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Die Geheimen Tagebücher Der Charlotte Brontë

Die Geheimen Tagebücher Der Charlotte Brontë

Titel: Die Geheimen Tagebücher Der Charlotte Brontë Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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erkannten jeden dieser Bezüge mit Begeisterung.
    Als ich die Wahrheit über Bertha Mason enthüllte, rief Anne: »Oh, das erinnert mich so sehr an
Das Geschenk der Fee,
nur dass es viel spannender ist!« Ich hatte diese Geschichte, die ich mit dreizehn Jahren geschrieben hatte, schon beinahe vergessen. Darin wurden dem Helden vier Wünsche gewährt. Obwohl er eine Schönheit heiraten wollte, bekam er stattdessen eine schrecklich hässliche und böse Frau von großer Körperkraft, die in den Fluren und Treppenaufgängen seines Herrenhauses herumwanderte und ihn zu erwürgen versuchte.
    Als ich die Szene las, in der Mr. Rochester im Garten Janes Liebe auf die Probe stellt, sagte Emily: »Das hast du großartig gemacht. Wie er sie quält, Schritt für Schritt, ehe er ihr seine Liebe entdeckt – das ist genau wie damals, als der Herzog von Zamorna aus Eifersucht Mina Laury auf die Probe stellte, oder wie in der anderen Geschichte, die du geschrieben hast – wo Sir William Percy Elizabeth Hastings bittet, seine Geliebte zu werden.« 1
    »Ja«, stimmte ich ihr zu, »und Anne sollte wie immer mit dem Ergebnis zufrieden sein, denn Jane nimmt – genau wie Elizabeth Hastings – den moralischen Standpunkt ein und flieht vor der Versuchung.«
     
    Ich stellte
Jane Eyre
im Frühsommer 1847 fertig und hatte bereits mit der Reinschrift begonnen, war aber gezwungen, meine Arbeit zur Seite zu legen, als Ellen einige Wochen zu uns zuBesuch kam. Meine Schwestern und ich freuten uns immer sehr auf Ellen. In den sechzehn Jahren, seit Ellen und ich uns in der Schule begegnet waren, hatte sich auch eine warme Freundschaft zwischen ihr und Emily und Anne entwickelt, und sie gehörte nun beinahe schon zur Familie.
    »Ich sehe keinen Grund, warum ich Nell nicht von meinem Buch erzählen sollte«, sagte ich zu Emily, ehe Ellen bei uns eintraf. »Es wäre für uns alle leichter, wenn wir abends mit unserer Arbeit weitermachen könnten, solange Ellen hier ist.«
    »Nein«, beharrte Emily. »Ich möchte nicht, dass sie oder sonst jemand etwas von unserem Schreiben weiß. Unsere Bücher sind bisher von jedem Verleger abgelehnt worden, an den wir sie geschickt haben, und unser Gedichtband hat sich so jämmerlich schlecht verkauft – es ist zu beschämend!«
    »Wir werden unsere Romane verkaufen«, versicherte ich Emily trotz der zunehmenden Zweifel, die mit jeder weiteren Ablehnung an mir nagten. »Wir müssen nur beharrlich und geduldig sein.«
    Papa hatte längst seine Gesundheit und sein Augenlicht so vollkommen zurückerlangt, dass er all seinen Pflichten in der Gemeinde wieder nachkommen konnte. Mr. Nicholls, der Papa die gesamte Arbeit so lange abgenommen hatte, war nun erneut auf die geringere Rolle des Hilfspfarrers zurückverwiesen. Zu seiner Ehre muss man sagen, dass Mr. Nicholls dies mit Bescheidenheit und Würde ertrug und immer wieder seine Freude und Erleichterung über die Genesung meines Vaters zum Ausdruck brachte. Wir erwarteten jedoch jeden Tag, dass Mr. Nicholls anderenorts eine neue Stelle annehmen würde, wo er vielleicht eine eigene Gemeinde zu betreuen hätte – eine Beförderung, die er, was ich trotz meiner persönlichen Einwände gegen ihn zugeben musste, sicherlich verdient hätte. Zu meiner Überraschung trat dieser Fall jedoch nie ein.
    »Ich weiß, warum Mr. Nicholls nicht weggeht«, sagte Ellen während ihres Besuchs Anfang Juli.
    Meine Schwestern, Ellen und ich machten gerade träge an einem unserer Lieblingsplätze Rast, weit draußen auf der violetten Heide, hinter einer Böschung verborgen am Sladen Beck, einem Ort, den wir »Zusammenfluss der Wasser« nannten. Überall in dieser abgeschiedenen Oase mit ihrem smaragdgrünen Gras entsprangen kleine, klare Quellen, deren Wasser sich im Bach vereinigte und die zu dieser Jahreszeit von strahlend bunten Blüten gesäumt waren. Seit unserer Kindheit hatten wir unzählige Sommertage hier in diesem idyllischen Paradies fernab der Welt vertändelt und uns unter dem herrlichen, wolkenlos blauen Dach des Himmels in der klaren Wonne der Freundschaft gesonnt.
    Alle vier hatten wir unsere Hauben abgenommen und saßen oder lagen auf einem der großen, glatten grauen Felsen, die sich hier und da in oder neben den kleinen Tümpeln fanden, als hätte sie eine Riesenhand ausgestreut. Unsere Röcke hatten wir nicht gerade züchtig bis zu den Knien geschürzt, und unsere nackten Füße baumelten im glitzernden, kalten Wasser.
    »Ich habe Mr. Nicholls heute Morgen kurz im Flur

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