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Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition)

Titel: Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Die silberne Magierin: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Scott
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– wenn auch nicht ganz – die von Tieren. Die weiblichen Dienstboten schienen Katzengene zu besitzen, die männlichen dagegen entweder die von Hunden oder Schweinen. Und sie waren alle unterschiedlich.
    Drei Katzenmädchen erschienen. Eines war leicht behaart, das andere hatte einen langen geringelten Schwanz und das dritte Leopardenflecken im Gesicht und auf den bloßen Schultern. Alle hatten Schnurrhaare. Sie stellten Körbe mit Obst auf den Tisch und huschten dann lautlos auf allen vieren davon.
    »Genetische Manipulationen?«, fragte Virginia.
    »So etwas Ähnliches«, antwortete Osiris. »Eine von unseren Auren befeuerte Kombination aus dem Wissen von Erdenfürsten, Archonen und Erstgewesenen. Isis und ich erschaffen zahllose Schattenreiche, die wir besiedeln müssen. Und die Humani sind nicht für jede Welt geeignet. Der Durchschnittshumani kämpft selbst in dieser Welt ums Überleben. Deshalb frisieren wir sie ein wenig, erleichtern ihnen die Anpassung. Die Katzenmädchen zum Beispiel werden sich gut in eine Dschungelwelt einfügen und aus den Hunden und Schweinen sollten sich Jäger und Fährtensucher machen lassen. Sie sind so flexibel, dass sie sich an jede Umgebung gewöhnen.«
    »Ist es Wissenschaft oder Magie?«, erkundigte sich Virginia.
    »Ein kluger Kopf hat mal gesagt, Technologie, sofern sie weit genug fortgeschritten ist, sei nicht mehr von Magie zu unterscheiden. Wer war das gleich wieder? Einstein? Newton?«
    »Clarke«, antwortete Virginia leise.
    »Die Humani sind im Grunde eine anfällige Rasse. Wir statten sie mit einigen nützlichen Attributen aus, die die Natur vergessen hat.«
    »Die Menschen haben sich auch ohne deine nützlichen Attribute über den gesamten Globus ausgebreitet, in jeder erdenklichen Umgebung«, bemerkte Virginia eisig. »Sie passen sich an – haben es immer getan und werden es immer tun. Was ihr macht, ist falsch.«
    »Wir müssen anerkennen, dass es verschiedene Meinungen zu diesem Thema gibt.«
    »Ich hasse diese Floskel.«
    Osiris und Virginia Dare saßen sich in einem kleinen, eingefriedeten Hof gegenüber. Zwischen ihnen lag ein runder Teich. Eine gemusterte Seidenmarkise schützte sie vor der schräg einfallenden Sonne. Ringsum blühten leuchtend bunte Blumen und die Luft war schwer von ihrem Duft. Virginia war im Wald aufgewachsen und hatte später Botanik und Gartenbau studiert, doch sie konnte nur wenige der Pflanzen bestimmen. In dem Teich wuchsen riesige Wasserlilien, und fast transparente Frösche von der Größe eines Fingernagels bewegten sich mit der Sonne langsam über die Blätter. Die Frösche fauchten wie Katzen.
    Osiris hatte sich umgezogen und trug jetzt ein lockeres weißes Leinenhemd und eine weiße Hose, die weit über den Knöcheln endete. Er war barfuß und der Amerikanerin fiel auf, dass seine Zehennägel schwarz lackiert waren.
    »Was ist mit den Anpu geschehen?«, fragte Osiris.
    Virginias schiefergraue Augen blitzten golden auf, als sie den Blick vom Tisch abwandte. »Ach, die«, erwiderte sie leichthin. »Sie waren mir im Weg.«
    »Sie wären euch aus dem Weg gegangen, wenn ihr gesagt hättet, wer ihr seid. Es war mein Fehler.« Osiris lächelte, doch er verzog lediglich die Lippen; ein echtes Gefühl lag nicht dahinter.
    »Ihr Fehler war, dass sie mich aufhalten wollten.«
    »Gehst du mit allen, die dir in die Quere kommen, so grob um?«
    »Ja.« Ihr Lächeln entsprach dem des Älteren. »Ich lehne alles und alle ab, die versuchen, meine Freiheit einzuschränken.«
    »Ich werde es mir merken.«
    »Tu das. Als Kind hatte ich gar nichts. Keine Kleider, kein Essen, kein Geld, keinen Besitz. Alles, was ich hatte, war meine Freiheit. Ich habe sie zu schätzen gelernt.«
    Osiris bildete mit den Händen ein Dreieck vor seinem Gesicht. »Du bist eine interessante Person, Virginia Dare.«
    »Nicht wirklich. Im Grunde bin ich ganz einfach gestrickt und mein Grundsatz ist genauso einfach: Komm mir nicht in die Quere und ich komme dir nicht in die Quere.«
    »Auch das werde ich mir merken.«
    Sie hörten Sophie lachen und drehten sich in die Richtung, aus der das Lachen gekommen war. Durch eine gläserne Wand konnten sie beobachten, wie Sophie und Josh das große runde Haus erforschten.
    »Das erste Mal, dass ich sie lachen höre«, bemerkte die Unsterbliche. Dann drehte sie sich wieder zu dem Älteren um und betrachtete ihn nachdenklich. »Ihre Ankunft hier war keine Überraschung. Ich habe den Eindruck, als ginge etwas, das schon vor langer Zeit

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