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Die geheimnisvolle Diebesbande

Die geheimnisvolle Diebesbande

Titel: Die geheimnisvolle Diebesbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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es ihnen. Wir haben wirklich Wichtigeres zu tun, als uns mit ein paar alten Tanten zu beschäftigen. Wie ich sehe, seid ihr beide keinen Schritt weitergekommen…“
    „Wie denn auch!“
    „Man hat eben nicht immer Glück“, brummte Tobbi. „Irrtum, man muß nur ganz ruhig sitzen bleiben und auf sein Glück warten. Oder auf ein Stück Erdbeertorte. Und schon fällt es einem in den Schoß.“
    „Die Erdbeertorte?“
    „Quatsch, das Glück!“
    „Und wie sah dein Glück aus? Nach dieser Vorrede nehme ich doch an, es ist dir begegnet?“ erkundigte sich Tobbi ironisch.
    „Nun, ausgesehen hat es nicht so besonders. Das Glück trug eine Lederkluft und hatte einen fast kahlgeschorenen Schädel. Aber es gehört zu der Rock-Gruppe, die zweimal in der Woche im Keller der Senioren-Villa probt. Ich habe mein Interesse geäußert, dort einmal mitspielen zu dürfen oder doch wenigstens zuzuhören.“
    Tobbi pfiff durch die Zähne.
    „Sieh an, sieh an, Tina als trojanisches Pferd! Will sich ins Herz des feindlichen Lagers schleichen. Und unsereiner läuft sich die Hacken wund, um das Phantom zu jagen!“
    „Nicht schlecht.“ Tini sah die Freundin bewundernd an. „Und wie hast du das angestellt?“
    „Nun ja, ich bin eben nicht ohne gewisse Reize“, sagte Tina und lachte. „Der Herr hat sich für mich interessiert, kaum daß ihr außer Sicht wart!“
    „Ich sag’s ja. Tagelang zerbricht man sich den Kopf, was man anstellen soll, um den Einbrechern näher zu treten, und dann genügt ein Stück Erdbeertorte im richtigen Augenblick.“
    „Richtig!“ stellte Tobbi fest und stopfte den letzten Rest seines Kuchens in den Mund.

Ein Verdacht bestätigt sich

    „Hoffentlich sind sie nicht sauer, daß du deine Freunde mitbringst“, sagte Tini besorgt, als sie sich der Villa näherten.
    „Ach was. Mehr als ab wimmeln können sie uns nicht. Und daß wir uns für ihre Musik interessieren, können sie uns doch kaum übelnehmen.“
    „Hoffentlich sind sie überhaupt da! Es ist so still“, sagte Tobbi und schaute an der Villa hinauf, die wie im Schlaf lag. Hinter keinem der Fenster war Licht zu sehen, fast konnte man meinen, das Haus sei unbewohnt.
    Tina war vorausgegangen.
    „Kommt, die Haustür ist offen. Und auf der Treppe zum Keller hinunter brennt Licht. Na los doch, schließlich sind wir eingeladen!“
    Tini und Tobbi folgten ihr zögernd. Tini erwartete jeden Augenblick die scharfe Stimme des Clubwarts hinter sich zu hören. Aber Tina hatte recht, heute konnten sie mit gutem Gewissen behaupten, eingeladen zu sein.
    „Da, hört ihr das?“
    Aus einem der Kellerräume drangen gedämpft gleichmäßig stampfende Töne.
    „Ein Schlagzeug und ein Baß. Es kommt von da hinten, die letzte Tür muß es sein!“ Tina marschierte beherzt auf die Tür zu. Jetzt setzten zwei elektrische Gitarren ein. Als Tina die Tür öffnete, drang ihnen ein Höllenlärm entgegen. Tina atmete einmal tief ein, setzte ihr strahlendstes Lächeln auf und rief laut: „Hi, Fans, da bin ich!“
    Der ohrenbetäubende Lärm brach ab. Sieben Augenpaare richteten sich erstaunt auf die Gäste.
    „Ich werd nicht wieder — die neue Flamme von Manni!“ sagte der am Schlagzeug und verlor fast seine Zigarre vor Staunen. Sie kannten ihn, es war der Junge aus dem Café.
    „Du bist Pinky , ja? Hi!“
    „Hi!“
    „Ist das dein Ernst, daß du mitspielen willst?“ kam eine Stimme aus dem Hintergrund. Sie hatten das Mädchen nicht gesehen, das da lässig, eine Zigarette im Mundwinkel, am Boden hockte.
    „Nun ja, ich würde schon ganz gerne, das heißt... das heißt, wenn ich gut genug für euch bin. Ich hab’ so was ehrlich gesagt noch nicht probiert, nur allein zu Hause mit dem Tonband.“
    Das Mädchen stand auf und musterte Tina kritisch. Sie hatte weißblond gefärbte Haare, die fast so kurz geschnitten waren wie die der Jungen. Die Augen waren mit dunkelgrünem Lidschatten umrandet, so daß sie wie tiefe Höhlen wirkten, und die Lippen waren mit dunklem Lippenstift zu einem sorgfältig ausgemalten Herzen umgeformt. Zu einem langen, kragenlosen Großvaterhemd trug das Mädchen ein altes, ausgebeultes Jackett und hautenge Sträflingshosen, die in hochhackigen Stiefeletten steckten.
    „Wer is’n das?“ fragte sie und ließ eine apfelgroße Kaugummiblase zwischen ihren Lippen wachsen und zerplatzen.
    „Meine Freundin Tini und mein Bruder Tobbi. Sie sind beide unheimliche Musikfans. Sie waren einfach neugierig auf das, was ihr macht... auf eure

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