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Die Geheimnisse des Brückenorakels: Himmelsauge (German Edition)

Die Geheimnisse des Brückenorakels: Himmelsauge (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Brückenorakels: Himmelsauge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Fairchild
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winden, wollte Avi ihr zu Hilfe eilen, aber Xander hielt ihn zurück.
    Als Nächstes erlagen die Füchse ihrem Zauber. Einer ließ sich einfach in den Schnee fallen. Der andere rollte sich auf den Rücken und rührte sich nicht mehr. Die zweiköpfigen Schlangen zuckten ein wenig, purzelten dann die Treppe hinunter und blieben in einem gewaltigen Haufen aus schlanken Leibern unten liegen. Nur die große Katze näherte sich weiter und trottete bedrohlich die Stufen hinauf. Avi hörte das Klicken ihrer ausgestreckten Krallen auf dem Boden.
    Hannah breitete die Arme starr zur Seite aus, während die Katze mit der Zunge über ihre Reißzähne fuhr. Avi griff für alle Fälle nach seinem Messer, obwohl er wusste, dass er gegen dieses Tier keine Chance hatte.
    »Mach schon, Hannah«, flehte er beinahe lautlos.
    Die Katze hielt kurz inne und kauerte sich dann hin wie zum Angriff. Doch statt loszuschlagen, bog sie den Rücken hoch und stützte den Kopf auf die Vorderpfoten. Sie schloss die gelben Augen, und im nächsten Moment begann sie zu schnurren.
    Als Hannah zusammenbrach, hastete Avi zu ihr. Ihre Zähne klapperten, und sie hatte blaue Lippen.
    Blitze zuckten vom Himmel und fuhren immer wieder auf die dornigen Bäume hernieder, die das Haupttor flankierten. Jedes Donnergrollen klang wie ein Hammerschlag in einer gewaltigen Schmiede. Die Bäume gingen in Flammen auf, so dass brennende Zweige auf die schlafenden Tiere herabregneten. Mit angehaltenem Atem rechnete Avi schon damit, dass sie aufwachen würden, doch sie rührten sich nicht.
    »Draußen warten meine Freunde«, sagte Xander. »Aber wir müssen uns beeilen.«
    »Was ist mit Hannah?«
    »Sie ist nur ohnmächtig. Trag sie einfach.«
    Avi hob die bewusstlose Hannah auf und ging die Treppe hinunter. Gerade passierte er den Schwanz des schlafenden Gatorhahns, als auf der Veranda des Palasts Fackeln aufflammten und die Glocke im Saint Stephen’s Tower zu schlagen begann.
    »Wir sind entdeckt!«, rief Xander. »Lauf!«
    Gemeinsam erreichten sie das Tor. Sobald sie es durchschritten hatten, begann es zu hageln. Die Hagelkörner waren so groß und glatt wie Murmeln. Hannah schlug die Augen auf. Im ersten Moment starrte sie ins Leere, und Avi fing schon an, sich Sorgen zu machen.
    »Hannah?«
    Sie lächelte schlaftrunken. »Ein Kinderspiel«, meinte sie. »Und jetzt lass mich runter, bevor du mir noch umkippst.«
    »Und ehe sie mich plattdrückt«, ließ sich Brucie aus dem Mantel vernehmen.
    Anfangs war Hannah noch wackelig auf den Beinen und musste sich auf Avi stützen, doch sie kam bald wieder zu Kräften. Eine Staubstraße führte vom Palasttor zu einer Ansammlung von kleinen Backsteinhäusern. Unter dem Vordach einer Bäckerei stand ein mit Stroh gefüllter Karren, vor den ein gewaltiger Ochse gespannt war. Die Hörner des Tieres hatten eine Spannweite beinahe so breit wie die Straße. Avi fragte sich, ob das Fleischstück, das sie in der Küche des Turms gesehen hatten, wohl auch von einem solchen Ungetüm stammte.
    »Wie ein Fluchtfahrzeug wirkt das nicht gerade«, meinte er.
    »Der äußere Schein kann trügen«, entgegnete Xander. »Einem Wagen, der von einem Auerochsen gezogen wird, stellt sich nichts in den Weg.«
    Sie stiegen ein. Der Kobold, der auf dem Kutschbock saß, knallte mit der Peitsche, worauf der Auerochse sich blökend ins Geschirr stemmte. Langsam setzte der Karren sich in Bewegung.
    Unterdessen stürmten Arethusas Soldaten aus ihren Unterkünften und versuchten, die schlafenden Tiere zu wecken. Flammen züngelten, als die Soldaten Pfeile anzündeten. Bald übertönte ein schrilles Pfeifen das Prasseln des Hagels, und ein Pfeil schlug seitlich in den Karren ein.
    Als der Auerochse weitertrottete, hinterließen seine Hörner tiefe Furchen in den Gebäuden, die die Straße säumten. Schutt rieselte von den beschädigten Häusern, und die auf diese Weise unsanft geweckten Bewohner rissen die Fenster auf. Einige Wände stürzten ein und gaben einen Blick auf Räume frei, die mit denselben Pflanzen überwuchert waren, welche allmählich die gesamte Stadt zu erobern versuchten.
    »Kann das Vieh denn nicht schneller laufen?«, fragte Avi.
    »Er braucht eine Weile, um auf Touren zu kommen«, meinte Xander. »Dann kann man ihn allerdings kaum noch zum Stehen bringen.«
    Der Auerochse beschleunigte weiter. Heißer Dampf quoll aus seinen Nüstern, als seine Schultern sich bewegten wie die Kolben eines Motors. Dabei schwenkte er den Kopf hin und her, was zu

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