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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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hörte aufmerksam zu und sagte sich, dass diese Information die beiden Gefangenen interessierten dürfte. Nach seinen Erfahrungen mit Sedersen traute er diesem zu, seine Waffen an jedermann zu verkaufen, der genug dafür zahlen konnte. Damit aber würde der Mann Flandern in einen noch schlechteren Ruf bringen als sämtliche flämische Nationalisten zusammen.
    Noch während er darüber nachsann, drehte Dunker sich zu ihm um. »Was willst du noch hier? Hol lieber frisches Bier! Und schau zu, dass du Kartoffelchips herbringst.«
    »Ich würde ja gerne Chips organisieren, aber dafür muss ich in den Ort.«
    Noch während Jef hoffte, Dunker würde ihn hinauslassen, blickte Rechmann mit erwachendem Misstrauen auf. »Mir ist es lieber, der Bursche bleibt hier. Er weiß schon zu viel. Schicke lieber einen der Holländer, um was zu besorgen.«
    »Wir sind keine Holländer, sondern Limburger und Brabanter«, korrigierte Maart ihn giftig.
    »Von mir aus! Und jetzt seid still. Ich muss nachdenken.« Rechmann nahm sein Bier in die Hand und trank es in einem Zug leer. Im nächsten Moment warf er das Glas Jef zu, der hastig danach griff. »Hier, damit du nicht umsonst gewartet hast. Bring mir noch einmal das Gleiche.«
    Grinsend wandte er sich an Sedersen. »So, jetzt habe ich alle Teile beisammen. Allerdings müssen wir uns beeilen. Lutz, einige deiner Leute müssen mir zur Hand gehen. Am besten wären Mechaniker oder Schlosser. Herr Sedersen, Sie sollten sich inzwischen von Zwengel informieren lassen, wo die besseren Herrschaften, die zu van Houdebrincks Beerdigung kommen wollen, ihre Kränze besorgen.«
    »Soviel ich von Frau Vanderburg weiß, kommen die meisten Kränze aus Holland!«, erklärte Sedersen.

    Maart korrigierte ihn sofort. »Das heißt: aus den Niederlanden! «
    Sedersen reagierte nicht auf die Bemerkung, aber seiner Miene war anzusehen, was er von solchen Zwischenrufen hielt.
    Dafür erschien auf Rechmanns Kindergesicht ein aufforderndes Grinsen. »Rufen Sie auch Eegendonk zurück. Er soll einen Trupp seiner Leute nehmen und einen der Transporter kapern, der Kränze nach Berendrecht bringen will. Ich muss die Farbe und die Aufschrift des entsprechenden Fahrzeugs wissen. Und jetzt an die Arbeit! Wir sind doch nicht zum Vergnügen hier.«
    Seinen letzten Worten zum Trotz sah Rechmann so fröhlich aus, als wolle er einen Kindergeburtstag organisieren und keinen Terroranschlag.

ACHTZEHN
    D ie Hoffnungen, die Torsten in Jef van der Bovenkant gesetzt hatte, schienen sich nicht zu erfüllen. Zwar hatte der Bursche ihnen zweimal etwas zu essen gebracht, es aber nicht einmal gewagt, sie anzusehen. Allerdings überwachten Dunkers Leute den jungen Flamen, als handle es sich bei ihm ebenfalls um einen Gefangenen. Eine der Wachen stand immer nahe genug, um jedes Wort mithören zu können.
    Da auch sonst nichts geschah, das sie zu ihren Gunsten auswerten konnten, drohte Torsten langsam zu verzweifeln. Schuld daran waren vor allem die anzüglichen Kommentare, mit denen ihre Bewacher Henriette bedachten. Auch jetzt stand wieder einer in der Tür und sah grinsend zu, wie sie auf der Campingtoilette saß.
    Mit einem ärgerlichen Brummen erhob Torsten sich und verstellte dem Mann die Sicht, um seiner Begleiterin wenigstens einen Hauch Intimsphäre zu verschaffen.

    »He, Schätzchen, ihr Asiatinnen sollt doch beim Bumsen besonders scharf sein. Willst du nicht zu uns herauskommen und es uns zeigen?«, fragte der Bursche, als Henriette ihre Hose wieder hochzog.
    »Mach es dir doch selbst!«, fauchte Henriette ihn nicht gerade damenhaft an. Der Kerl lachte jedoch nur und verschwand wieder nach draußen.
    Mit einer müden Bewegung drehte Henriette sich zu Torsten um. »Wie lange, glauben Sie, werden die Kerle noch Ruhe geben?«
    Torsten ahnte, dass sie Angst davor hatte, vergewaltigt zu werden, und ballte die Fäuste. »Die Kerle werden mich vorher erschießen müssen!«
    »Jetzt drehen Sie nicht durch!«, rief Henriette besorgt und setzte weitaus leiser hinzu: »Um hier herauszukommen, brauchen wir einen kühlen Kopf.«
    »Ich würde eher sagen: jemanden, der uns rauslässt«, antwortete Torsten mit einem bitteren Lachen. »Ich verstehe nicht, wo Wagner bleibt. Er muss doch inzwischen gemerkt haben, dass etwas schiefgelaufen ist.«
    »Sie warten auf ein Spezialkommando, das uns hier herausholt? «, fragte Henriette.
    Torsten wiegte den Kopf. »Eigentlich hätte ich gehofft, wir wären das dem Alten wert.«
    »Dann wollen wir hoffen,

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