Die Geheimnisse der Therapeuten
Ãbungsfelder. Manchmal entschuldigte ich mich mit den äuÃeren Umständen, glaubte, dass sich nie etwas ändern würde, und lieà den Kopf hängen. Es ist nicht leicht zu untersuchen, was nicht funktioniert, und sich den Lösungen zuzuwenden.
Ãben, üben und nochmals üben!
25 Jahre lang kämpfte ich eifrig um meinen bescheidenen Ranglistenplatz im Tennis (in der »dritten Serie«). 20 Die Nervosität am Anfang des Spiels, das Grübeln über einen »todsicheren« Ball, der in der Bande oder im Netz landete, die Verzweiflung nach einer schwachen Vorhand, all das kannte ich! Während meines Militärdienstes nach dem Medizinstudium hatte ich Gelegenheit, besser und ausgiebiger zu üben, bis es mir gelang, in die »zweite Serie« aufzusteigen, wovon ich meine ganze Kindheit lang geträumt hatte!
20 In Frankreich werden Ranglistenplätze für Amateur-Tennisspieler je nach der erreichten Punktzahl in einer Saison vergeben und reichen von der »vierten Serie« bis zur »ersten Serie«. Anm. d. Ãbers.
Ich benutzte selbst geduldig die Techniken, die ich heute empfehlen kann.
Auch in der kognitiven Verhaltenstherapie ist wiederholtes Ãben notwendig, um Fortschritte zu machen. Meine Patienten relativ gelassen empfangen zu können ist bereits ein gutes Zeichen, denn nach meinem Diplom kostete es mich weitere fünf Jahre persönlicher Arbeit, bevor ich wagte , die Verantwortung eines Therapeuten zu übernehmen. Während dieser Phase benutzte ich selbst geduldig die Techniken, die ich heute empfehlen kann. Ich übte mich in einer jeden, bis ich sie gut beherrschte und sowohl ihre Vorzüge als auch ihre Grenzen aus eigener Erfahrung kannte.
Glauben Sie nicht, dass Ãbung der Spontaneität schadet! Wie die Tonleitern für den Musiker eröffnet mir das gewandte Spielen auf der Tastatur der Einstellungen und Beziehungen die Freiheit, mich emotional einbringen zu können, die notwendig ist, damit ich bei der Ausübung meines Berufs wirklich ich bin und daran Freude habe, indem ich mich auf einen anderen einstimme.
Beobachten, relativieren, sich akzeptieren â¦
Durch das Praktizieren der kognitiven Therapien habe ich eine bessere Selbststeuerung gelernt: Ich habe in persönlichen Tagebüchern eine groÃe Anzahl »innerer Fotos« festgehalten, plötzliche Gefühle von Befangenheit bis hin zu existentiellem Unglücklichsein.
Ein Beispiel: Ich war verlegen, peinlich berührt und schämte mich, als der Chefarzt ein für mich nicht nachvollziehbares Wortspiel machte, während ich einen Fall vorstellte. »Ich muss etwas Dummes gesagt haben, der Chef schätzt mich nicht; ich bin das Gespött des ganzen Teams â¦Â« Diese Interpretation, in Misskredit zu sein, implizit abgewertet und abgelehnt zu werden, führte dazu, dass ich mich sehr unwohl fühlte und mich in der übrigen Zeit, in der ich mit ihm arbeitete, innerlich zurückzog. Als ich ein wenig später in mich ging, diese Gedanken anschaute und sie näher untersuchte, erkannte ich meine abwertende Interpretation und reduzierte den Vorfall auf einen banalen Witz, wie unser Chef ihn gerne machte, wenn er gute Laune hatte. Nach dieser Episode übte ich mich darin, bei einer möglichen Wiederholung einfach meiner peinlichen Berührtheit und meinem Unverständnis Ausdruck zu verleihen.
Jetzt habe ich mehr Frieden mit meiner Emotionalität geschlossen, die endlich erhellend und konstruktiv ist.
Ich war lange in meinem Leben Regeln von groÃer tyrannischer Strenge unterworfen, die mir verboten, bestimmte Emotionen zu zeigen. Ich musste meine Wut oder meine Ãngste im Zaum halten und nahm es mir regelmäÃig stillschweigend übel, dass mir dies nicht gelang. Es kostete mich gründliche und wiederholte Arbeit, um die Manifestationen dieses blockierenden Selbstgesprächs rasch zu erkennen, es langsam infrage zu stellen und mich dann an die Ursachen dieser Regeln zu erinnern (sehr bewegende Erinnerungen an die Kindheit, in der ich glaubte, emotionale ÃuÃerungen seien falsch und ich würde nur geliebt, wenn ich vollkommen war). Wie sagte Pierre Dac doch so weise: »Um etwas in der Ferne zu sehen, muss man es aus der Nähe betrachten.« Jetzt habe ich mehr Frieden mit meiner Emotionalität geschlossen, die endlich erhellend und konstruktiv ist.
⦠und besser reagieren, um mit anderen besser
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