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Die geheime Sammlung

Die geheime Sammlung

Titel: Die geheime Sammlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Polly Shulman
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ich keinen, Stinkmorchel«, sagte sie zu Anjali. »Von mir aus können dich die Monster fressen. Sie verderben sich an dir höchstwahrscheinlich den Magen.«

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    Kapitel 16
    Ein Basketballspiel
    W ir kamen früh genug in der Fisher an, um Plätze in der dritten Reihe zu ergattern, weit genug weg von der Band, um unsere Trommelfelle zu schonen. Anjali bestand darauf, die Farben der Fisher zu tragen: Weiß und ein unvorteilhaftes Lila. Sie machte das, indem sie sich einen alten Blazer ihrer Mutter auslieh, der aus jedem anderen die Gruselvariante eines Nachrichtensprechers gemacht hätte, aber nicht aus Anjali, die im Zauber des Meerjungfrauenkamms erstrahlte. Alle Mädchen schauten sich anerkennend nach ihr um. Alle Jungs schauten sich mit einer anderen Art von Anerkennung nach ihr um und streckten die Hände aus, um ihr über die Tribüne zu helfen.
    Anjali nahm es leicht. Ich glaube, sie hat es nicht einmal richtig bemerkt. Sie konzentrierte sich ganz auf Marc und hielt meinen Arm so fest, dass es weh tat, wenn er einen Korbleger verpasste, und grölte dabei »Mer- RITT ! Mer- RITT !« mit dem Rest der Menge, wenn er einen Ball zurückeroberte und ihn frontal von der Drei-Punkte-Linie aus versenkte.
    Die Ablenkung schien Marc nicht zu kümmern. Tatsächlich habe ich ihn nie besser spielen sehen. Einmal drehte er sich zu uns um und verbeugte sich leicht, bevor er wie auf Flügeln abhob und sich anmutig Zentimeter vom Korb entfernt in der Luft hängen ließ. Er versenkte den Ball wie einen Stein über die Fingerspitzen der wütenden World Peace Academy hinweg und zwinkerte Anjali zu, als er landete. Die Halle tobte.
    Freunde, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie hatte, versammelten sich zum Ende des dritten Viertels um uns.
    »Kommt ihr hinterher noch zu Jake’s Joint?«, fragte Sadie Cane Anjali.
    »Jake’s Joint?«
    »Der Hamburgerladen auf der Einundneunzigsten Straße. Wir gehen da immer nach den Spielen hin. Hat Marc dir das nicht gesagt?« Sie versuchte eindeutig herauszufinden, wie Anjali zu Marc stand.
    »Nein, Marc, Elizabeth und ich haben schon was anderes vor«, sagte Anjali.
    »Ich hoffe, wir halten Marc nicht von seinem üblichen Vergnügen ab«, flüsterte sie mir zu. »Er hätte es uns gesagt, wenn es ihn stören würde, oder?«
    »Ich bin mir sicher, dass die Verabredungen mit dir diejenigen sind, die er einhalten will«, sagte ich.
    Jemand hinter mir schnaufte leise. Ich drehte mich um und sah Aaron Rosendorn. Trotz der Hitze in der Sporthalle trug er eine schwarze Lederjacke und einen blaugrün gestreiften Schal, die Farben der World Peace Academy.
    »Aaron! Du bist doch noch hergekommen!«
    »Ja, ich habe festgestellt, dass meine Lieblings-Pagen hier sein würden«, sagte er. »Ich fand es besser, herzukommen und euch im Auge zu behalten.«
    »Auf jeden Fall freut es mich, dass du hier bist«, sagte ich, wurde rot und wünschte mir, ich hätte es nicht gesagt. Es war ja nicht so, dass er
meinetwegen
gekommen wäre. Es sei denn, das war das, was er mit »im Auge behalten« meinte.
    Offensichtlich nicht. »Hi, Anjali«, sagte er.
    Anjali drehte sich um. »Oh, hi, Aaron. Was machst du denn hier? Ich wusste gar nicht, dass du ein Basketballfan bist.«
    »Hat dir Elizabeth das nicht gesagt? Ich bin ein Menschenfreund. Ich bete für den Weltfrieden, also für World Peace«, sagte er.
    Anjali lachte. »Gut – die können gerade jede Hilfe gebrauchen.« Sie drehte sich wieder zurück zum Spiel.
    Anstatt sich zurückzulehnen, flüsterte Aaron mir ins Ohr. Es kitzelte. »Also, Elizabeth«, sagte er. »Hast du Marcs Air-Ball am Ende des Viertels gesehen?«
    Ich verlor meine Geduld. »Aaron, du bist der nervigste Typ, den ich jemals in meinem Leben kennengelernt habe«, fuhr ich ihn an.
    Aaron zuckte zurück, als hätte ich ihn geschlagen. »Das ist ein ziemlich mächtiger Superlativ, wenn man bedenkt, wie viele nervige Menschen du schon getroffen haben musst«, sagte er. »Ich kann mir vorstellen, dass du dich in einer ziemlich nervigen Umgebung bewegst.«
    »Nicht, wenn ich es vermeiden kann«, sagte ich und drehte mich um. Der Schiri pfiff in seine Pfeife, und das letzte Viertel begann. Ich konzentrierte mich ganz und gar auf das Spiel.
    Marc machte die entscheidenden Punkte. Nachdem wir uns erfolgreich heiser geschrien hatten, sagte mir Anjali, dass sie mal zur Toilette müsse. »Ich treffe dich dann im« – sie bemerkte, dass Aaron näher rückte, seufzte und sagte – »wo Marc gesagt

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