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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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aussahen, zwar nicht leichter auszuführen als komplizierte, aber meist sehr viel wirkungsvoller. Er sah auf die Uhr und nickte. »Ich muss jetzt los, Chef. Mein Plan verlangt, dass ich als einer der Ersten dort ankomme.«
    »Wollen Sie wirklich selbst fahren? Mit Ihrer Größe und … äh, sind Sie doch recht auffällig.« Sedersen verschluckte im letzten Moment die Anspielung auf Rechmanns Babygesicht. Darauf reagierte der Mann recht eigenartig, und Sedersen hatte mit einem Mal Angst vor ihm. In dem Augenblick begriff er, dass er, wenn er in Zukunft gut schlafen wollte, auch für Rechmann eine Patrone des SG21 reservieren musste.
    »Ich glaube kaum, dass sich hinterher noch jemand an mich erinnert. Außerdem übernimmt einer von Eegendonks Männern das Reden für mich. Mein Niederländisch ist nicht so gut, als dass man mich für einen Einheimischen halten könnte.«
    Rechmann lachte wie über einen guten Witz, doch seine Worte erinnerten Sedersen daran, dass auch sein Akzent die deutsche Herkunft verriet. Das Handicap, kein Flame zu sein, konnte er jedoch durch eine Heirat mit Giselle Vanderburg wettmachen, die bereits in wenigen Wochen die erste Ministerpräsidentin der Republik Flandern sein würde.

    Zufrieden damit, dass seine Pläne bereits so weit gediehen waren, trat Sedersen beiseite und sah zu, wie Rechmann und der Niederländer Maart den Kleinbus bestiegen. Beide trugen hellgrüne Schürzen mit der gleichen dunkelgrünen Aufschrift wie der Wagen. Dazu hatten sie grüne Baseballmützen aufgesetzt, die ebenfalls den Namen der Gärtnerei auf der Stirnseite trugen.
    Sedersen winkte den beiden kurz zu und senkte dann die Hand mit einer schnellen Bewegung, als wolle er ihnen das Startsignal geben.

ZWEIUNDZWANZIG
    R echmann fuhr mit zügigem Tempo in Richtung Autobahn und summte einen Schlager. Neben ihm saß jener Niederländer, der, so viel er erfahren hatte, in Breda die Schlägerei mit den beiden Schnüfflern angefangen hatte, die jetzt im Keller des Hauptquartiers gefangen saßen. Nun trug der Mann zum ersten Mal seit Wochen wieder Zivilkleidung und fühlte sich darin sichtlich unwohl.
    Schließlich nahm Maart die ungewohnte Kappe ab, legte sie sich auf den Schoß und sah missmutig zu Rechmann hin. »Eine ehrliche Rauferei ist mir lieber als diese Heimlichtuerei! «
    »Nur bringt eine – wie du sagst – ehrliche Rauferei nicht viel. Diese Aktion hingegen wird uns beide unsterblich machen. In den Geschichtsbüchern wird noch in tausend Jahren stehen, dass wir beide dem Königreich Belgien den Todesstoß versetzt haben.«
    »Dass ihr Deutschen es immer mit tausend Jahren habt. Das hat schon beim letzten Mal nicht geklappt!«, spottete Maart.
    »Diesmal wird es klappen«, antwortete Rechmann und schaltete
das Autoradio ein. Ihm ging es dabei weniger um musikalische Ablenkungen, sondern um Meldungen über Sperrungen und Umleitungen, die es im Zuge der Trauerfeier geben würde. Dabei ging er in Gedanken noch einmal den Plan durch, während Maart sich auf die Begegnung mit der flämischen Polizei einstellte, die bereits ihre Kontrollposten errichtet hatte.
    Nachdem sie die Autobahn erreicht hatten und in Richtung Antwerpen fuhren, überholten sie etliche Lastwagen, deren Ziel der Hafen der Stadt war. Auf den Hauptverkehrsadern merkte man nichts von den Problemen, in denen dieses Land steckte. Auch im laufenden Jahr würden wieder mehr Container umgeschlagen werden als in den Jahren zuvor. Es war, als wolle Europa nicht wahrhaben, was hier geschah, oder es hatte sich bereits mit dem Zerfall des Landes abgefunden.
    Bei Lammersberg verließen sie die Autobahn und fuhren über Halle und Sint-Antonius nach St.-Job-in-’t-Goor. Dort wechselten sie auf die A 1, um den Anschein zu erwecken, als kämen sie direkt aus den Niederlanden. Kurz darauf holten sie einen Kleinbus ein, der ebenfalls die Aufschrift einer Gärtnerei trug. Rechmann überlegte, ob er ihn überholen sollte, um vor ihm anzukommen, blieb dann aber hinter dem anderen Wagen, der vermutlich ähnliche Trauerkränze für van Houdebrinck geladen hatte wie sie. Das Fahrzeug würde ihm helfen herauszufinden, wie scharf die Kontrollen vor dem Friedhof wirklich waren.
    Nach einer Weile bog der Lieferwagen vor ihnen wie erwartet auf die A 4 ab. Rechmann folgte ihm und sah, dass der erste Kontrollpunkt bereits nach der Abfahrt auftauchte. Als sie anhielten, kamen zwei Polizisten mit vorgehaltenen Maschinenpistolen auf den vorderen Wagen zu. Dessen Fahrer drehte

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