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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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erkannten.
    »Frag die beiden, ob hier alles in Ordnung ist«, soufflierte Rechmann seinem Gefangenen.
    Der Ingenieur befeuchtete sich nervös die Lippen mit der Zunge und begann dann mit rauer Stimme zu sprechen. »Ist bei euch alles in Ordnung?«
    Der Wachmann winkte lachend ab. »Keine Sorge, Herr Gans. Wir haben alles im Griff.«
    »Wie viele Leute sind hier und bewachen das Gelände?«, ergriff nun Rechmann selbst das Wort.
    Der Wachmann sah ihn misstrauisch an. »Wer sind Sie?«
    »Herr Sedersen schickt mich. Er hat von den Unruhen in der Stadt erfahren und will wissen, wie es hier aussieht. Sie können verstehen, dass er besorgt ist!«
    »Ach so ist das! Herr Sedersen braucht keine Angst zu haben. Die Fabrik ist sicher. Außer mir ist noch ein Kollege da,
dazu kommen drei Mann von der Bundeswehr. Der Feldwebel ist losgefahren, um zu erfahren, was draußen los ist.«
    Rechmann wandte sich an Gans. »Haben Sie einen Schlüssel für das Tor?« Als Gans unbewusst nickte, schoss Rechmann. Weder der Wachmann noch der Soldat kamen dazu, zu schreien oder gar ihre eigenen Waffen einzusetzen.
    Rechmann sah ungerührt zu, wie die beiden leblos zusammensanken, und versetzte Gans einen Stoß. »Aufschließen, und zwar dalli!«
    »Aber … Warum haben Sie sie erschossen? Wenn jemand das gehört hat!«, rief Gans entsetzt.
    »Das Ding hier heißt nicht umsonst Schalldämpfer. Und jetzt mach auf. Sonst blase ich dir die nächste Kugel in den Schädel!« Um zu unterstreichen, wie ernst es ihm war, versetzte er dem Ingenieur einen Stoß mit der Waffe und winkte dann Jasten, ihnen zu folgen.
    »Es sind noch drei Leute auf dem Gelände. Einer ist unterwegs. Das heißt, wir müssen aufpassen.«
    Jasten nickte, obwohl er Aktionen wie diese hasste. In solch einer Situation konnte er selbst eine Kugel einfangen, und die Vorstellung gefiel ihm ganz und gar nicht. Während er das Gelände beobachtete und dabei den Lauf seiner Pistole hin und her schwenkte, zwang Rechmann den Ingenieur, das Tor aufzuschließen. Da er nicht riskieren wollte, dass Gans im Gewirr der Fabrik verschwand oder die Waffe von einem der Toten an sich nahm, um den Wachleuten zu helfen, stieß er ihn vor sich hier.
    In der Halle hatte man offenbar bemerkt, dass das Tor geöffnet worden war, denn ein Mann trat aus einer Kabine, in der sich wohl die Überwachungszentrale verbarg. Ein Zweiter streckte den Kopf heraus.
    »Einfach weitergehen«, wies Rechmann den Ingenieur an und hielt seine Waffe so hinter Gans’ Rücken, dass sie in dem Halbdunkel nicht von Kameras erfasst werden konnte.
    Unterdessen hatte der Wachmann den Ingenieur erkannt
und blieb überrascht stehen. »Aber Herr Gans, was machen Sie um die Zeit hier?«
    »Herr Sedersen hat uns geschickt, um nachzusehen, ob etwas passiert ist«, sagte Rechmann, da Gans kein Wort mehr herausbrachte.
    »Hier ist alles ruhig. Gekracht hat es nur in der Innenstadt«, antwortete der Mann arglos. Dann aber wurde er misstrauisch. »Wo ist mein Kollege? Er muss Sie doch am Tor gesehen haben.«
    In dem Moment stürmte Rechmann los und begann zu feuern. Der Wachmann sackte zu Boden, während der Bundeswehrsoldat den Kopf zurückzog, um Rechmann die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Doch der Körper des schwer gebauten Mannes schlug wie ein Rammbock gegen das Türblatt und stieß es auf. Noch in derselben Bewegung richtete er die Waffe auf den Soldaten und drückte ab. Obwohl der andere noch seine MP hochriss, hatte er keine Chance.
    »Bleibt nach Adam Riese noch einer. Los, Karl, gib mir Feuerschutz. « Rechmann ließ Jasten und Gans hinter sich zurück und rannte weiter zum Aufenthaltsraum der Wachleute. Dort kam gerade ein junger Mann in Uniform heraus, der sich krampfhaft an seiner Waffe festhielt.
    Rechmann sah ihm seine Angst an. »Mach keine Dummheiten, die du später einmal bereuen könntest. Wirf die Waffe weg, dann passiert dir nichts!«
    Der Soldat zögerte. Zwar hätte er Rechmann über den Haufen schießen können, doch seine Phantasie gaukelte ihm Dutzende von Angreifern vor. Beinahe in Zeitlupe senkte er den rechten Arm und ließ die Waffe fallen. Er kam nicht einmal mehr dazu, die Hände zu heben, denn Rechmann zog den Stecher durch.
    Doch die Pistole hatte Ladehemmung. Während er wütend mit dem Handballen gegen den Abzug hämmerte, kam Leben in den Soldaten, und er bückte sich nach seiner Waffe. Bevor er sie
auf Rechmann anschlagen konnte, klang zweimal ein gedämpftes Plopp auf. Mitten im Schritt zur Seite

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