Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
Vom Netzwerk:
Rücken.
    »Mama, wenn das hier wahr ist – und alles sieht danach aus –, dürfen wir nicht so tun, als wüssten wir nichts davon.«
    »Wem willst du etwas sagen? Den hiesigen Behörden? Die leiten es doch sofort an diese Schufte weiter. Du weißt, was die uns angedroht haben!«
    »Sie wollen uns das Haus anzünden und mich vergewaltigen. Ja, das weiß ich nur zu gut!« Die junge Frau hatte Angst
vor den Kerlen, fühlte sich aber auch verpflichtet, Jefs Nachricht weiterzugeben. Schließlich sah sie ihren Bruder an. »Was sagst du dazu, Chen?«
    »Am liebsten würde ich es machen, wie Mama es gesagt hat, und das Ding verbrennen.«
    Die ältere Frau wollte schon aufatmen, aber ihr Sohn ballte die Fäuste und presste sie in einer hilflosen Geste zusammen. »Aber wenn keiner diese Schurken aufhält, wird Belgien auseinanderfallen! Was uns blüht, wenn dieses Gesindel an die Macht kommt, haben sie uns schon spüren lassen. Also werde ich in Schloss Laeken anrufen und die königliche Familie warnen.«
    »Nimm das alte Handy, das uns jemand vor ein paar Wochen als Bezahlung für ein Mittagsmenü zurückgelassen hat. Dann weiß wenigstens niemand, dass wir es waren, die den König angerufen haben«, drängte die Mutter.
    Die beiden Geschwister sahen sich kurz an und nickten.
    »Das ist eine ganz gute Idee, Mama. Warte, ich hole es.« Chens Schwester eilte davon und kehrte kurz darauf mit einem abgenutzten Handy zurück. »Ich hoffe nur, dass noch genug Geld auf der Karte ist.«
    »Es muss reichen!« Chen wusste ebenso gut wie seine Schwester, dass sie, wenn sie jetzt zum Kiosk gingen, um das Handy aufladen zu lassen, hinterher nicht mehr den Mut aufbringen würden, es zu benutzen.

EINUNDZWANZIG
    R echmann trat einen Schritt zurück und betrachtete den Kleinbus kritisch, konnte jedoch keinen Makel entdecken. Mit einem zufriedenen Lächeln drehte er sich zu Sedersen um. »Diesmal haben Eegendonks Käseköpfe ordentliche Arbeit
geleistet. Aber es war auch nicht gerade schwierig, einen Transporter mit zwei Mann aufzuhalten und zu kapern. Der Kasten hier ist sogar die gleiche Marke wie der, den ich präpariert habe, die Aufschrift stimmt, und die Kennzeichen sind original. Da fällt auch dem misstrauischsten Bullen nichts auf. So, jetzt können die Jungs die Kränze verstauen. Seid aber vorsichtig! «
    Das Letzte galt mehreren Männern aus Dunkers Trupp, die gerade begannen, die erbeuteten Trauerkränze in den hellgrün gestrichenen Kleinbus umzuladen.
    »Wie willst du die Königsfamilie ins Jenseits befördern?« Obwohl Sedersen sich im Allgemeinen nicht um die Einzelheiten von Rechmanns Plänen kümmerte, wollte er diesmal nicht im Unklaren gelassen werden.
    Sein Leibwächter zeigte sein berüchtigtes Babygrinsen. »In dem Kasten ist genug Sprengstoff, um einen Wolkenkratzer in die Luft zu jagen, und zwischen den einzelnen Sprengstoffpaketen haben wir Beutel mit Nägeln verstaut. Bevor das Zeug hochgeht, werden die Seitenwände des Transporters durch kleinere Ladungen abgesprengt. Dann sausen die Nägel wie Schrotkugeln durch die Luft. Die Bombe wirkt in einem Radius von gut dreißig Metern absolut tödlich und wird noch im Umkreis von mehr als einhundert Metern Leute verletzen oder sogar töten.
    Ich habe die Pläne des Friedhofs von Berendrecht genau studiert. Wenn ich den Wagen mit der Bombe auf dem Parkplatz neben dem Eingang abstellen kann, wird die ganze königliche Familie mit einer Menge weiterer Trauergäste hopsgehen. Damit sind wir auf einen Schlag auch die flämischen Politiker und Wirtschaftsbosse los, die uns jetzt noch im Weg stehen.«
    Rechmann klang so selbstgefällig, dass Sedersen die Faust in der Tasche ballte. Sein früherer Leibwächter, den er zu seiner rechten Hand gemacht hatte, tat auf einmal so, als wäre
er der Kopf ihrer Vereinigung. Gleichzeitig aber musste er Rechmanns Planungen Anerkennung zollen. Dieses Attentat würde Belgien zerreißen und Flandern in eine Krise stürzen, die er aufgrund seiner Vorbereitungen ausnützen konnte, um an die Macht zu gelangen.
    Daher zwang Sedersen sich, eine freundliche Miene aufzusetzen, und klopfte Rechmann auf die Schulter. »Ihre Idee ist bestechend! Ich habe nur die Sorge, dass Sie mit dem Wagen nicht durchkommen. Die Gegend um den Friedhof herum wird besonders scharf überwacht.«
    »Mir wird schon etwas einfallen, Chef!« Rechmann klang amüsiert. Wie es aussah, beging auch Sedersen den Fehler, ihn zu unterschätzen. Dabei waren Pläne, die einfach

Weitere Kostenlose Bücher