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Die geheimnißvolle Insel

Die geheimnißvolle Insel

Titel: Die geheimnißvolle Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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verließ ihn das Vertrauen zu seinem Fahrzeuge keineswegs, und demnach erwartete er mit einiger Aengstlichkeit den nächsten Tag.
    Im Verlaufe dieser Nacht fanden Cyrus Smith und Gedeon Spilett keine Gelegenheit, sich weiter miteinander auszusprechen, wozu doch die dem Reporter von dem Ingenieur in’s Ohr geflüsterten Worte hinreichenden Grund gegeben hätten, da sie den geheimnißvollen Einfluß betrafen, der sich auf der Insel Lincoln immer und immer wieder geltend machte. Gedeon Spilett verlor dieses neue und unerklärliche Ereigniß, das Aufleuchten eines Feuers auf der Küste, nicht mehr aus dem Sinne. Unzweifelhaft war das Feuer gesehen worden! Man hatte durch dasselbe in jener dunkeln Nacht ja die Situation der Insel erkannt. Seine Begleiter, Harbert und Pencroff, hatten es ebenso gut gesehen, wie er selbst und damals gar nicht anders denken können, als daß der Ingenieur es angezündet habe! Nun tritt Cyrus Smith auf und erklärt, daß ihm das niemals in den Sinn gekommen sei!
    Gedeon Spilett nahm sich vor, auf dieses Ereigniß nach der Rückkehr des Bonadventure wieder zu sprechen zu kommen und Cyrus Smith zu veranlassen, seine Ansicht über dieses sonderbare Ereigniß auch seinen Gefährten mitzutheilen. Vielleicht führte das zu dem Entschlusse, in Gesellschaft eine vollständige Untersuchung aller Theile der Insel Lincoln vorzunehmen.
    An diesem Abende blitzte kein Feuer an der noch unbekannten Küste auf, und das kleine Schiffchen schaukelte die ganze Nacht über vor dem Eingange in den Golf auf der offenen See umher.
    Als die ersten Strahlen des Morgenrothes am östlichen Horizonte aufschossen, drehte sich der Wind, der schon schwächer geworden war, um zwei Viertel und erleichterte Pencroff die Einfahrt durch die enge Mündung des Golfes. Um sieben Uhr Morgens passirte der Bonadventure, nachdem man vorher mehr auf das nördliche Kiefern-Cap zugesteuert war, die schmale Durchfahrt und glitt über die von eigenartig gestalteten Lavamassen eingeschlossenen Gewässer der Bucht.
    »Da liegt ein Stück Meer vor uns, begann Pencroff, das eine prächtige Rhede abgeben müßte, in der ganze Flotten ihre Exercitien ausführen könnten!
    – Besonders fällt es auf, bemerkte der Ingenieur, wie der Golf durch zwei aus dem Vulkane geflossene Lavaströme gebildet ist, welche durch spätere Eruptionen gewachsen scheinen. Die Bucht entbehrt also von keiner Seite eines sicheren Schutzes und ihr Wasser dürfte auch bei den schlechtesten Winden so ruhig wie das eines Binnensees bleiben.
    – Gewiß, stimmte ihm der Seemann zu, da der Wind keinen anderen Eingang findet, als die enge Schleuse zwischen beiden Caps, wobei noch zu bedenken ist, daß das nördliche über das südliche Cap ein gutes Stück herausspringt und so den Einfluß der Luftströmungen noch weiter behindert. Hier könnte der Bonadventure wohl einige Jahre liegen, ohne jemals an seinem Anker zu zerren.
    – Der Golf ist etwas groß für ihn, fiel der Reporter ein.
    – Zugestanden, Herr Spilett, erwiderte der Seemann, ja, er mag sogar zu groß für unser Schiffchen sein; aber wenn die Flotten der Union einer geschützten Station im Pacifischen Ocean bedürften, so könnten sie gewiß keine bessere finden, als diese Rhede.
    – Wir befinden uns im Rachen des Haifisches, sagte da Nab mit einer Anspielung auf die Form des Golfes.
    – Ganz tief in seinem Rachen, antwortete Harbert, aber, mein wackerer Nab, Ihr habt doch nicht etwa Furcht, daß er sich um uns schließen könnte?
    – Nein, Herr Harbert, entgegnete Nab, das wohl nicht, und doch mißfällt mir dieser Hafen; er hat mir ein widerliches Aussehen!
    – Das ist herrlich, rief Pencroff, da lästert mir der Nab meinen Golf, während ich daran denke, jenen Amerika als Geschenk anzubieten!
    – Ist das Wasser hier wohl tief genug? fragte der Ingenieur, denn was für den Kiel des Bonadventure hinreicht, genügt doch für unsere Panzerschiffe noch nicht.
    – Das können wir leicht erfahren«, antwortete Pencroff.
    Der Seemann ließ einen langen Strick, der ihm als Sonde diente und an dessen Ende ein Eisenstück befestigt war, hinabgleiten. Dieser allein maß gegen fünfzig Faden und rollte sich vollständig ab, ohne auf den Grund zu gelangen.
    »Nun, sagte Pencroff, unsere Panzerschiffe mögen nur kommen, sie werden hier nicht stranden.
    – Wirklich, ließ Cyrus Smith sich hören, dieser Golf ist ja ein vollständiger Abgrund; berücksichtigt man jedoch den plutonischen Ursprung der Insel, so

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