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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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gekommen?«
    »Ich will, dass die Sache ordentlich gemacht wird«, antwortete Rechmann lächelnd.
    Sedersen zog kurz die Augenbrauen hoch. Wie es aussah, wollte sein Leibwächter sich unentbehrlich machen, und das war ihm derzeit recht. »Sie können sogar zwei Sachen für mich erledigen. Das anthrazitfarbige Auto in der Werkstatt benötigt eine gründliche Reinigung und ein totales Facelifting. Außerdem sollte Themels Wagen so entsorgt werden, dass er nicht mehr gefunden werden kann.«
    »Keine Sorge, Chef! Wenn ich einen Job übernehme, klappt es auch. Ich muss mich allerdings beeilen. Karl konnte nur sagen, dass der Zug mit den Containern bis Mitternacht stehen bleibt. Er hat einen Bahnbeamten in einer Kneipe darauf angesprochen. Der Kerl hat übrigens keine Ahnung, was für eine heiße Ware sie da transportieren.«
    »Und die Wachen, die den Zug begleiten?«, fragte Sedersen gespannt.
    Sein Vertrauter kicherte wie ein Mädchen. »Die drei Männeken tun zwar so, als wären sie Bahnbedienstete, aber man merkt ihnen an, dass sie keinen blassen Dunst von dem Job
haben. Dafür kümmern sie sich umso auffälliger um unsere beiden Container. Ich weiß schon, wie ich die Kerle auf die Schnauze fallen lassen kann. Keine Sorge, Chef! Der Coup läuft wie geplant. Jetzt kümmere ich mich erst einmal um die anderen Angelegenheiten. Wenn Sie nichts dagegen haben, bringe ich Themels Mühle in die Garage und verpasse ihr ein anderes Outfit, so dass sie nicht auf den ersten Blick erkannt werden kann. Der VW wird ebenfalls umgespritzt und bekommt ein neues Kennzeichen.«
    »Ich will Themels Kasten nicht hier haben. Er muss weg, und zwar endgültig!« Sedersen geriet bei dem Gedanken, der Tote könnte länger in seiner Nähe bleiben, beinahe in Panik.
    »Der soll ja auch nicht hierbleiben, aber er sollte auch nicht gesehen werden, solange er sich noch im Originalzustand befindet. « Rechmann nickte bekräftigend und sagte sich gleichzeitig, dass er für Sedersen nun wirklich unverzichtbar geworden war.
    »Dann gehen Sie an die Arbeit. Ich muss mich wieder um meine Geschäfte kümmern.« Sedersen wollte ins Haus zurück, doch Rechmann hielt ihn auf.
    »Ich hätte noch eine Bitte, Chef. Könnten Sie meinen Wagen wegfahren und vor einem größeren Bahnhof parken? Ich habe wenig Lust, mit einem Taxi hierher zurückkommen zu müssen, um ihn zu holen.«
    Sedersen wurde ärgerlich. »Aber ich soll ein Taxi nehmen, was?«
    »Natürlich werden Sie das nicht. Ich folge Ihnen mit Ihrer Limousine und bringe Sie wieder hierher!«
    Sedersen hinterfragte Rechmanns Überlegungen nicht, sondern nickte nur und zog sich für zwei Stunden in sein Arbeitszimmer zurück. Dort studierte er die Liste der Unternehmen, die er in Flandern möglichst billig erwerben wollte. Bei einer Waffenfabrik in Herselt spürte er ein intensives Kribbeln. Die war genau das, was er brauchte. Mit den von Mirko
Gans kopierten Plänen und den Werkstücken aus der niedergebrannten Fabrik musste es mit dem Teufel zugehen, wenn er dort das Spezialgewehr 21 nicht in Serie fertigen konnte. Die Waffe würde den Kampf um Flandern entscheiden.
    Während Sedersen seinen Träumen nachhing, veränderte Rechmann das Aussehen des VWs so, dass selbst sein alter Besitzer ihn nicht wiedererkannt hätte. Aber bei Themels Wagen zögerte er, denn ihm war eine Idee gekommen. Grinsend läutete er seinen Anführer aus dem Haus.
    »So, Chef, ich wäre so weit. Aber Sie brauchen mich nicht zu fahren, denn mir ist gerade etwas viel Besseres eingefallen. Daher brauche ich den anderen Wagen nicht.« Rechmann holte den Schlüssel für Themels Wagen aus der Tasche und schwang diesen in der Hand.
    »Dann stellen Sie Ihren Kasten gefälligst in der Werkstatt ab!«, antwortete Sedersen und fragte sich, was in seinen Vertrauten gefahren sein mochte.

ZWANZIG
    T orsten wies auf die Parkplätze, die sich zwischen den beiden Fahrbahnstreifen befanden, was Henriette noch nirgends gesehen hatte. »Stellen Sie den Wagen dort ab, Leutnant. Von hier aus ist es nicht mehr weit.«
    Henriette blickte misstrauisch auf die langen Reihen von parkenden Autos und fragte sich, wo sie eine Lücke finden sollte. Sie wurde langsamer und verärgerte damit einen einheimischen Autofahrer. Dieser versuchte sich an ihr vorbeizuschieben. In dem Augenblick entdeckte sie eine freie Stellfläche, blinkte und zog den Wagen herum. Der andere Fahrer stieg auf die Bremse, machte eine beleidigende Geste mit der Hand und fuhr dann rechts mit

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