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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Hunderteuroschein alles kaufen zu können. Auch wenn der Kerl unsere Bewegung verrät – ich tue es nicht!« Er brabbelte noch eine Weile vor sich hin und blieb kurz vor seiner Zimmertür stocksteif stehen.
    Sedersen hatte schon bei ihrer Ankunft in Belgien aus Rücksicht auf die Flamen und Niederländer ihrer Truppe verboten, Naziuniformen oder auch nur Hakenkreuzbinden zu tragen, was Dunker schon damals sauer aufgestoßen war. Nun beschloss er, es diesem hochnäsigen Frack zu zeigen. Mit einem wütenden Fauchen kehrte er um und lief die Treppe hoch zu dem Raum, in dem er und seine Kumpane auf Rechmanns Anweisung hin alle NS-Devotionalien hatten abstellen müssen.
    Er öffnete die Tür, stürzte auf die Kartons zu und riss einen von ihnen auf. Als Erstes leuchtete ihm das Rot einer Hakenkreuzfahne entgegen. Er nahm sie in die Hand, entfaltete sie und strich mit seliger Miene über den Stoff. Da blähte sich das Tuch in seiner Hand wie unter einem Luftzug. Gleichzeitig spürte er Kälte von außen eindringen.
    Unwillkürlich blickte er zum Fenster. Auf den ersten Blick bemerkte er nichts und wollte sich schon wieder abwenden. Da entdeckte er in der Scheibe ein gut handtellergroßes Loch, gerade groß genug, dass jemand den Arm hindurchstecken konnte.
    So schnell war Dunker noch nie nüchtern geworden. Er stopfte die Fahne zurück in den Karton, stürmte aus dem Zimmer und brüllte mit voller Lautstärke: »Alarm!«
    »Was ist los?«, hörte er Rechmann rufen, und einen Augenblick später stürmte der Hüne heran. »Wenn das ein Spaß gewesen sein sollte, breche ich dir sämtliche Knochen!«
    Statt einer Antwort deutete Dunker auf das Loch in der Scheibe. Rechmann trat näher, untersuchte die glatte Schnittfläche und begann zu fluchen. »Scheiße! Da ist jemand eingestiegen. Schlafen denn die Wachtposten?«

    Er zog sein Handy hervor und drückte ein paar Tasten. »Alarm! Wir haben einen unerwünschten Besucher hier«, rief er, kaum dass sich der Angerufene gemeldet hatte.
    »Gut gemacht«, rief er danach Dunker zu und eilte nach draußen, um den Rest der Mannschaft zu alarmieren.

ACHT
    G erade als Henriette und Torsten den Keller gefunden hatten, in dem ein großer Safe so geschickt eingemauert war, dass man ihn nur bei genauerem Hinsehen erkennen konnte, erschollen Alarmrufe im gesamten Gebäude. Daraufhin wurden Befehle gebrüllt, und sie hörten, wie Leute eilig die Treppen hinabliefen.
    »Das klingt gar nicht gut!«, sagte Torsten zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    Henriette spürte, wie ihre Handflächen feucht wurden, so dass sie die Pistole nicht mehr richtig festhalten konnte. Rasch klemmte sie sich die Waffe unter die Achsel und rieb sich die Hände an ihrer Hose trocken. »Was machen wir jetzt?«
    »Wir schauen zu, dass wir an das SG21 kommen, und verschwinden dann durch das Schachtfenster. Öffnen Sie es schon mal!«
    Torsten eilte zur Rückwand und steckte den Safeschlüssel ins Schloss. Als er ihn drehte, ging jedoch nur eine dünne Metalltür auf und gab die gepanzerte Front des eigentlichen Safes mit einem Zahlenschloss frei. Um die Kombination herauszufinden, hätte er absolute Stille gebraucht, doch bei dem Lärm, den Sedersens Männer machten, brauchte er es gar nicht erst zu versuchen. Mit einer resignierenden Geste schob er die Klappe zu und zog den Schlüssel ab, damit man zumindest nicht auf den ersten Blick erkennen konnte, dass sie
an den Inhalt des Safes hatten gelangen wollen. Er steckte den Schlüssel ein und trat zu Henriette, die mit dem Gitter kämpfte, welches vor dem Schachtfenster angebracht war.
    »Ohne Werkzeug kommen wir hier nicht durch!«, sagte sie nervös.
    »Lassen Sie mich sehen!« Torsten schob sie hinter sich, damit er in der Enge genug Platz hatte, und streckte die Hand aus, um das Gitter zu untersuchen. Da vernahm er draußen ein metallisches Knacken und trat sofort zurück. Im nächsten Augenblick feuerte jemand eine Salve aus einer MP in den Fensterschacht. Ein paar Kugeln prallten ab und schwirrten als Querschläger durch den Raum.
    »Den Fluchtweg können wir vergessen«, stieß er aus.
    »Das war’s dann wohl! Über den Flur kommen wir auch nicht mehr raus.« Henriette war zur Tür getreten und öffnete sie vorsichtig. Sofort schlug eine Salve aus mindestens einem halben Dutzend Feuerwaffen in die Tür ein. Zum Glück bestand das Türblatt aus Metall und fing die Geschosse auf.
    Sie entdeckte einen dünnen, innen angebrachten Riegel und schob ihn vor. Dann

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