Die Geheimnisse der Therapeuten
während man ihm helfen will.
Zahlreiche ÃuÃerungen von Wünschen sind in Wirklichkeit nichts als Wünsche, die nur als solche anerkannt werden wollen, ohne unbedingt erfüllt zu werden. Jeder Wunsch hat ein Recht auf Ausdruck, unabhängig davon, ob er erfüllt wird. Und es scheint mir wichtig, einen Wunsch hören zu können, ohne sich gleich verpflichtet zu fühlen, ihm zu entsprechen.
Wenn jeder Traum in Erfüllung ginge, welches Vergnügen hätten wir noch daran, uns unseren Träumereien hinzugeben?
Aus Liebe alles akzeptieren
Unter dem Vorwand zu lieben akzeptieren viele das Unerträgliche. Es besteht jedoch ein Unterschied zwischen der Natur unserer Gefühle und der Qualität der Bindung, die uns an das geliebte Wesen bindet. Im Namen der Gefühle dulden wir manchmal inakzeptable Beziehungen, als würde der Umstand, jemanden zu lieben, ihm sämtliche Rechte geben. Zwischen dem, was man für jemanden empfindet, und der Qualität der Bindung zu unterscheiden erlaubt uns, nicht alles zu akzeptieren.
Sich im Namen der GroÃzügigkeit selbst vergessen
Ein anderes häufiges Verhalten besteht darin, hartnäckig auf alle persönlichen Interessen zu verzichten, aus Angst, egoistisch zu sein. Manche Menschen vergessen sich selbst, lassen ihre Wünsche links liegen und vernachlässigen ihre Bedürfnisse, um sich mit Leib und Seele ihren Angehörigen zu widmen, die sie über alles lieben. Um jede Form des Egoismus zu vermeiden, opfern sie sich und geben sich damit zufrieden, dass die anderen glücklich sind und sich um sie herum entfalten, während sie sich insgeheim freuen, aktiv zu diesem Glück beigetragen zu haben. Dieser Altruismus ist wunderbar, aber leider verbirgt sich hinter ihm manchmal die Unfähigkeit, sich selbst zu verwirklichen, ein Mangel an Selbstvertrauen, die Schwierigkeit, sich durchzusetzen und seine Rechte zu verteidigen oder seine eigenen Bedürfnisse zu definieren.
Selbst wenn diesem Verhalten gute Absichten zugrunde liegen, hat es schwerwiegende Konsequenzen für die eigene Person und die Umgebung. Schuldgefühle und Abhängigkeit sind die beiden hauptsächlichen. Jemand, der sich komplett zurücknimmt, damit seine Angehörigen sich entfalten können, übt in Wirklichkeit Macht über sie aus und bringt die Beziehung aus dem Gleichgewicht. Er selbst geht oft durch Augenblicke tiefen Leidens hindurch, denn er existiert nur durch die anderen, und sein Leben entgleitet ihm nach und nach. Manche Frauen erhalten auf diese Weise eine katastrophale Ehe aufrecht, um ihren Kindern eine Scheidung zu »ersparen«. Sobald die Kinder ein eigenes Leben führen können und das Elternhaus verlassen wollen, neigen sie dazu, die Bemühungen ihrer Mutter herunterzuspielen oder ganz zu verleugnen, damit sie sich nicht schuldig fühlen müssen, dass sie sie verlassen, nachdem sie sich für die Kinder aufgeopfert hat. Die plötzliche Einsicht, dass all die vergangenen Jahre eine solche Entwicklung nicht haben verhindern können, wird dann als besonders inakzeptabel und schmerzhaft erlebt.
Einige Ratschläge, um befriedigende Beziehungen herzustellen und aufrechtzuerhalten
Die Probleme angehen, wenn sie auftauchen
Gehen Sie Probleme an, ohne darauf zu warten, dass sie von selbst verschwinden. Konflikte stärken eine Beziehung, denn jeder Beteiligte akzeptiert den anderen in seiner Einzigartigkeit, und jeder übernimmt Verantwortung für die Folgen seiner Handlungen. Eine Beziehung, in der Probleme offen ausgedrückt werden können, ist eine dynamische Beziehung, in der sich jeder wiederfindet.
Klare Forderungen äuÃern
Fordern heiÃt, die eigenen Grenzen anzuerkennen und dem, an den wir uns wenden, unser Vertrauen zu schenken. Wir müssen lernen, unsere Forderung zu äuÃern und nicht darauf zu warten, dass der andere errät, was wir wollen. Wir müssen auch akzeptieren können, dass er nein sagen könnte, ohne dies für einen Beweis von Ablehnung oder mangelnder Liebe zu halten.
Die eigenen Grenzen anerkennen
Manchmal sollte man akzeptieren, dass man etwas nicht kann, statt sich auf einen Weg einzulassen, der von vornherein in einer Sackgasse mündet. Es liegt wahre GröÃe darin, seine Grenzen zu akzeptieren. Und das geht einher damit, dass wir einen anderen weder für unsere Schwierigkeiten verantwortlich machen noch ihm die Last unserer eigenen
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