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Die Geheimnisse der Therapeuten

Die Geheimnisse der Therapeuten

Titel: Die Geheimnisse der Therapeuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christophe André
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bestimmte persönliche Herausforderungen nicht aus, besonders in den Bergen, wobei ich mich an meinen eigenen Rhythmus halte.
    So viele schöne Begegnungen
    Bestimmte Begegnungen und Erfahrungen haben mein Leben nachhaltig beeinflusst, mich befreit von bestimmten neurotischen Knoten und mich zu dem gemacht, der ich geworden bin.
    Sollten wir uns genauso viel Mühe in unserem Leben geben wie in unserem Beruf?
    Wie viel Jahre und welchen Fleiß wenden wir für unsere Berufsausbildung auf! Wie viel Lebenszeit, wie viel Energie für unsere Arbeit, um abends oft müde und gereizt nach Hause zu gehen, in der Hoffnung, dass zu Hause alles gut und reibungslos läuft. Im Lehrplan der Schulen ist kein Unterricht darin vorgesehen, wie man eine glückliche Beziehung führt, nichts über die Elternrolle oder über die Entwicklung von Gelassenheit. Ich empfinde meinen Beruf als Psychiater als militantes Engagement für den Vorrang des Seins, des Erlebten und Gefühlten vor dem Handeln, Tun und Besitzen.
    Durch meine Arbeit auf dem Gebiet der Psychologie habe ich von den Lehren auf diesem Gebiet profitiert. Meine persönliche Integrität bestand darin, diese Fertigkeiten auch in meinem eigenen Leben zu trainieren. Ich habe versucht, Ihnen den Nutzen, den mir das gebracht hat, zu schildern.
    Also, danke, Christine, Ihre Fürsorglichkeit hat mich tief berührt. Das Vertrauen zahlreicher Patienten zu besitzen und festzustellen, dass es ihnen dank der psychotherapeutischen Bemühungen allmählich besser geht, ist eines der wunderbarsten Privilegien meines Berufs.
    Mein kritisches Selbstgespräch zu überwinden war eine neue persönliche Herausforderung. Möge Ihnen besonders das, was ich dazu geschrieben habe, eine Ermutigung auf Ihrem Lebensweg sein, der zwischen Vulkanausbrüchen und eisiger Erstarrung schwankt, bis Sie einen dauerhaften Frieden in Ihrem inneren Garten erfahren.

10 – Fatma Bouvet de la Maisonneuve
    Vertrauen zur eigenen Weiblichkeit im Beruf und anderswo
    Durch die Erwerbstätigkeit hat die Frau zum großen Teil die Distanz überwunden, die sie vom Mann trennte; nur die Erwerbstätigkeit kann ihr eine konkrete Freiheit garantieren.
    Simone de Beauvoir
    Ja, doch wie die französische Band Cookie Dingler in den 80er Jahren sang: »Eine befreite Frau zu sein ist nicht so einfach« … Schon lange hatten wir vage das Gefühl, dass sich hinter der Emanzipation mithilfe der Erwerbstätigkeit, die wir nie infrage stellen würden, die Kehrseite der Medaille verbirgt, und tatsächlich zeigt eine kürzliche Umfrage, dass die Krux darin liegt, das Privatleben mit dem Beruf zu vereinbaren. 21
    21 Ifop-Umfrage: États généraux de la femme, 2010
    Wann kommt der konstruktive Umgang mit der Gleichstellung?
    Die Frauen wollen gleichzeitig auf beiden Gebieten erfolgreich sein, und sie haben wahrscheinlich recht, denn in bestimmten Ländern ist das möglich. In Frankreich machen die wenigen vorhandenen Studien über die psychische Gesundheit der erwerbstätigen Frauen deutlich, dass sie für diesen Versuch einen hohen Preis zahlen: häufigeres Unwohlsein am Arbeitsplatz, zweimal so viele Selbstmordversuche, mehr Burnout- und Mobbingopfer im Beruf, eine steigende Einnahme von Psychopharmaka. 22 Stellen wir dem einige bekannte soziologische Tatsachen gegenüber, wie die Ungleichheit der Gehälter, die Häufung der Verantwortung und die medizinischen Zahlen, dann wird der Zusammenhang völlig klar. Was ich den »konstruktiven Umgang mit der Gleichstellung« nenne, wird sich nur realisieren lassen, wenn man der psychosozialen Dimension des Problems Rechnung trägt. 23
    22 www.santefemmesactices.com.
    23 Ebenda.
    Frau sein in der Arbeitswelt
    Die Frauen, die in meine Sprechstunde kommen, erleben Situationen, die man heutzutage als normal betrachtet. Wir sind zu Unrecht von dem Gedanken geprägt, dass die Erschöpfung der Frauen unausweichlich ist. »Es ist normal, dass du müde bist. Du arbeitest, du hast Kinder, du musst dich um den Haushalt kümmern«, bekommen wir zu hören. Also halten die Frauen aus Gewohnheit, aus Mangel an Vertrauen, aus Schuldgefühlen oder aus Angst, nicht immer auf der Höhe zu sein, unbefriedigende Situationen aus, die manchmal an die Grenze des Erträglichen gehen. Zwei Hindernisse für ihre Selbstverwirklichung werden regelmäßig genannt: die Schwierigkeit, einen

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