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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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Vollgas an ihnen vorbei.

    »Depp!«, kommentierte Torsten das Verhalten des Holländers.
    Henriette zuckte mit den Achseln. »Idioten gibt es überall, warum also nicht auch in den Niederlanden?«
    Sie hielt den Wagen an und zog die Handbremse. »Da sind wir. Also, wo kann man hier Poffertjes bekommen?«
    »Oben auf der Strandpromenade gibt es mehrere Lokale, in denen das Zeug gemacht wird.« Während Torsten ausstieg, amüsierte er sich insgeheim über seine Begleiterin, die unbedingt diese Zwerg-Pfannkuchen essen wollte. Dabei lief ihm bei dem Gedanken an einen Pfannkuchen mit Speck ebenfalls das Wasser im Mund zusammen.
    »Ich glaube, wir haben es besser getroffen als die Leute, die heute schon wieder in dieser öden Veranstaltung herumhocken. Es war schon gestern nervig genug, diesem endlosen Geschwätz von Typen zuhören zu müssen, die sich in erster Linie gerne selbst reden hören. Das wollte ich uns nicht noch einmal antun«, sagte er, während sie nebeneinander den leicht ansteigenden Gehsteig hochgingen.
    »Dann wollen wir hoffen, dass Major Wagner keinen minutiösen Bericht von uns verlangt.« Auch wenn Henriette das Symposion für ebenso langatmig und ermüdend hielt wie Torsten, fühlte sie sich unsicher. Ihre Art von Pflichtauffassung war es nicht, berufsbedingte Veranstaltungen zu schwänzen.
    »Sollte Wagner auf einem Bericht bestehen, wird Petra uns die Redetexte aus dem Internet ziehen. Aber jetzt habe ich keine Lust mehr, an diesen Schmarrn zu denken. Ich habe Hunger.«
    »Ich auch!«, sagte Henriette und blieb vor dem Schaufenster eines Modegeschäfts stehen. Eine grüne Bluse hatte es ihr angetan, und sie sah zu ihrem Begleiter auf.
    »Halten Sie Ihren Hunger noch so lange aus, bis ich mir dieses Stück gekauft habe?«
    »Wenn Sie zu lange brauchen, hole ich mir in der Passage eine Matjessemmel. Darauf habe ich nämlich auch Appetit.«
    »Sie könnten schon vorgehen. Ist das dort vorne die Passage? Gut, dann treffen wir uns am Eingang. Bis gleich!« Henriette betrat schnell das Geschäft, ehe Torsten widersprechen konnte. Während er kopfschüttelnd weiterging, dachte er, dass Frauen doch alle gleich waren. Ihre Gedanken drehten sich in erster Linie um Mode und Kosmetik. Ihr Job kam erst an zweiter Stelle. Die einzige Ausnahme, die er kannte, war Petra. Der machte es nichts aus, wahllos in ihren Kleiderschrank zu greifen. Allerdings fanden sich dort nur eine einzige Sorte Jeans, etliche T-Shirts und ein paar Pullover.
    Bis jetzt hatte er geglaubt, in Leutnant von Tarows Kleiderschrank würde es nur Uniformen geben, doch Irren war nun einmal menschlich. Er lachte amüsiert auf, tauchte in die Einkaufspassage von Kijkduin ein und erreichte nach kurzer Zeit das Fischgeschäft.
    Er hatte sein Matjesbrötchen gerade bestellt, da stand Henriette schon neben ihm und hielt eine Plastiktasche in der Hand, in der sich dem Umfang nach mehr befinden musste als nur eine Bluse. Wie es ihr gelungen war, das alles in der kurzen Zeit einzukaufen, war ihm ein Rätsel.
    Henriette wartete geduldig, bis Renk seinen Matjes erhalten hatte. Während er aß, sah sie sich ein wenig in der Passage um. Es gab Läden, in denen verschiedenste Delikatessen verkauft wurden, Modegeschäfte und mehrere Restaurants. Aber in keinem wurden Poffertjes angeboten.
    »Nicht so unruhig, Frau Tarow. Sie kommen schon noch an die Futterkrippe.« Torsten stopfte sich den Rest des Matjesbrötchens in den Mund, warf die Serviette in den Mülleimer und schritt kauend voran. Es ging eine Treppe hoch, und dann sah Henriette das Meer vor sich.
    Torsten blieb auf der Uferpromenade stehen und zeigte nach Westen. »Irgendwo dort drüben liegt England!«
    »Das mich im Augenblick weitaus weniger interessiert als Poffertjes.« Henriette drehte sich um und sah an den dem
Meer zugewandten Fassaden entlang. Hier gab es ebenfalls eine ganze Reihe von Gasthäusern, doch zumindest beim ersten stand nichts auf der Speisekarte, das sie reizte.
    »Das, was Sie suchen, liegt fast am anderen Ende der Promenade«, erklärte Torsten und strebte selbst in die Richtung. Der salzige Matjeshering war zwar nur ein Bissen für den hohlen Zahn gewesen, aber zum ersten Mal seit langem fühlte er sich mit sich im Reinen. Es war schön, noch einmal an diesen Ort gekommen zu sein, und es tat auch nicht mehr weh, dabei an Andrea zu denken, die ihn damals begleitet hatte. Sein Blick schweifte nach Norden. Dort ragte die Seebrücke ein ganzes Stück ins Meer hinaus. Sie schien

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