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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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zuckte der Soldat zusammen. Die MP entglitt seinen Händen, und er schlug zu Boden.
    Jasten kam auf Rechmann zu und feixte. »Na, Rambo? Heute hast du anscheinend dein Kampfmesser nicht dabei. Beinahe hätte es dich erwischt.«
    »Halt’s Maul! Wir müssen einen Zahn zulegen, denn wir wissen nicht, wann der letzte Bundesheini zurückkommt. Schaff die beiden Leichen herein und leg sie dort hinten ab. Bring auch die Alte aus dem Wagen hierher. Ich will sie nicht zu lange allein lassen. Sie könnte sonst versuchen, sich zu befreien. Und was ist mit Gans?«
    »Den habe ich mit einem Kabelbinder an die Drehbank gefesselt«, antwortete Jasten lachend.
    »Gut. Und jetzt weiter. Wir sind nicht zum Vergnügen hier.« Während Rechmann sein Ersatzmagazin in die Pistole schob, schleifte Jasten den toten Soldaten nach vorne. Rechmann holte den zitternden Gans und stieß ihn in die Halle.
    »Wo ist die Munition für das Spezialgewehr?«, bellte er ihn an.
    Gans wies auf eine Falltür, die so geschickt angebracht war, dass Rechmann sie erst auf den zweiten Blick als solche identifizierte. »Dort unten sind die Patronen und alle Werkstücke des Gewehrs, die ich als Ausschuss gekennzeichnet habe.«
    »Du bist ein ganz Schlauer, was? Du wolltest nicht nur die Pläne des Gewehrs, sondern auch gleich einen Prototyp an wen auch immer verkaufen.« Rechmann klopfte Gans lachend auf die Schulter.
    Der schüttelte den Kopf. »Das stimmt nicht! Die Bundeswehr wollte alle Teile abholen lassen.«
    »Ohne dass du dabei etwas gedreht hast? Aber klar … Mach das Ding auf!«
    Ein weiterer Stoß traf Gans. Dieser holte zitternd seinen Schlüsselbund aus der Tasche und öffnete die Falltür.

    »Halt, hiergeblieben! Ich möchte zuerst sehen, was da unten ist«, rief Rechmann, als der Ingenieur hinabsteigen wollte. Er scheuchte Gans in eine Ecke und stieg selbst hinab. Das Kellergeschoss war in mehrere streng voneinander abgetrennte und gesicherte Räume aufgeteilt. In einem standen Fässer eines leicht brennbaren Reinigungsmittels. Ein anderer am gegenüberliegenden Ende verfügte über besonders dicke Mauern. Als Rechmann diesen mit einem Schlüssel von Gans’ Schlüsselbund öffnete, wunderte er sich nicht, zahlreiche Kisten einer hochbrisanten Schießpulvermischung zu sehen. Obwohl hier pro Tag nur wenige Stücke der aufwendig herzustellenden Geschosse für das SG21 gefertigt wurden, war genug Pulver vorhanden, um eine ganze Brigade mit solchen Patronen ausrüsten zu können.
    Rechmann kam das Zeug gerade recht. Er rief Gans zu sich und befahl ihm, die Kisten nach oben zu tragen und an der Stirnwand zu stapeln. Der Mann gehorchte ihm widerspruchslos, er klammerte sich an die Hoffnung, mit heiler Haut davonkommen zu können.
    Im letzten Kellerraum, der mit einem Spezialschloss versehen war, fand Rechmann in zwei olivgrünen, länglichen Kisten schließlich das, was er suchte. Eine enthielt etwa fünfzig fertige Spezialpatronen, die andere die angeblichen Ausschussteile des Spezialgewehrs. Rechmann brachte beide Kisten selbst nach oben und verstaute sie im Kastenwagen.

ZEHN
    A ls Rechmann wieder in die Fabrik trat, sah Jasten ihn fragend an. »Was machen wir jetzt?«
    »Warten, bis der Feldwebel zurückkommt. Wir können es uns nicht leisten, dass er, ein oder zwei Minuten nachdem wir
losgefahren sind, hier aufkreuzt und Alarm schlägt«, antwortete Rechmann gelassen.
    »Das kann aber dauern!« Jasten war nervös und wollte fort. Dennoch begriff er, dass Rechmann recht hatte. »Wenn wir wenigstens einen Schluck zu trinken hätten«, setzte er stöhnend hinzu.
    »Im Wagen ist eine Büchse Cola. Wirf sie aber ja nicht weg, sondern leg sie wieder auf ihren Platz!« Nach diesen Worten ging Rechmann zum Fenster und sah hinaus.
    »Mir geht die Warterei auf den Sack. Ich werde mich ein wenig beschäftigen«, hörte er Jasten sagen. Gleich darauf ließ Gans’ empörter Ausruf Rechmann herumfahren.
    »Lass die Finger von meiner Schwester!«
    Jasten hatte der Frau den Rock hochgeschlagen und zerrte an ihrem Schlüpfer. Gleichzeitig versuchte er, sich Gans vom Hals zu halten. Angesichts der Gefahr für seine Schwester hatte der Ingenieur endlich seinen Mut wiedergefunden.
    Mit einem Schritt war Rechmann bei ihnen und trennte sie. »Bist du jetzt vollkommen durchgeknallt? Dieser Bundeswehrfuzzi kann jeden Moment kommen, und du denkst nur ans Rammeln«, herrschte er Jasten an.
    Dieser schüttelte sich und betastete sein Kinn, das der Ingenieur mit einem

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