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Die Geheimen Tagebücher Der Charlotte Brontë

Die Geheimen Tagebücher Der Charlotte Brontë

Titel: Die Geheimen Tagebücher Der Charlotte Brontë Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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den zerborstenen Überresten des Dachs, des Putzes und des Stucks. Verzweifelt bahnte ich mir einen Weg durch die Trümmer, von Raum zu Raum, bis ich sie endlich fand, meine ganze Familie. Alle waren dort zu einem trostlosen Tableau vereint und weinten – alle außer Branwell, doch ich wusste, dass auch er litt. Sein Wehklagen drang von einem anderen, unbekannten Ort herüber, und es war das lauteste von allen und ähnelte dem Schreien des bedauernswerten Säuglings in meinen Armen.
    Plötzlich spürte ich, wie etwas derart an meinem Herzen zerrte, als wäre es durch einen unsichtbaren Lebensfaden mit Branwells Herz verbunden. Über alle Entfernung hinweg konnte ich so den Schmerz spüren, der ihn in festem Griff hielt und nahezu vernichtete.
    »Was ist geschehen?«, versuchte ich zu rufen. Doch kein Wort kam aus meinem Mund. Plötzlich begannen die Wände ringsum zu bröckeln. Sie stürzten ein, und lose Steine und Stuck prasselten auf mich und meine Lieben hernieder. Ich deckte das Kind zu, um es vor diesem gewaltigen Wirbel zu schützen. Dabei verlor ich das Gleichgewicht und spürte, wie ich fiel. Mit einem lauten Schluchzen schrak ich aus dem Schlaf auf.
     
    »Charlotte, was ist dir?«, fragte Ellen, die sich neben mir regte.
    Ich hatte die Bettdecke unters Kinn gezogen, zitterte am ganzen Leibe und versuchte, das heftige Pochen meines Herzens zu beruhigen. »O Ellen! Ich hatte einen so schrecklichen Traum!«
    Nachdem ich ihn Ellen in allen Einzelheiten erzählt hatte, nahm sie im Dunkeln tröstend meine Hand und sagte: »Es war nur ein Traum, liebste Charlotte. Ängstige dich nicht so.«
    »Es war ein Traum, in dem ein
Kind
vorkam«, beharrte ich,immer noch voller Furcht. »Du weißt, was das zu bedeuten hat. Großes Unheil wird über mich kommen, über mich oder einen meiner Lieben.«
    »Das ist doch nur ein Ammenmärchen. Ich bin sicher, dein Zuhause ist unversehrt und deine Familie wohlauf.«
    »Ich sorge mich nicht um das Haus. Das Haus ist nur ein Symbol für etwas anderes. Irgendein schreckliches Ereignis hat sich während meiner Abwesenheit zugetragen. Sicherlich ist Branwell inzwischen aus Thorp Green zurück und hat Sommerferien. Oh, mir ist angst und bange zumute, Ellen. Gleich im ersten Morgenlicht muss ich nach Hause aufbrechen.«
    »Nach Hause aufbrechen? Aber deine zwei Wochen hier sind doch noch nicht vorüber. Du hast sogar gesagt, du würdest vielleicht sogar noch eine Woche länger bleiben.«
    »Ich habe es mir anders überlegt. Meine Familie braucht mich. Ich kann dir nicht erklären, warum, aber ich weiß, dass es so ist.«
    »Ich hatte befürchtet, dass du so etwas sagen würdest, Charlotte, weil deine alljährlichen Gottesdienste in der Sonntagsschule bevorstehen. Also habe ich Emily geschrieben und sie gefragt, ob du die Erlaubnis hättest, noch länger zu bleiben. Warte doch wenigstens, bis wir von ihr hören, ehe du eine Entscheidung triffst.«
    Emilys Antwort kam am nächsten Morgen.
     
    Haworth, den 16. Juli 1845
    Liebe Miss Ellen,
    Wenn Ihr Herz daran hängt, dass Charlotte eine weitere Woche bei Ihnen bleibt, so hat sie hierzu unser aller einhellige Zusage. Ich meinerseits schaue dem Sonntag mit ruhiger Gelassenheit entgegen – ich freue mich, dass Charlotte so vergnügt ist. Sie soll die nächsten sieben Tage in vollen Zügen genießen und gesund und munter zu uns zurückkehren.
Alles Liebe ihr und Ihnen von Anne und mir, und sagen Sie ihr, dass daheim alle wohlauf sind.
    In herzlicher Zuneigung
    EJ Brontë
     
    »Siehst du?«, sagte Ellen, nachdem wir Emilys Brief gelesen hatten. »Zu Hause geht es allen gut. Ich habe es dir ja gesagt. Jetzt kannst du aufhören, dir über diesen dummen Traum den Kopf zu zerbrechen. Mach es, wie Emily dir rät. Genieße die nächste Woche.«
    Ich war skeptisch. Ich hatte immer noch bis in mein tiefstes Inneres das Gefühl, dass zu Hause etwas nicht stimmte. Aber Emilys fröhlicher, beruhigender Ton ließ sich nicht leugnen.
    Ich schrieb meiner Schwester eine Antwort, in der ich ihr meine Absicht verkündete, bis zum 28. Juli in Hathersage zu bleiben. Ellen und ich verbrachten die folgende Woche damit, eine Reihe von Besuchern zu empfangen, das Aufstellen von Henrys neuen Möbeln zu beaufsichtigen und noch eine letzte Fahrt nach North Lees Hall zu unternehmen, wo ich zu meiner Erleichterung feststellen konnte, dass das Haus noch stand und inzwischen nicht zur bloßen Zuflucht von Fledermäusen und Eulen geworden war.
    Schließlich konnte ich

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