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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Dunker, der mit seinen Kumpanen den Kern der Freischärlertruppe bildete, die Sedersen aufbauen wollte, zwickte die Verplombung ab und befahl seinen Männern, die Schrauben zu lösen, mit denen die Türe versperrt war.
    Kurz darauf konnte Dunker den Container öffnen. Dieser war mit Holzkisten gefüllt, die eine neutrale Aufschrift trugen. Zusammen mit Rechmann holte Dunker eine der Kisten heraus, stellte sie auf den Boden und stemmte den Deckel mit einem Brecheisen auf.
    Sedersen beugte sich gespannt vor, um zu sehen, was sich in der Kiste befand. Als Rechmann eine Abdeckung aus Pappe entfernt hatte, kamen acht Sturmgewehre zum Vorschein. Sie waren nicht gerade neu, aber gut gepflegt. Sedersen nahm eines davon heraus und musterte es mit einem Gefühl der Überlegenheit. Seinem SG21, das er in einem Tresor im Keller untergebracht hatte, konnten diese Waffen niemals das Wasser reichen. Hier in Belgien aber würden die Gewehre gute Dienste leisten.
    Mit einem zufriedenen Nicken reichte er Rechmann die Waffe. »Ausgezeichnet! Damit sind wir eine ernst zu nehmende Macht im Kampf um Flandern.«
    »Die paar Gewehre wären dafür zu wenig. Aber wenn die Ausbeute so bleibt, können wir mit dem Inhalt dieser beiden Container eine kleine Armee aufstellen. Doch was machen wir mit Zwengel? Er wird die Waffen für seine Vlaams Macht haben wollen.«
    »Wenn er Zicken macht, schicke ihn zu mir. Ich werde ihm erklären, dass ich die Waffen für meine Leibwache brauche.« Sedersen streichelte die offene Kiste und schritt auf den Ausgang der Halle zu.

    Vor dem Tor drehte er sich noch einmal um. »Sie haben erzählt, dass Sie die Container auch diesmal durch andere ersetzt haben. Aber wird das die Bundeswehr nicht merken? Immerhin habt ihr drei ihrer Leute erschossen.«
    »Ich glaube nicht, dass die Bundeswehr da noch was machen kann. Die dortigen Drahtzieher müssten zugeben, dass sie heimlich Waffen verschieben, und das käme in der Öffentlichkeit sehr schlecht an. Die Opposition würde toben, und die Zeitungen würden die Nachricht ausschlachten. Da müssten einige Minister gehen.«
    »Und wenn doch? Was habt ihr in den falschen Containern verpackt? Wieder Eisenschrott wie beim letzten Mal?«
    »In dem einen steckt Müll, den eine Firma, die zu unserer Gruppe gehört, illegal entsorgen wollte, und in dem anderen Friedmund Themels Wagen samt ihm selbst im Kofferraum.«
    »Sind Sie übergeschnappt?«, rief Sedersen erschrocken. »Wenn das herauskommt …«
    »Weiß immer noch keiner, wer den alten Bock auf dem Gewissen hat. Selbst wenn Ihre DNA-Spuren in dem Auto zu finden sind, wäre das nicht von Bedeutung. Sie waren ein enger Freund von ihm und sind öfters in seinem Wagen mitgefahren. « Rechmann begann zu lachen, als hätte er einen lustigen Witz erzählt.
    Auch Sedersen bog ein wenig die Lippen. Der Mann hatte recht. Niemand würde ihm etwas nachweisen können. Kurz stellte er sich den Trottel vor, der als Erster den Container öffnen und nachsehen würde, was drinnen war. Dabei atmete er tief durch und ging wieder auf Rechmann zu.
    »Also gut, vergessen wir die Sache! Wir haben genug anderes zu tun. Ihr Französisch sprechender Flame bringt mich auf eine Idee. Wir könnten jetzt ein paar tote Flamen brauchen, natürlich mit einem überlebenden Zeugen, der aussagen kann, dass die bösen Wallonen hinter diesen Morden stecken.«
    »Bis jetzt hat Zwengel die Anschläge organisiert. Er wird
toben, wenn wir ihm in die Suppe spucken«, wandte Rechmann ein.
    »Er wird es sich gefallen lassen müssen! Sie müssen nur auf diesen einen Flamen, diesen …«
    »Van der Bovenkant«, half Rechmann seinem Anführer aus.
    »Genau! Den müssen wir im Auge behalten. Am besten stecken Sie ihn zu unseren Jungs. Ich muss jetzt gehen, denn ich habe ein Gespräch mit wichtigen flämischen Wirtschaftsbossen. Einige davon wollen sich gegen Zwengel stellen, weil ihnen seine Pläne nicht passen, Teile der Wallonie zu kassieren, nur weil dort zu Adam und Evas Zeiten Flämisch gesprochen wurde.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er auf Waals-Brabant verzichten wird, zumal die meisten der dort lebenden Wallonen Nachnamen tragen, die auf eine flämische Herkunft schließen lassen.«
    Sedersen legte Rechmann den Arm um die Schulter. »Der Kampf um die derzeit französischsprachigen Gebiete auf flandrischem Boden bringt uns rein gar nichts ein, außer neuen Feinden. Es besteht sogar die Gefahr, dass sich Frankreich zu Gunsten der Wallonen einmischt, und

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