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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Vorbereitungen zu treffen, reiste Karl Jasten in den Süden der Republik. Von ihrem Gewährsmann hatten sie erfahren, an welchem Ort die bewussten Container für Somaliland gefüllt wurden. Daher war es für ihn ein Leichtes, dem Weg der Ladung zu folgen und die von der Bundeswehr getroffenen Schutzmaßnahmen unter die Lupe zu nehmen.
    Die bestanden, wie er feststellen konnte, lediglich aus drei Männern in der Dienstkleidung der Deutschen Bahn, die sich nahe bei den bewussten Containern aufhielten und diese nicht aus den Augen ließen. Unbemerkt schoss er mit seinem Handy von dem Zug, den Containern und den Männern Fotos und schickte diese an Rechmann. Dabei brauchte er sich keine Sorgen zu machen, dass die Mobiltelefone jemanden auf ihre Spur führen könnten. Es waren Prepaid-Handys und die angeblichen Käuferadressen erfunden. Nach Abschluss dieser Aktion würden die Geräte in einer Müllverbrennungsanlage in Flandern verschwinden.
    Nun galt es für Jasten, die Fahrstrecke des Zuges zu eruieren,
und dafür musste er ohne Computer und ähnliche Hilfsmittel auskommen. Der kürzeste Weg hätte ein Stück durch Frankreich und dann durch Luxemburg geführt, aber Bahntransporte folgten ihrer eigenen Logik.
    Jasten durchquerte Deutschland daher in einer Zickzackfahrt von Süden nach Nordwesten und bekam heraus, dass der Transport über Köln, Aachen, Verviers und Lüttich nach Antwerpen geleitet werden sollte. Diese Information war für Igor Rechmann Gold wert, der nun genau festlegen konnte, wo sie am besten in Aktion traten.
    Als Nächstes wurde ein Kleinwagen mit Sprengstoff präpariert und mit einem gefälschten Autokennzeichen versehen. Dann hieß es warten, bis der Zug den Platz erreichte, an dem der Schlag erfolgen sollte.

ZWÖLF
    I n München war das Verhältnis zwischen Henriette und ihrem Ausbilder in einen Wettkampf ausgeartet, bei dem Torsten weder sich noch die junge Frau schonte. Als Major Wagner bemerkte, was zwischen den beiden vorging, beschloss er einzugreifen. Daher fand Torsten an diesem Morgen in seinem Büro einen Zettel auf dem Tisch.
    »Bei Ankunft sofort zu mir kommen! Wagner.«
    Da Henriette anders als sonst nicht im gemeinsamen Büro auf ihn gewartet hatte, vermutete Torsten, dass sie dem Befehl bereits gefolgt war. Wagner konnte sehr ärgerlich werden, wenn man nicht umgehend bei ihm erschien. Daher verließ er das Zimmer noch mit der Tasche mit dem Laptop über der Schulter. Als er Wagners Büro erreicht hatte, klopfte er an und trat ein. »Guten Morgen, Herr Major. Sie sind ja auch schon da, Leutnant!« Torsten lächelte sowohl Wagner wie
auch Henriette freundlich zu und blieb vor dem Schreibtisch seines Vorgesetzten stehen.
    »Guten Morgen! Wenn man bei so beschissenen Nachrichten von einem guten Morgen sprechen kann«, antwortete Wagner mit griesgrämiger Miene. »Setzen Sie sich, Renk, und Sie auch, von Tarow! Ich habe endlich den Ausbildungsplan fertig. Das Herumjoggen im Wald und das Verballern ganzer Munitionskisten mag vielleicht mehr Spaß machen, aber in unserem Job muss man auch Theorie lernen.«
    »Ich habe nur darauf gewartet, bis Sie mir den Ausbildungsplan geben, damit ich weiß, womit ich anfangen soll.« Torsten grinste insgeheim, denn er wollte Leutnant von Tarow ein so großes Pensum aufhalsen, dass es der jungen Frau endlich zu viel wurde.
    Wagner kannte Torsten sehr genau und hatte sich vorgenommen, ihm den Spaß zu verderben. »In Den Haag findet an diesem Wochenende ein internationales Symposion über die aktuelle Weltlage statt, bei dem auch die Folgen militärischer Auseinandersetzungen und regionaler Aufstände auf dem Programm stehen. Da das für Sie beide sehr interessant sein dürfte, habe ich mir zwei Teilnehmerkarten besorgen lassen. Hier sind sie!«
    Der Major schob Torsten, der Henriette den freien Stuhl überlassen und sich selbst auf die Kante des Schreibtischs gesetzt hatte, eine eingeschweißte und codierte Karte hin. Die andere reichte er Henriette.
    Dabei streifte er ihre Uniform mit einem kurzen Blick. »Sie werden an dieser Veranstaltung in Zivil teilnehmen!«
    »Jawohl, Herr Major!« Henriette machte es wenig aus, sich innerhalb eines Tages neu ausstatten zu müssen.
    Unterdessen wanderte Wagners Blick zu Torsten. »Sie sollten auch nicht gerade in Jeans, schwarzer Lederjacke und womöglich noch mit einer Sonnenbrille auf der Nase dort auftauchen. «

    »Diese Kleidung ist die bequemste Art, unauffällig ein Schulterhalfter zu tragen«, antwortete

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