dabei erwischt, wie sie eine alte wertvolle Vase durch eine neue ersetzt hat«, sagte Dr.Rust.
»Eine magische Vase?«
Ms.Callender schüttelte den Kopf. »Nein, nur eine Vase aus der Ming-Dynastie in Magazin sieben. Aber das ist schlimm genug.«
»Wallace Stone hatte ein so schlechtes Gewissen wegen dieser Sache, dass er dem Repositorium eine Zusammenstellung zur Vase passenden Porzellans stiftete«, nahm Doc Rust seinen Faden wieder auf. »Er ist Kunst- und Antiquitätenhändler und hat uns rund um das Sammelsurium hervorragend geholfen. Nach dem Vorfall mit Zandra war er besonders spendabel. Ich sagte ihm, wir würden ihm keine Schuld geben, aber er wollte dennoch etwas spenden.«
Ich überlegte laut: »Also, Zandra ist weg, aber es verschwinden immer noch Gegenstände. Sie kann es doch jetzt nicht mehr sein, oder?«
»Nein, ich glaube nicht. Aber es ist unwahrscheinlich, dass sie allein gearbeitet hat. Ein Kind wie Zandra hätte nicht die Möglichkeiten gehabt, eine gestohlene Ming-Vase abzusetzen. Wer auch immer hinter ihr stand, muss einen anderen Weg hinein und in das Grimm-Sammelsurium gefunden haben, was sogar noch schlimmer ist.«
»Anjali sagte, es gäbe noch eine andere Pagin, die verschwunden ist. Was ist mit der passiert?«, fragte ich.
»Mona Chen. Sie gehörte zu unseren besten Mitarbeitern. Hat alle Tests mit Glanz und Gloria bestanden und hatte ein paar wirklich gute Ideen, wie man die Bestellzettel für das Grimm-Sammelsurium sicherer machen könnte. Wir versuchen, sie zu finden.«
»Was denken Sie, wohin sie gegangen ist? Hat sie ihren Schlüssel zurückgegeben?«
»Ja«, sagte Ms.Callender. »Sie gab ihn Lucy Minnian. Sie sagte, ihre Familie würde wegziehen, aber nicht, wohin, und es hat uns verwundert, dass wir überhaupt nichts mehr von ihr hörten.
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